idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.07.2007 13:32

Verleihung des Joachim-Jungius-Förderpreises sowie des Förderpreises für Lehre an der Universität Rostock

Susanne Marx Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Am 6. Juli werden an der Universität Rostock herausragende junge Wissen-schaftler sowie Professoren geehrt. Auf einer Festveranstaltung werden der Joachim-Jungius-Förderpreis der Universität Rostock sowie der Förderpreis für Lehre durch die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. vergeben. Vier Wissenschaftler werden mit ihren Dissertationen mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis ausgezeichnet. Alle vier Arbeiten wurden mit dem Gesamtprädikat "summa cum laude" abgeschlossen. Drei Professoren der Universität Rostock erhalten eine Ehrung für ihre exzellenten Lehrver-anstaltungen.

    Die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. verleiht am 6. Juli den Förderpreis für Lehre sowie den Joachim-Jungius-Förderpreis im Rahmen einer gemeinsamen akademischen Festveranstaltung mit den Fakultäten der Universität Rostock. Auf der Festveranstaltung werden auch die Promotions- und Habilitationsurkunden durch die Dekane der verschiedenen Fakultäten der Universität Rostock vergeben.

    Den Förderpreis für Lehre erhalten Herr Prof. Dr. med. Andreas Wree, Herr Prof. Dr. phil. habil. Kersten Krüger und Junior-Professor Dr. Wolfgang-Eric Wagner, die in einer Lehrveranstaltung universitäre Lehre auf höchstem Niveau dargeboten haben. Forschung und Praxisbezug wurden kombiniert, fundierte Fachkenntnisse vermittelt und zum Weiterdenken angeregt. Darüber hinaus sind Elemente zur Persönlichkeitsbildung sowie ein fachübergreifender Ansatz der Lehrveranstaltung Voraussetzung für die Auszeichnung.

    Mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis werden in diesem Jahr vier herausragende, an der Universität Rostock verteidigte Dissertationen junger Wissenschaftler mit einem Betrag von je 1.600 € ausgezeichnet. Für ihre exzellenten Arbeiten werden Dr. rer. nat. Thomas Fennel (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät), Dr. iur. Markus Glöckner (Juristische Fakultät), Dr. med. Farkhat Manapov (Medizinische Fakultät) sowie Dr. phil. Sven Müller (Philosophische Fakultät) geehrt.

    Die 1991 gegründete Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. vergibt im Rahmen ihrer gemeinnützigen, unmittelbaren Förderung von Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung die oben genannten Förderpreise jährlich.

    Mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis ausgezeichnete Dissertationen

    Die Dissertation von Dr. rer. nat. Thomas Fennel (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) mit dem Titel "Semiklassische Vlasov-Simulationen zur Beschreibung der Ionisationsdynamik von Metallklustern in in-tensiven Laserfeldern" ist ein Beitrag der Grundlagenforschung zur Physik der Na-noteilchen oder "cluster". Das von Herrn Dr. rer. nat. Fennel entwickelte Modell ist geeignet, aktuelle experimentelle Ergebnisse zur Cluster-Physik bis in Details qualitativ und quantitativ zu erklären. Die Arbeit ist in ein Graduiertenkolleg eingebettet. Sie gehört zu einem Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, an dessen Einrichtung der Autor deutlichen Anteil hat. Zurzeit absolviert Dr. rer. nat. Fennel einen Postdoc-Aufenthalt an der Universität Ottawa / Kanada.

    Das Ziel der Dissertation von Dr. iur. Markus Glöckner (Juristische Fakultät) mit dem Titel "Ärztliche Handlungen bei extrem unreifen Frühgeborenen - Rechtliche und ethische Aspekte" bestand darin, die komplexen rechtlichen Beziehungen zwischen Arzt, Eltern und extrem Frühgeborenen zu erfassen und Lösungen zu finden, welche den betroffenen Interessen angemessen sind. Die Arbeit zeigt ein Gesamtergebnis, das als Leitlinie für Entscheidungen gelten kann: Höchste Priorität hat das Wohl des Kindes, repräsentiert vor allem durch das Recht des Frühgeborenen auf sein Leben wie auch auf das Recht zur Selbstbestimmung. Der mutmaßliche Kindeswille, den die Eltern stellvertretend ausüben und dem der behandelnde Arzt nachkommt, gebietet zuvörderst das Leben zu erhalten, gestattet aber auch in Abhängigkeit von der vom Arzt gegebenen Prognose, die Behandlung zu unterlassen oder einzustellen. Dr. iur. Glöckner ist seit 1998 Rechtsanwalt beim Landgericht Rostock, war von 1999 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät und ist jetzt Justitiar an der Universität Rostock.

    Dr. med. Farkhat Manapov (Medizinische Fakultät) beschäftigt sich in seiner englischsprachigen Dissertation mit dem Thema "Phänotypumwandlung von Binde-gewebszellen der Bauchspeicheldrüse". Dabei untersuchte er bei Laborratten experimentell in vivo und in vitro Bindegewebszellen der Bauchspeicheldrüse und ihre Veränderungen. Bei chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse kommt es zu einer fortschreitenden Neubildung von kollagenem Bindegewebe, wobei das Organ seine lebenswichtigen Funktionen verliert und zerstört wird. Die Ergebnisse der Arbeit bieten Ansätze für Therapiestrategien. Die Dissertation wurde im Rahmen eines Promotionsstudiums an der Universität Rostock im Zeitraum von 2000 - 2005 erarbeitet. Herr Dr. med. Manapov ist russischer Staatsbürger und hat in Kasan / Russland studiert. Als bereits approbierter Arzt hat er die Ausbildungsab-schnitte "Arzt im Praktikum" und "Arzt in Weiterbildung" an der Universität Rostock absolviert.

    Dr. phil. Sven Müller (Philosophische Fakultät) ist Sprachwissenschaftler. Er hat eine interdisziplinäre Dissertation mit dem Titel "Die naturgemäße Ortsbewegung in der Physik des Aristoteles - Eine Untersuchung der Rezeption und Umdeutung eines zentralen Lehrstücks der aristotelischen Naturphilosophie in Antike, Mittelalter und Neuzeit bis zu seiner vermeintlichen Überwindung durch Newton" vorgelegt, deren Gegenstände in der Gräzistik, der Latinistik, in der Philosophie und in der Wissenschaftsgeschichte angesiedelt sind und deren Ergebnisse für die genannten Wissenschaftsdisziplinen gleichermaßen große Bedeutung haben. Der Autor gilt als ein hervorragender Kenner des Altgriechischen und des Lateinischen. Er hat griechische und lateinische Originaltexte zum Thema aus zwei Jahrtausenden sehr sorgfältig gelesen, mit den Instrumentarien des Philologen kritisch analysiert und Zusammenhänge zwischen ihnen erkannt. Er kommt zu dem erstaunlichen und nach Einschätzung aller drei Gutachter überzeugenden Ergebnis, dass die Lehre des Aristoteles von der "naturgemäßen Ortsbewegung unbeseelter Körper" - dazu gehören auch die Himmelskörper - beginnend in der Spätantike und bis heute falsch wahrgenommen bzw. fehlgedeutet wird.

    Mit dem Förderpreis für Lehre ausgezeichnete Lehrveranstaltungen
    Herr Prof. Dr. med. Andreas Wree erhält einen Förderpreis für Lehre 2007 für die Vorlesung "Anatomie des Nervensystems" und für den Kurs "Anatomische Präpa-rierübungen". Die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Wree werden sehr verständ-lich dargeboten. Besonders hervorgehoben werden die Vorstellung von Patienten und die gemeinsame Erarbeitung von Schemata zusammen mit den Studierenden. Das engagierte Arbeiten mit den Studierenden ist beispielhaft.

    Einen Förderpreis für Lehre bekommt Herr Prof. Dr. phil. habil. Kersten Krüger, Emeritus der Philosophischen Fakultät, für das Hauptseminar "Universitätsgeschichte und Zeitzeugen". Zur Erforschung der DDR-Geschichte, wurden in diesem Hauptseminar Zeitzeugen vorgestellt: Insgesamt stellten sich 12 Professoren, darunter drei ehemalige Rektoren, vor. Zunächst referierte jeder Gast über sein Leben und Wirken, danach stellte er sich den Fragen der Studierenden. Das Seminar trug nicht nur in besonderer Weise zur fachlichen Ausbildung, sondern auch zur persönlichen Weiterentwicklung der Studierenden bei, und es machte die Studierenden mit der Methodik des Zeitzeugeninterviews vertraut.

    Junior-Professor Dr. Wolfgang-Eric Wagner wird mit einem Förderpreis für Lehre für die Übung "Kirchen, Gräber und Gelehrte. Die Grabplatten der Universitäts-kirche und von St. Jakobi in Rostock" ausgezeichnet. Das Ziel dieser Lehrveran-staltung bestand darin, den Studierenden anhand der Grabplatten einen mentali-tätsgeschichtlichen Einblick in die mittelalterliche Stadt Rostock zu geben. Ein an die Übung angeschlossenes Projekt hatte das Ziel, die in der Übung begonnenen Arbeiten weiter zu führen, zu ergänzen und alle Grabplatten in einer populärwissenschaftlichen Publikation zu veröffentlichen. Beide Lehrveranstaltungen boten den Studierenden die Möglichkeit, selbst forschend tätig zu werden.

    Für Ihre Fotografen: Die Veranstaltung beginnt am 6. Juli um 14 Uhr in der Uni-versitätskirche, Klosterhof. Sie ist nicht öffentlich, sondern den Urkundenempfängern und deren Angehörigen vorbehalten.

    Kontakt:
    Dr. Wolfgang Peters
    Schriftführer der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V.
    0381 498 1007
    wolfgang.peters@uni-rostock.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).