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29.06.2007 09:15

Ausstellung dokumentiert 400 Jahre literarisches Leben an der Universität Gießen

Lisa Arns Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Poesie im Schatten des Universitätsbetriebs: Die Ausstellung "Lahnathen und Musensitz - 400 Jahre literarisches Leben an der Universität Gießen" präsentiert und dokumentiert erstmals, in welchem Ausmaß in Gießen Studierende, Universitätsangestellte und Professoren bis hin zu deren Ehefrauen und Töchtern ihr poetisches Talent entfalteten und sich auf dem literarischen Markt behaupteten.

    Die Ausstellung des Instituts für Germanistik (Prof. Dr. Günter Oesterle) und der Universitätsbibliothek (UB) wird am Donnerstag, 5. Juli 2007, um 19 Uhr im Foyer der UB eröffnet. Nach der Begrüßung durch den Leitenden Bibliotheksdirektor Dr. Peter Reuter folgt eine Einführung von Dr. Rolf Haaser, der für Konzept und Durchführung der Ausstellung verantwortlich ist. Die anschließende Lesung mit Jazz "Phönix voran!" von Knut Eisold und dem JHB Trio (Andreas Jamin, Peter Herrmann und Joe Bonica) ist eine Hommage an den Schriftsteller Peter Rühmkorf, Ehrendoktor der Universität.

    Was für die Gründungsväter der Gießener Universität noch selbstverständlich war, dass nämlich die wissenschaftliche Forschung und Lehre mit der Beherrschung von poetischen und rhetorischen Fähigkeiten eng verknüpft war, ist die Ursache dafür, dass die Begriffe Universität und Musensitz lange Zeit nahezu identisch benutzt wurden. Spätestens mit Beginn der Ausdifferenzierung der Fächer und des wissenschaftlichen Spezialistentums im 19. Jahrhundert hat diese Verbindung aber merklich an Bedeutung verloren. Literarisch-belletristische Betätigung zählte seitdem nicht mehr zu den herausragenden Eigenschaften von Hochschulmitgliedern und wurde im individuellen Persönlichkeits-Profil vielfach als eher nachteilig verortet.

    Dennoch gibt es sie, die belletristischen Professoren, poetischen Studenten und schriftstellernden Universitätsangestellten, die eine vielfältige und facettenreiche literarische Produktion entfalteten. Die Bandbreite der Autoren erstreckt sich von Gottfried Arnold bis Tim Staffel, von Johann Konrad Dippel bis Moritz Rinke, von Friderike Kretzen bis Matthias Beltz, und schließt Dichterpersönlichkeiten wie Johann Heinrich Merck, Georg Büchner, Ludwig Börne, Karl Wolfskehl, Kasimir Edschmid, Henry Benrath und Fritz Usinger ein. Die Installation im Treppenhaus der Universitätsbibliothek präsentiert vierzig Autorinnen und Autoren in einzelnen Porträts und ruft damit auf eine (buchstäblich) plakative Art die literarische Seite der Universitätsgeschichte und ihre Akteure ins Gedächtnis.

    Für die als eher nüchtern geltende Gießener Universität lassen sich in den letzten 400 Jahren immerhin rund 200 Dichter, Dramatiker und Prosaschriftsteller namhaft machen, die die literarische Kultur der Universitätsstadt Gießen prägten. Von ihnen erlangte ein nicht unbeträchtlicher Teil auch überregionale Bedeutung, manch einer sogar Weltruhm. Einen detaillierten Einblick in die gesamte Bandbreite des literarischen Schaffens in "Lahnathen" wird die Publikation zur Ausstellung gewähren, die im November, zum Abschluss der Ausstellung in der Buchreihe "Berichte und Arbeiten aus der Universitätsbibliothek und dem Universitätsarchiv Gießen" erscheinen wird. Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums der Universität Gießen statt.

    Dauer der Ausstellung: 5. Juli bis 30. November 2007
    Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 8.30 Uhr bis 21 Uhr (außer an Feiertagen)
    Ort: Treppenhaus der Universitätsbibliothek, Otto-Behaghel-Straße 8, Gießen

    Kontakt:
    Susanne Ramsbrock, Universitätsbibliothek
    Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-14018, Fax: 0641 99-14009
    E-Mail: susanne.ramsbrock@bibsys.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ub.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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