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02.07.2007 12:36

Terror global, Diskurs lokal - Vergleichsstudie über Terrorismus-Berichterstattung in deutschen und arabischen Zeitungen gewinnt HMS-Medienpreis

Sabine Lucht Kommunikation und Marketing
Hamburg Media School

    Terroranschläge in London und Sharm El-Sheikh erschütterten vor zwei Jahren die Welt. Die Berichterstattung deutscher und arabischer Elite-Zeitungen über diese Ereignisse verglich Antje Glück in ihrer Diplomarbeit und gewann damit den Medienpreis 2007 der Hamburg Media School. Die Diplom-Journalistin erkannte, dass es Gemeinsamkeiten in der journalistischen Arbeitsweise oder der von den Journalisten verwendeten Quellen gibt. Die thematischen Schwerpunkte der Zeitungen unterscheiden sich jedoch auffällig.

    Wenn internationale Medien über einschneidende Ereignisse wie terroristische Anschläge berichten, sollte man annehmen, dass sich zeitweilig eine Weltöffentlichkeit herausbildet. Was aber passiert, wenn die Medien unterschiedlich berichten, wenn deutsche Zeitungen andere Schwerpunkte in ihrer Berichterstattung setzen als arabische? Im Falle der Terrorakte von London und Sharm El-Sheikh haben deutsche Elite-Zeitungen vor allem über das unmittelbare Geschehen in London berichtet. Arabische Zeitungen konzentrierten sich dagegen auf die Ursachen für die Anschläge und betonten die Situation der Muslime als die der unschuldigen Opfer. Indirekt wurde die westliche Welt von ihnen sogar als islamfeindlich bezeichnet. Sowohl die deutschen als auch die arabischen Zeitungen nahmen im Juli 2005 wenig Bezug auf den Diskurs der "anderen Seite". Von einer Weltöffentlichkeit lässt sich im Falle dieser Anschläge daher nicht reden.

    Zu diesem Ergebnis kommt die Leipziger Diplom-Journalistin Antje Glück. Für ihre Abschlussarbeit hat sie die Terrorismus-Berichterstattung in jeweils zwei deutschen (FAZ, FR) und arabischen (Al-Hayat, Al-Ahram) Elite-Zeitungen analysiert. Der "Blick über den Tellerrand" überzeugte die hochkarätig besetzte Jury des mit 1.000 Euro dotierten Medienpreises von der Abschlussarbeit. Medienjournalist Steffen Grimberg lobte in seiner Laudatio den Vergleich mit den arabischen Medien, "von dem deutsche Medienexperten noch viel lernen könnten". Die Entscheidung fiel der Jury jedoch nicht leicht. Mehr als 100 Absolventen unterschiedlicher Fachbereiche hatten sich mit ihren qualitativ hochwertigen Arbeiten beworben, neun von ihnen kamen in die Endrunde. Antje Glück freut sich über ihren Erfolg: "Der Medienpreis der HMS bietet eine große Chance. Durch den Preis werden nicht nur Wissenschaftler auf meine Arbeit aufmerksam, sondern auch Journalisten, die dadurch Anreize für ihre eigene Arbeit gewinnen können. Mit dem Preisgeld kann ich nun die Publikation meiner Arbeit finanzieren."

    Die Hamburg Media School verleiht den Medienpreis seit 2005. Jährlich werden wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die einen starken Medienbezug aufweisen und sich thematisch möglichst mit einem der drei Ausbildungsbereiche der HMS beschäftigen: Medienmanagement, Journalismus oder Film. Ziel ist es, die herausragenden Arbeiten der Hochschulabsolventen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die HMS möchte Nachwuchswissenschaftler dazu motivieren, ihre Forschungsergebnisse nicht ungesehen im Regal verschwinden zu lassen.

    Die als Public-Private-Partnership organisierte Hamburg Media School wird von über 25 renommierten Medienunternehmen getragen und bildet in ihren zweijährigen Aufbaustudiengängen Medienmanagement, Journalismus und Film auf professionellem Niveau angehende Kreative und Entscheider der Medienbranche aus. Die Bewerbungsfrist für die Studiengänge Journalismus und Medienmanagement läuft noch bis zum 15. Juli 2007. Weitere Informationen unter http://www.hamburgmediaschool.com.


    Bilder

    Bildunterschrift: Die Jury überreicht Medienpreis-Gewinnerin Antje Glück das Preisgeld. (v.l. Christian Meier, Prof. Sabine Trepte, Steffen Grimberg, Antje Glück, Dr. Steffen Burkhardt, Frederike Wolf, HMS-Geschäftsführer Eckbrecht von Grone)
    Bildunterschrift: Die Jury überreicht Medienpreis-Gewinnerin Antje Glück das Preisgeld. (v.l. Christ ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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