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28.06.2007 09:37

111,9 Millionen Euro für die Wissenschaft im Jahr 2006

Dr. Christian Jung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung legt Jahresbericht 2006 vor. Ausgeschüttete Fördermittel 20 Millionen Euro über Vorjahresniveau - Mittel für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften steigen erheblich; Mittel für die Auslandsförderung liegen bei 7,1 Millionen Euro.
    Neu eingerichtet in 2006 die Initiative "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig" sowie Start der Ausschreibung "Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven des Alterns"

    111,9 Millionen Euro hat die VolkswagenStiftung im Jahr 2006 wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland insgesamt zur Verfügung gestellt - gemäß ihrem Auftrag, Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre zu fördern. Dabei gingen die 53,4 Millionen Euro "Allgemeine Fördermittel" zu 41 Prozent an die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften - das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auf die Naturwissenschaften und die Mathematik entfielen rund 26 Prozent, rund elf Prozent kamen den Biowissenschaften einschließlich der Medizin zu Gute und acht Prozent den Ingenieurwissenschaften (siehe Förderstatistik S. 150 ff. im Jahresbericht 2006). Der Rest entfiel auf Fachgebietskombinationen. Der satzungsgemäß an wissenschaftliche Einrichtungen in Niedersachsen zu vergebende Anteil, das Niedersächsische Vorab, belief sich im Jahr 2006 auf 58,5 Millionen Euro (S. 134 ff, Jahresbericht 2006).

    Die VolkswagenStiftung ist mit einem Kapital von mittlerweile über 2,4 Milliarden Euro einer der größten privaten Wissenschaftsförderer in Europa. "Im abgelaufenen Jahr haben davon verstärkt die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften profitiert", erklärt Generalsekretär Dr. Wilhelm Krull jetzt mit Erscheinen des Jahresberichts 2006. "138 Vorhaben aus diesen Wissenschaften wurden mit insgesamt rund 22 Millionen Euro unterstützt." Das ist auch für die VolkswagenStiftung ein Rekord, war man doch schon im Jahr 2005 mit 15,7 Millionen Euro auf einem guten Niveau angekommen. "Damit haben wir für das aktuell laufende Jahr der Geisteswissenschaften bereits im Vorfeld einen klaren Akzent gesetzt", betont Krull.

    Vonseiten der Forschung gab es auch 2006 wieder eine große Nachfrage nach Fördermitteln. In Zahlen: 858 Anträge über eine Gesamtantragssumme von 205,2 Millionen Euro gingen bei der Stiftung ein. Bei den Allgemeinen Fördermitteln konnten im vergangenen Jahr 32 Prozent der eingereichten Anträge und knapp 25 Prozent der insgesamt beantragten Summe bewilligt werden. Diese Zahlen unterstreichen nach wie vor den Wettbewerbsdruck, dem die geplanten Projekte unterliegen. Nur die Besten setzen sich durch.

    Auch im Jahr 2006 war die grenzüberschreitende Wissenschaftsförderung ein wichtiges Ziel der VolkswagenStiftung. So wurden an ausländische Einrichtungen, an deutsche Einrichtungen im Ausland sowie zugunsten ausländischer Kooperationspartner im Rahmen von Inlandsbewilligungen für 71 Projekte 7,1 Millionen Euro vergeben. Beispielhaft für das Engagement der Stiftung im Ausland sind die Förderinitiativen zur Region Mittelasien/Kaukasus, zum sub-saharischen Afrika und zur Dokumentation bedrohter Sprachen.

    Zahlen und Fakten in der Übersicht am Ende dieser Pressemitteilung.

    Neue Förderinitiative "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig"
    im Jahr 2006 aufgelegt

    Mit der neuen Förderinitiative "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig" trägt die VolkswagenStiftung dem Verständnis Rechnung, dass Denkstil und Sprache eng miteinander verknüpft sind und es folglich auch in der wissenschaftlichen Kommunikation mehr als nur eine "Austauschsprache" geben muss - also etwa nicht nur das Englische. Ziel ist es daher, nicht zuletzt dem Deutschen als Wissenschaftssprache und den in deutscher Sprache erarbeiteten Erkenntnissen international mehr Raum und im Rahmen wissenschaftlicher Mehrsprachigkeit angemessenes Gewicht zu geben.

    Erst die kulturell und sprachlich bedingte Vielfalt ermöglicht es der Forschung, das volle Potenzial der Wissenschaft auszuschöpfen. Klar ist: Die schlichte Übersetzung einer wissenschaftlichen Arbeit in eine andere Sprache verändert oder beeinträchtigt nicht selten Ausdruck, Akzentuierung und damit auch die Bedeutung. Denn gerade über die jeweils verwendete Sprache finden spezifische Begriffe, Erkenntnis- und Deutungsmuster - und damit Möglichkeiten zur Differenzierung - Eingang in die Prozesse von Forschung und Lehre. Sie prägen deren Profil, machen den Nuancenreichtum von Wissenschaft aus und lassen sich beim Wechsel der Wissenschaftssprache nur eingeschränkt übertragen - und das nicht nur in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

    Das heißt auch: Die Förderinitiative "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig" ist grundsätzlich für alle Wissenschaftsbereiche offen. Sie umfasst vier Komponenten: eine Ausschreibung für mehrsprachige Studienangebote an deutschen Hochschulen; ein als Wettbewerb gestaltetes Angebot für Übersetzungen herausragender deutschsprachiger wissenschaftlicher Arbeiten; Fördermöglichkeiten für Forschungsvorhaben zu Fragen der sprachlichen und kulturellen Prägung wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens - sowie ein Veranstaltungsprogramm zum Thema "Wissenschaft ist mehrsprachig".

    Weitere Informationen zu "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig" sind zu finden auf der Website unter http://www.volkswagenstiftung.de/deutschplus.

    Ebenfalls im Jahr 2006: neue Ausschreibung zur Alternsforschung unter dem Dach der "Zukunftsfragen der Gesellschaft"

    Im August 2006 gab die Stiftung den Startschuss für eine Ausschreibung zum Thema "Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven des Alterns" - unter dem Dach ihrer Initiative "Zukunftsfragen der Gesellschaft". Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen sich inhaltlich originell und methodisch ausgewiesen daran beteiligen mit dem Ziel, Entwicklungspotenziale einer alternden Gesellschaft auf individueller und gesellschaftlicher Ebene auszumachen und diese zu fördern - und zwar unter Beteiligung der "Betroffenen". Es geht der VolkswagenStiftung darum, die Diskussion über die vorhandene demografische Situation zu versachlichen und neue Ansätze aufzuzeigen, die Herausforderungen individuell und gesellschaftlich produktiv anzugehen. Für eine offensive Gestaltung demografischer Herausforderungen tragen auch die Betroffenen selbst, das heißt die älter werdenden Mitglieder einer insgesamt alternden Gesellschaft, eine Mitverantwortung. Daraus erwächst für die Gesellschaft die Aufgabe, die erforderlichen Strukturen bereitzustellen und die (beispielsweise in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand) unterschiedlichen Möglichkeiten der älteren Menschen zu berücksichtigen - Menschen, die sich selbst oft gar nicht als alt oder alternd wahrnehmen.

    Inhaltlich erstreckt sich die Ausschreibung auf drei Themenfelder:
    1. Flexibilisierung und Diversität in Lebensläufen;
    2. Kontexte des Alterns;
    3. Innovationspotenziale von Alterungsprozessen.

    Unter dem Dach ihrer Initiative "Zukunftsfragen der Gesellschaft - Analyse, Beratung und Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis" nutzt die Stiftung seit geraumer Zeit das Instrument der Ausschreibungen. Ziel ist es hier, sowohl Wissenschaftler als auch - in den meisten Fällen - geeignete Personen aus der Berufspraxis explizit aufzufordern, sich mit verschiedenen "Zukunftsfragen" auseinander zu setzen. In Deutschland ist im Unterschied zu vergleichbaren Ländern der Austausch von Wissen und Personen zwischen den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zu schwach entwickelt. Diese Mängel wirken sich umso ungünstiger aus, als Lösungen für gesellschaftspolitische Probleme zum einen schwer zu finden sind, zum anderen aber auch die Umsetzung erkennbarer Lösungen angesichts der Vielzahl widerstreitender Interessen nicht immer leicht ist.

    Nähere Informationen sind zu finden auf der Website der Stiftung unter http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/gesellschaft-und-kultur.html.

    Fakten und Zahlen aus der Förderstatistik (Jahresbericht 2006)

    o Im Jahr 2006 wurden 111,9 Millionen Euro bewilligt:
    53,4 Millionen Euro Allgemeine Fördermittel und
    58,5 Millionen Euro als Niedersächsisches Vorab.

    o Allgemeine Fördermittel: 276 bewilligte Vorhaben
    21,8 Millionen Euro für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (138 Vorhaben),
    14,1 Millionen Euro für die Naturwissenschaften und die Mathematik (52 Vorhaben),
    5,6 Millionen Euro für die Biowissenschaften einschließlich Medizin (32 Vorhaben),
    4,2 Millionen Euro für die Ingenieurwissenschaften (17 Vorhaben)
    7,7 Millionen Euro für Fachgebietskombinationen (37 Vorhaben).

    o 858 Anträge über eine Gesamtantragssumme von 205,2 Millionen Euro gingen bei der Stiftung ein.

    o Bewilligungsquote bei den Allgemeinen Fördermitteln im Jahr 2006:
    31,7 Prozent der entschiedenen Anträge und
    25,1 Prozent der insgesamt beantragten Summe.

    o Anzahl der bewilligten Vorhaben nach Empfängergruppen:
    199 erfolgreiche Anträge kamen von wissenschaftlichen Hochschulen und
    54 von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, jeweils in Deutschland;
    23 von wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland.

    o Im Jahr 2006 wurden zugunsten wissenschaftlicher Einrichtungen im Ausland insgesamt 7,1 Millionen Euro bewilligt - und zwar für 71 Projekte.

    o Von 1962 (Arbeitsaufnahme der Stiftung) bis Ende 2006 wurden 28 373 wissenschaftliche Projekte mit rund 3,35 Milliarden Euro gefördert.

    o Im Jahr 2006 wurde die Förderinitiative "Deutsch plus - Wissenschaft ist mehrsprachig" neu eingerichtet und eine Ausschreibung aufgelegt zu den "Individuellen und gesellschaftlichen Perspektiven des Alterns" (vgl. S. 2/3, Jahresbericht 2006).

    Kontakt
    VolkswagenStiftung
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 0511 8381 - 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20070628


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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