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Professor Schönberg hat Institut für Klinische Radiologie übernommen / Weiteres CT-Gerät der jüngsten Generation / Gemeinsame wissenschaftliche Tagung von Radiologen und Kardiologen
Das Institut für Klinische Radiologie am Mannheimer Universitätsklinikum hat einen neuen Direktor. Professor Dr. med. Stefan Schönberg hat diese Aufgabe seit 15. April 2007 übernommen. Zuvor war er Geschäftsführender Oberarzt dieses Fachbereichs am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Mit der Institutsleitung verbunden ist der Lehrstuhl für Radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.
Zu den fachlichen Schwerpunkten des 37-jährigen Arztes und Wissenschaftlers gehört die Magnetresonanz-Tomographie (MRT), ein bildgebendes Verfahren, das ohne Röntgenstrahlen arbeitet und insbesondere für die Darstellung von Weichteilgewebe geeignet ist. Die Internationale Gesellschaft für Magnetresonanz-Tomographie hat ihn aufgrund seiner Sachkunde in ihren Vorstand gewählt. Mit Professor Schönberg hat das Mannheimer Universitätsklinikum zudem einen Experten für den Einsatz anderer moderner bildgebender Verfahren gewonnen, etwa der Computertomographie (CT). Dass er dabei an seiner neuen Wirkungsstätte auf gute Vorbedingungen trifft, zeigt nicht zuletzt die Anschaffung eines weiteren besonders leistungsfähigen CT-Gerätes (siehe unten).
Bei der Interventionellen Radiologie, also der bildgestützten Durchführung minimal-invasiver Eingriffe verschiedenster Art, gilt das besondere Interesse von Professor Schönberg den Tumorerkrankungen. Dies ergänzt sich besonders gut mit dem Schwerpunkt Krebserkrankungen, den das Mannheimer Universitätsklinikum unter anderem mit der Einrichtung des Interdisziplinären Tumorzentrums Mannheim (ITM) und des Brustzentrums gesetzt hat.
Geboren wurde Professor Schönberg am 29. Juni 1969 in Landau, in der Pfalz wuchs er auch auf und besuchte dort Grundschule und Gymnasium. Von 1988 bis 1995 studierte er in Heidelberg Humanmedizin. Die Folgejahre seines beruflichen Werdegangs verbrachte er in Heidelberg, und zwar im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und an der Thoraxklinik Heidelberg-Rohrbach. Hinzu kamen mehrere Aufenthalte an der University of Michigan (USA); dort erhielt er ergänzend zur deutschen auch die amerikanische Zulassung als Arzt. In Heidelberg promovierte der Mediziner 1998 mit summa cum laude, außerdem schloss er dort 2001 erfolgreich seine Facharztausbildung für Diagnostische Radiologie ab. Im November 2001 folgte dann der Wechsel nach München, wo er zunächst als Oberarzt und Leiter des Funktionsbereichs Magnetresonanztomographie am Institut für Klinische Radiologie arbeitete. Im Juni 2002 schloss er sein Habilitationsverfahren ab. Schon nach kurzer Zeit wurde er 2004 zum Geschäftsführenden Oberarzt und stellvertretenden Institutsdirektor ernannt, in dieser Funktion ist Professor Schönberg bis zu seiner Berufung nach Mannheim tätig gewesen.
Vorgänger als Institutsdirektor und Lehrstuhlinhaber waren von 1979 bis 2000 Professor Dr. med. Max Georgi und von 2000 bis 2005 Professor Dr. med. Christoph Düber. Zuletzt wurde das Institut kommissarisch von Privat-Dozent Dr. med. Wolfgang Neff geleitet.
Das Institut für Klinische Radiologie am Mannheimer Universitätsklinikum führt pro Jahr mehr als 100.000 Untersuchungen durch. Im Klinikalltag nimmt es eine sehr bedeutende Stellung ein, da radiologische Untersuchungen neben den Laboruntersuchungen in ganz besonderer Weise zur Diagnostik von Erkrankungen beitragen.
Zeitgleich mit dem Dienstantritt des neuen Direktors der Radiologie hat das Mannheimer Universitätsklinikum einen weiteren außerordentlich leistungsfähigen Computer-Tomographen angeschafft, von dem deutschlandweit bislang rund 20 Geräte im Einsatz sind. Die Vorteile des Gerätes: Es liefert die Bilder aus dem Körperinneren noch schneller und präziser als seine Vorgängermodelle. Dies wird dadurch erreicht, dass zwei Röntgenquellen und entsprechend zwei Detektoren, die diese Strahlen aufnehmen und weiterverarbeiten, gleichzeitig eingesetzt werden - übrigens unter Verwendung neuer Techniken zur Verminderung der Strahlendosis gegenüber konventionellen Geräten. Dabei kreisen die Röntgenröhren etwa drei Mal pro Sekunde um den Patienten. Die Aufnahmen dauern nur noch wenige Sekunden für die komplette Darstellung des bewegten Herzens und können nach der Bildbearbeitung durch den Computer dreidimensional dargestellt werden. Zum Vergleich: Nachdem das Verfahren der Computertomographie 1972 entwickelt worden war, benötigten die ersten Geräte für die Aufnahme einer einzigen Körperschicht etwa fünf Minuten. Hersteller des gut eine Million Euro teuren "Dual-Source Somatom Definition" ist die Firma Siemens. Die Intensität der beiden Röntgenquellen lässt sich unabhängig voneinander verändern. Durch diesen "Dual Energy"-Effekt sind die erzeugten Bilder anatomisch deckungsgleich, erlauben aber aufgrund der unterschiedlichen Bildinformation eine bessere Unterscheidung zwischen kontrastiertem Gewebe und Knochen.
Seine Vorteile spielt das neue CT-Gerät insbesondere dann aus, wenn es darum geht, die Feinstruktur von Gefäßen und Organen in außergewöhnlich guter Auflösung darzustellen. Dies machen sich die Ärzte am Mannheimer Universitätsklinikum beispielsweise bei der Darstellung des Herzens und der umgebenden Herzkranzgefäße zunutze. Obwohl das Herz während der Aufnahme schlägt und sich folglich bewegt, entstehen verfälschungsfreie Bilder. Eingesetzt wird das Gerät aber auch bei Patienten mit unklaren akuten Schmerzen im Brust- oder Bauchraum, bei Unfallverletzten oder auch bei Untersuchungen wegen des Verdachts auf einen Schlaganfall.
Die ausgezeichneten Darstellungsmöglichkeiten des Herzens, die das neue CT-Gerät erlaubt, sind Thema einer Fachtagung am Samstag, 30. Juni 2007. Gemeinsam befassen sich Radiologen und Kardiologen unter dem Motto "Neue Dimensionen in der Herz- und Gefäßdiagnostik" mit den Vorteilen des Dual-Source CT für das enge Zusammenwirken zwischen beiden Fächern. Die dreidimensionale Information, die sowohl aus den CT- als auch den MRT-Aufnahmen gewonnen wird, bildet eine hervorragende Ausgangsbasis für den Einsatz einer der europaweit modernsten Behandlungseinrichtungen zur Therapie von Herzrhythmusstörungen: Die Stereotaxie-Anlage (bei einem Pressegespräch im Februar 2007 vorgestellt) ermöglicht es, einen Katheter über die Blutbahn besonders präzise in das Herz vorzuschieben. Gesteuert wird die metallene Spitze des dünnen, schlauchartigen Katheters durch zwei etwa Hüpfball-große Magnete an der Anlage - daher auch der Begriff Stereotaxie, also eine von zwei gegenüberliegenden Seiten aus eingesetzte räumliche Fernsteuerung. Die Ärzte können den Katheter damit in bisher nicht erreichbare kleinste Verästelungen der Blutgefäße im Herzen lenken. Voraussetzung für eine exakte Navigation ist eine detailgetreue Computersimulation, die auf einer exakten dreidimensionalen Darstellung des Herzens beruht.
http://www.klinikum-mannheim.de
Prof. Dr. Stefan Schöberg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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