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Wissenschaft
SPERRFRIST: 13. Juni 2000, 11.00 Uhr
(München) Brustkrebs ist heilbar - wenn er frühzeitig entdeckt wird. Nötig ist dazu jedoch ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes Früherkennungsprogramm, bei dem Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammenwirken. Das betonen Experten zum Auftakt des 53. Kongresses der Deutschen Gesell-schaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Jährlich erkranken in Deutschland 46.000 Frauen an Brustkrebs und 19.000 Frauen sterben daran. Statistiken belegen darüber hinaus, dass die Zahl der Neuerkrankungen steigt - ähnlich wie in anderen europäischen Ländern. Weltweit tüfteln Forscher an neuen Behandlungsverfahren und Ärzte erproben ständig neue Kombinationen verschiedener Medikamente und anderer Therapiestrategien. Fortschritte gibt es auch bei der Weichenstellung für die Therapie durch neue Diagnoseverfahren. Doch Tatsache ist: "Die derzeit erkennbare Entwicklung neuer Behandlungsmethoden lässt innerhalb der nächsten Jahre keine grundlegende Verminderung der Brust-krebssterblichkeit erwarten", stellt Professor Klaus-Dieter Schulz von der Frauenklinik der Universität Marburg fest.
Im Focus: Früherkennung, Früherkennung, Früherkennung
Deutliche Fortschritte in der allernächsten Zukunft versprechen sich Experten darum zur Zeit nur von einer effektiven Früherkennung: Denn wird ein Tumor in der Brust rechtzeitig entdeckt, beträgt die Heilungsrate hundert Prozent. Doch hierzulande hapert es bei der Früherkennung. Sinnvolle Vorschläge wurden und werden im Tauziehen zwischen Politik, Krankenkassen und Ärztefunktionären seit Jahren zer-redet und zerrieben.
Dabei haben 19 wissenschaftliche Fachgesellschaften und Berufsverbände in größter Einmütigkeit ein Konzept vorgelegt. Das Ziel: Der Aufbau eines flächendeckenden, qualitätsgesicherten und fachübergreifenden Früherkennungsprogrammes zum Nutzen der Frauen. "Es geht dabei", so Schulz, "nicht um einzelne Untersuchungsmethoden, sondern um eine funktionsfähige und qualitätsgesicherte Diagnosekette entsprechend europäischer Standards - angefangen von einer regelmäßigen Tastuntersuchung, über die Mammographie bis hin zur Abklärung mammographisch entdeckter Veränderungen durch Biopsien und mikroskopische Untersuchungen der dabei gewonnenen Gewebeproben." Diese Abfolge macht deutlich, dass in einer solchen Diagnosekette unterschiedliche ärztliche Fachdisziplinen, Gynäkologen, Ra-diologen, Pathologen zusammenarbeiten müssen.
Frauen haben Anspruch auf eine qualitätsgesicherte Diagnosekette
In Deutschland gibt es inzwischen Zentren, die genügend Sachkompetenz besitzen, um als Kristallisationskeime eines flächendeckenden Netzes zu dienen. Doch dies wird von Politikern und Ärztefunktionären trotz aller Bemühungen der Experten offenkundig ignoriert. Doch die Initiatoren des Konzeptes wollen nicht aufgeben: "Die Frauen haben das Recht auf eine qualitätsgesicherte Diagnosekette", sagt Schulz. Zusammen mit US-Kollegen sollen die Konzepte daher erneut überprüft werden. Auch die Pläne zur Umsetzung des Konzeptes werden - nicht zuletzt auch auf dem Münchener Gynäkologen-Kongress - weiterentwickelt. Vor allem soll es Leitlinien, Tipps und Empfehlungen für Patientinnen geben - denn Frauen brauchen Informationen, damit sie die Chance haben, dem Krebskiller Nummer eins ihres Geschlechts Paroli zu bieten.
Pressestelle: Barbara Ritzert; ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking Tel.: 08157/93 97-0;
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Während der Tagung: Internationales Congress Center München, Raum 2.154, 2. OG, Messegelände, 81823 München
Tel: 089/94979-400, Fax: 089/94979-851
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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