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08.06.2000 15:12

Studienpreis der Loewen-Club Stiftung verliehen

HU- Pressestelle Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Der Nachwuchswissenschaftler Thomas Fetzer, Humboldt-Universitaet zu Berlin, wurde fuer seine Forschungsarbeit ueber die Bedeutung des Spitzensports in der ehemaligen DDR mit dem zweiten Preis des Studienpreises Freizeit und Spiel in der Gesellschaft ausgezeichnet.

    Mit dem Studienpreis Freizeit und Spiel in der Gesellschaft honoriert die Loewen-Club Stiftung Arbeiten von Hochschulabsolventen, die sich sowohl durch eine hohe wissenschaftliche Qualitaet als auch durch ein besonderes gesellschaftliches Innovationspotential der Ergebnisse auszeichnen. Ziel der Loewen-Club Stiftung ist es, die entstehende Freizeitgesellschaft im Dialog mit allen Beteiligten sozial-, kulturell-, und umweltvertraeglich zu gestalten. Der Studienpreis ist mit 20.000.- DM dotiert und wurde an vier Nachwuchswissenschaftler verliehen. Er ist bisher der einzige Preis in Deutschland, der die zunehmend bedeutendere Freizeitwissenschaft foerdert.

    Thomas Fetzer zeichnet in seiner Studie zur "Gesellschaftlichen Akzeptanz des Spitzensports in der DDR in den 1970er und 1980er Jahren" das zunehmende Desinteresse der DDR-Bevoelkerung am Spitzensport nach.
    Noch in den siebziger Jahren nahm die Bevoelkerung Siege von DDR-Sportlern mit Stolz und Begeisterung auf, die Einschaltquoten bei Sportsendungen waren hoch, und Sportveranstaltungen gut besucht. Die Gruende dafuer lagen laut Fetzer in einem stark ausgepraegten Lokalpatriotismus und in einigen Besonderheiten der Nachkriegsgesellschaft, die mit erheblichen Traditionsbruechen konfrontiert war. Der Leistungssport fungierte zudem als Ort an dem das ansonsten suspendierte Konkurrenzprinzip ausgelebt werden konnte. Spitzensporterfolge sollten jedoch auch fuer die zahlreichen Missstaende in der DDR entschaedigen. "Erfolge gegen BRD-Mannschaften", so Fetzer, "galten als Beweis dafuer, dass der 'kleine Bruder' nicht immer im Schatten der gleichermassen bewunderten wie beneideten Bundesrepublik stehen musste." Allerdings zeigt die Untersuchung, dass die DDR-Spitzensporterfolge in den 70er Jahren von der grossen Mehrheit der ostdeutschen Bevoelkerung nicht als politischer Sieg gefeiert wurden.

    Die Arbeit von Fetzer erlaeutert, so die Bingener Oberbuergermeisterin Birgit Collin-Langen in ihrer Laudatio, "wie der Sport im DDR-Staat politisch instrumentalisiert wurde - und ebenso, dass sich die sportbegeisterten Menschen nicht voellig von fremden Zwecken vereinnahmen liessen."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sportwissenschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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