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Wissenschaft
Symposium zu "Protonen, Ionen und Neutronen in der Strahlentherapie"
Das erste gemeinsame Symposium der Essener Uniklinik für Strahlentherapie mit der Technischen Universität München erfreut sich großer Nachfrage: Bereits 140 Wissenschaftler aus insgesamt 13 Ländern - darunter USA, Südafrika, Schweden, Belgien und Rumänien - haben sich angemeldet, um das Thema "Protonen, Ionen und Neutronen in der Strahlentherapie" zu diskutieren und um neueste Erkenntnisse für ihre Patienten sowie die eigene Forschung mit nach Hause zu nehmen.
Immer bessere Ergebnisse können bei verschiedensten Krebserkrankungen mit der Strahlentherapie erzielt werden - wobei das UK Essen europaweit einer der Vorreiter in der Therapie mit so genannten Teilchen ist. So gibt es beispielsweise nur zwei Standorte für Patienten, mit schnellen Neutronen behandelt zu werden: in Essen und seit rund vier Wochen auch in München. "Schnelle Neutronen setzten wir unter anderem bei Patienten ein, die unter sehr seltenen Erkrankungen der Speicheldrüsen leiden", erläutert Prof. Sauerwein, Oberarzt der Essener Uniklinik für Strahlentherapie und Organisator des Münchener Symposiums. Hinzu kommt, dass Essen deutschlandweit einer der wenigen Standorte ist, der auf langjährige Erfahrungen in der Therapie mit Teilchen aus dem Atomkern also mit Protonen, Ionen und Neutronen - zurückblicken kann.
Bereits 1978 wurde hier begonnen, Patienten mit schnellen Neutronen zu bestrahlen. Das Verfahren ist besonders geeignet, sehr strahlenresistente Tumore zu behandeln, in München wird es aber auch eingesetzt, um gegen erneut aufgetretenen Brustkrebs vorzugehen. "Protonen hingegen setzen wir bisher zur Behandlung von Augentumoren ein", so Prof. Sauerwein. Das wird sich ändern, wenn die Essener Mediziner ab 2009 Patienten im Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen auf dem Gelände des Klinikums behandeln können. Besonders Menschen mit tief sitzenden Tumoren an sehr empfindlichen Stellen können dann von dieser Behandlung profitieren. Genau kann hierbei gesteuert werden, wie tief die Protonen eindringen werden. So kann bei schwierig zu behandelnden Tumoren die Strahlendosis im Tumor erhöht werden - ohne das umgebende Gewebe zu schädigen. Erfahrungen mit der Therapie haben die Essener bereits seit 16 Jahren. Sie behandeln ihre Patienten mit Augentumoren bisher in Nizza und seit einigen Jahren auch am Hahn-Meitner Institut in Berlin.
Schließlich bieten die Essener unter Federführung von Prof. Sauerwein ihren Patienten im Rahmen einer Europäischen Kooperation die so genannte Bor-Neutroneneinfangtherapie. Dazu nutzen sie den Forschungsreaktor der Europäischen Kommission im niederländischen Petten. "Hier geht es um die Erforschung neuer, viel versprechender tumorselektiver Verfahren; In Europa gibt es diese Möglichkeit sonst nur noch in Helsinki", berichtet Prof. Sauerwein.
Nähere Informationen:
Prof. Wolfgang Sauerwein: leitender Oberarzt der Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Essen, Tel.: 02 01 / 7 23 - 20 52, w.sauerwein@uni-due.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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