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Wissenschaft
Zum 100. Geburtstag von Ida Noddack
Am 25.02.1896, also heute vor 100 Jahren, wurde Ida Noddack geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann Walther Noddack hat die geborene Ida Tacke in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt Berlin im Jahre 1923 das Element Rhenium auf spektroskopischem Wege entdeckt. Die ersten Milligramm-Mengen des Re wurden aeusserst muehsam aus Columbit angereichert. Selbst fuer die Gewinnung von einem Gramm Re im Jahre 1927 haben die Noddacks noch 660 kg eines norwegischen Molybdaenits aufarbeiten muessen. Eigentlich hat Ida Noddack 1934 in ihrer kritischen Betrachtung zur vermeintlichen Entdeckung des Elementes 93 (Neptunium) durch Enrico Fermi die Entdeckung der neutroneninduzierten Kernspaltung vorweggenommen, wenn sie schreibt [Ida Noddack: Ueber das Element 93, Angewandte Chemie 47, 653- >655, (1934): "Es waere denkbar, dass bei der Beschiessung schwerer Kerne mit Neutronen (Fermi hatte Uran mit Neutronen beschossen, Anm.) diese Kerne in mehrere grosse Bruchstuecke zerfallen, (anstatt durch n-Einfang und anschliessenden beta-minus Zerfall Np zu bilden, Anm.) die zwar Isotope bekannter Elemente, aber nicht die Nachbarn der bestrahlten Elemente sind". Leider hat die wissenschaftliche Oeffentlichkeit davon keine Notiz genommen; ein Grund mag darin zu suchen sein, dass die Noddacks vorher mit der vermeintlichen Entdeckung des Elementes 43 (Technetium), das sie Masurium nannten,"Schiffbruch erlitten" hatten.
Die sachkundige und geistig scharfe Argumentation, dass die Elemente 61 (Pm), 85 (At) und 87 (Fr) nur kurzlebige radioaktive Isotope besitzen koennten und daher in der Natur wohl nicht zu entdecken seien, da sich alle bisherigen Mitteilungen ueber deren Nachweis als falsch erwiesen hatten, [Ida Noddack: Das Periodische System und seine Luecken, Angewandte Chemie 47, 301-305, (1934)], weist ein weiteres Mal Ida Noddack als Chemikerin, Geochemikerin und Radiochemikerin von Rang aus.
Gemeinsam mit Walther Noddack hat sie bedeutende Beitraege zur Erweiterung der Harkinsschen Regel geleistet, und aus den relativen Elementhaeufigkeiten den Schluss gezogen, dass auch der Atomkern eine Struktur besitzen muesse. Deshalb sollte an ihren 100. Geburtstag erinnert werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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