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15.06.2007 11:03

Untersuchung an 22 großen deutschen Kinderkliniken: Stationäre Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen aufgrund von Alkoholvergiftungen

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Dass Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen weiterhin ein ernst zunehmendes Problem darstellt, belegen die Ergebnisse einer repräsentativen Untersuchung an 22 großen deutschen Kinderkliniken, die federführend von einer Arbeitsgruppe um Professor Dr. Ludwig Gortner, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) und der Giftinformationszentrale des Saarlandes in Kooperation mit der Prognos AG, Basel (Schweiz), durchgeführt wurde.

    In der aktuellen Untersuchung (siehe Abbildung) wurden Daten bezüglich Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren erhoben, die stationär, d.h. 24 Stunden oder länger, aufgenommen werden mussten. Der Bezugszeitraum sind die Jahre 2000 bis 2002 in Deutschland.

    "In Ausnahmefällen ist aufgrund exzessiven Alkoholkonsums eine stationäre Aufnahme der Kinder und Jugendlichen erforderlich", beschreibt Professor Dr. Ludwig Gortner die Situation. "Dies ist eine der wenigen Untersuchungen, die epidemiologische Daten zur Häufigkeit von Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen, welche eine stationäre Behandlung erforderten, präsentiert".

    Im Rahmen der Suchtwoche 2007 stellt die Homburger Arbeitsgruppe folgende Ergebnisse zur Diskussion:

    Die Anzahl der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten Kinder und Jugendlichen stieg von 227 Patienten im Jahr 2000 auf 313 im Jahr 2001 (+37,9%) und 350 im Jahr 2002 an (+10,6%).

    10 bis 12-Jährige machten 2,2%, 13 bis 14-Jährige 28,6% und 15 bis 17-Jährige 69,2% des Patientenkollektivs aus. Der stärkste Anstieg war bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 14 Jahren (2001: +35,9%; 2002: +19,3 %), und 15 bis 17 Jahren (2001: +59,1%; 2002: +10,1%) festzustellen.

    Der Anteil der weiblichen Patienten stieg von 34,1% im Jahr 2000 auf 41,9% im Jahr 2001 und 49,8% im Jahr 2002 an. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 1,7 Tage (bei einer Zeitspanne von 1 Tag bis 4 Tage).

    "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass exzessiver Alkoholkonsum weiterhin ein Problem bei Kindern und Jugendlichen darstellt. Unsere Ergebnisse zeigen zudem, dass zunehmend auch Mädchen zu problematischem Trinkverhalten neigen", so Professor Dr. Ludwig Gortner. "Um das kritische Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen in Zukunft positiv zu beeinflussen, sind gesellschaftliche Anstrengungen auf den verschiedensten Ebenen erforderlich."

    Der gesamte Artikel wird in Kürze in der Fachzeitschrift "Klinische Pädiatrie" erscheinen:

    "Stationäre Aufnahmen aufgrund von Alkoholintoxikationen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland"

    Sascha Meyer (1,2), Michael Steiner (3), Ludwig Gortner (1,2)

    Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (1)
    Giftinformationszentrale des Saarlandes (2)
    Prognos AG, Basel, Switzerland (3)

    Korrespondierender Autor: Dr. Sascha Meyer

    Kontakt für Rückfragen:

    Dr. Sascha Meyer
    Universitätsklinikum des Saarlandes
    Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie
    Giftinformationszentrale des Saarlandes
    66421 Homburg/Saar
    Tel. (06841) 16-28374
    Fax (06841) 16-28363
    E-Mail: sascha.meyer@uks.eu

    Prof. Dr. Ludwig Gortner
    Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie
    Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin
    Universitätsklinikum des Saarlandes
    66421 Homburg/Saar
    Tel. (06841) 16-28301
    Fax (06841) 16-28310
    E-Mail: ludwig.gortner@uks.eu


    Weitere Informationen:

    http://www.uks.eu/kinderklinik
    http://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/andere/giftzentrale/publikat...


    Bilder

    Teilnehmende Kinderkliniken (n=22) und Kinderkliniken, die für die Erhebung kontaktiert wurden
    Teilnehmende Kinderkliniken (n=22) und Kinderkliniken, die für die Erhebung kontaktiert wurden

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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