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28.06.2007 14:44

Familie oder Forschung?

Sabine Trenkler M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen

    CEWS untersucht im neuen Projekt "Balancierung von Wissenschaft und Elternschaft (BAWIE)", warum sich Forscher für oder gegen die Kombination Familie und Wissenschaft entscheiden

    Der relativ geringe Erkenntnisstand zur Kinderzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie zu den Faktoren, die deren Entscheidungen pro und contra Kinder beeinflussen, hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS zur Planung von BAWIE veranlasst. Am 1. Juli fällt der Startschuss für das 24-monatige Projekt, in dem sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Untersuchung durchgeführt werden.

    "Das weibliche Potenzial in der Wissenschaft wird noch nicht angemessen ausgeschöpft. Dies wird oft auf die angenommene strukturelle Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Mutterschaft und die damit verbundenen negativen Verfügbarkeitserwartungen zurückgeführt", erklärt Projektleiterin Dr. Inken Lind. "Gleichzeitig ist für Nachwuchsakademikerinnen und -akademiker ein hoher Anteil kinderloser Personen zu verzeichnen. Wir wollen nun Organisationsstrukturen und individuelle Entscheidungsprozesse erfassen, die eine Verbindung von wissenschaftlicher Arbeit und Familienverantwortung für beide Geschlechter begünstigen oder behindern." Die Ergebnisse sollen dann als Grundlage für die Entwicklung von Instrumenten und Interventionen in der Hochschulpolitik dienen.

    Schwerpunktmäßig wollen die Projektbeteiligten folgende Aspekte erfassen: die Auswirkungen struktureller Bedingungen in Wissenschaftsorganisationen und deren Wechselwirkung mit individuellen Lebenssituationen auf die Entwicklung von verschiedenen familiären Lebensstilen, Ursachen von Karrierebrüchen beziehungsweise Karrierestagnation im Spannungsfeld von Wissenschaftsstrukturen und Vereinbarkeitsmodellen, individuelle Strategien in der Wissenschaft zur Bewältigung beruflicher und familiärer Anforderungen, Anteil der Dual-Career-Couples und Konsequenzen dieser Lebensform.

    Hierzu ist die Befragung einer Stichprobe von rund 1500 weiblichen und männlichen Wissenschaftlern aller Statusgruppen mit und ohne Kinder geplant. "Einen wichtigen Teil der Umfrage bildet die Befragung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit Blick auf die noch ausstehende Entscheidung für oder gegen den endgültigen Verbleib in der Wissenschaft - speziell beim Übergang zur Elternschaft", sagt Lind. Um die Erhebung der Zielstichprobe von etwa 1500 Personen sicherzustellen, wird das CEWS zirka 15.000 Personen per Mail ansprechen. Außerdem werden in einer qualitativen Teilstudie 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler telefonisch befragt, um die Ergebnisse der quantitativen Studie zu vertiefen.

    Die Website, die in Kürze über Projektinhalte und Ergebnisse informiert, befindet sich gerade im Aufbau. Eine Buchpublikation ist nach Abschluss der Datenauswertung ebenfalls geplant.

    ***
    Das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung ist Teil der gesis - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen in Bonn. Gegründet wurde das CEWS im Jahr 2000. Es steht als wissens- und forschungsbasierte Dienstleistungseinrichtung Wissenschaftlerinnen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen und politischen Gremien mit seinen Leistungen zur Verfügung. Das Kompetenzzentrum bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

    Die gesis ist ein Leibniz-Institut. Ihre zentrale Aufgabe ist die Unterstützung der sozialwissenschaftlichen Forschung. Zu den Dienstleistungen der gesis gehören der Aufbau und das Angebot von Datenbanken mit Informationen zu sozialwissenschaftlicher Literatur und zu Forschungsaktivitäten sowie die Archivierung und Bereitstellung von Umfragedaten aus der Sozialforschung. Wichtige Funktionen sind auch die Beratung in Methodenfragen, die Entwicklung komplexer Methoden der empirischen Sozialforschung sowie die eigenständige Dauerbeobachtung der gesellschaftlichen Entwicklungen mit Hilfe dieser Instrumente. Die gesis ist an den Standorten Bonn, Köln und Mannheim vertreten und unterhält eine Servicestelle in Berlin. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

    Ansprechpartnerinnen:

    gesis
    Dr. Inken Lind
    Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS
    Poppelsdorfer Allee 15
    53115 Bonn
    Tel.: +49-228-96 11 83 26
    Fax: +49-228-96 11 83 20
    inken.lind@gesis.org
    www.cews.org

    Sabine Trenkler
    Öffentlichkeitsarbeit
    Lennéstraße 30
    53113 Bonn
    Tel: +49-228-2281 141
    Fax: +49-228-2281 4141
    sabine.trenkler@gesis.org
    www.gesis.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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