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21.06.2007 13:11

Exzellente Forschung braucht exzellente Schreiber: Internationale Tagung an der RUB

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    An der Angst vor dem weißen Blatt sind schon viele gescheitert: Das Schreiben wissenschaftlicher Texte, unerlässlich für den Erfolg im Studium, wird anders als in den USA und anderen Ländern an europäischen Hochschulen überwiegend einfach vorausgesetzt. Dabei fehlt vielen Studierenden das Handwerkszeug: Fähigkeiten, die man lernen kann und muss. Für die flächendeckende professionelle Ausbildung in wissenschaftlichem Schreiben setzt sich die European Association for the Teaching of Academic Writing (EATAW) ein. Zu ihrer vierten Tagung trifft sich die Gesellschaft vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2007 an der Ruhr-Universität Bochum. Internationale Spezialisten aus der Schreibforschung und Schreibpädagogik tauschen sich über didaktische Methoden, Qualitätssicherung, eigene Erfahrungen und neue Ergebnisse der Schreibforschung aus.

    Bochum, 21.06.2007
    Nr. 213

    Exzellente Forschung braucht exzellente Schreiber
    Wissenschaftliches Schreiben kann (und muss) man lernen
    PK: Internationale Experten tagen an der RUB

    An der Angst vor dem weißen Blatt sind schon viele gescheitert: Das Schreiben wissenschaftlicher Texte, unerlässlich für den Erfolg im Studium, wird anders als in den USA und anderen Ländern an europäischen Hochschulen überwiegend einfach vorausgesetzt. Dabei fehlt vielen Studierenden das Handwerkszeug: Fähigkeiten, die man lernen kann und muss. Für die flächendeckende professionelle Ausbildung in wissenschaftlichem Schreiben setzt sich die European Association for the Teaching of Academic Writing (EATAW) ein. Zu ihrer vierten Tagung trifft sich die Gesellschaft vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2007 an der Ruhr-Universität Bochum. Internationale Spezialisten aus der Schreibforschung und Schreibpädagogik tauschen sich über didaktische Methoden, Qualitätssicherung, eigene Erfahrungen und neue Ergebnisse der Schreibforschung aus. Veranstalter der Tagung ist das Schreibzentrum der RUB (Leiterin: Gabriela Ruhmann). Zur Tagung können sich Interessierte noch anmelden. Am 2. Juli findet anlässlich der Tagung eine Pressekonferenz statt; eine gesonderte Einladung folgt.

    Solides Handwerk - keine Kunst

    Die Abgabefrist für die Seminararbeit rückt immer näher, und noch immer ist keine Zeile zu Papier gebracht: Viele Studierende kennen die Panik, die es dann erst recht unmöglich macht, die Arbeit anzugehen. "Schreiben ist nicht einfach hinschreiben, was schon im Kopf ist", sagt Gabriela Ruhmann. Sie leitet das Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum, das dieses Jahr sein zehntes Jubiläum feiert; sie ist Gründungsmitglied der EATAW, die inzwischen 400 Mitglieder in ganz Europa hat. "Es ist auch keine 'nicht lehrbare Kunst', sondern ein professionelles Handwerk. Es bedeutet, sich mit Problemen konstruktiv auseinanderzusetzen, die Arbeit zu strukturieren, herunterzubrechen auf Teilaufgaben, Fragen so zu formulieren, dass man sie auch in der gegebenen Zeit und dem gewünschten Umfang beantworten kann, den roten Faden im Auge zu behalten und Sekundärliteratur mit der nötigen Distanz zu betrachten. "Schreiben ist neben der Forschungskompetenz die zweite Kernkompetenz jedes Wissenschaftlers", unterstreicht sie. "Auf dem Weg zur Elite-Universität müssen sich deutsche Hochschulen das zu Herzen nehmen: Exzellente Forschung braucht exzellente Schreiber."

    Vorbild USA

    US-amerikanische Elite-Universitäten haben das längst verstanden und stellen ihren Studierenden einen großen Stab an spezialisierten Lehrenden und Beratern zur Seite. Vom ersten bis zum letzten Semester werden z.B. in Harvard, Princeton und Cornell Studierende beim Schreiben angeleitet und lernen es von der Pike auf. Hier in Europa wird die Schreibkompetenz statt dessen bei Studienanfängern oft vorausgesetzt, haftet dem professionellen Schreibenlernen noch der Ruch des Nachhilfeunterrichts - zu Unrecht, finden die Experten, die sich in der EATAW organisiert haben. Sie vermitteln die Fähigkeit zum Schreiben mit Hilfe unterschiedlicher Angebote: Das Schreibzentrum der RUB bietet Schreibberatung und Schreibtraining sowohl für Studierende als auch für Forschende an. Für Hochschullehrer gibt es eine Schreiblehrberatung und Fortbildungen. Außerdem werden Studierende zu Schreibtutoren und Forschende zu Schreibtrainern ausgebildet. Fakultäten können Inhouse-Schulungen buchen.

    Forschungsergebnisse, Unterrichtsmodelle, Erfahrungsaustausch

    Bei ihrer Tagung tauschen sich die EATAW-Mitglieder darüber aus, wie wissenschaftliches Schreiben am besten gelernt und gelehrt werden kann. Welche Textsorten sollten neben Seminararbeiten gelehrt werden? Wie können Hochschullehrer lernen, Studierende effizient anzuleiten und professionell zu betreuen? Wie lassen sich Medien sinnvoll einsetzen? Außerdem stellen die Teilnehmer Modelle fachübergreifender und fachspezifischer Schreibveranstaltungen vor, Modelle für das wissenschaftliche Schreiben in der Fremdsprache und Modelle zum Umgang mit Schreibblockaden. Die Experten beratschlagen darüber hinaus, wie sich die Ausbildung zum wissenschaftlichen Schreiben in den Fächern verstetigen lässt und tauschen sich über aktuelle Forschungsergebnisse aus der Geschichte, der Kognitionspsychologie, der Linguistik, Pädagogik und Sozialwissenschaft mit Bezug zur wissenschaftlichen Schreibkompetenz aus.

    Weitere Informationen

    Gabriela Ruhmann, M.A., Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28646, E-Mail: gabriela.ruhmann@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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