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13.06.2000 08:14

Feinster Laser-Schnitt durch Biomaterial

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. (13.06.00) Weltrekord in Jena: Am Institut für Anatomie II der Friedrich-Schiller-Universität hat ein Team um PD Dr. Karsten König die weltweit feinsten kontaktfreien Laser-Schnitte durch biologisches Material ausgeführt. Nur 110 Nanometer - elf millionstel Zentimeter - schmale Kerben schnitten die Wissenschaftler in ein menschliches Chromosom 1 mit ihrem Nano-Laserskalpell. Dieses neuartige Hightech-Instrument gilt als eine künftige Schlüsseltechnologie für die Genetik, Tumortherapie, Neurochirurgie und in der Augenheilkunde.

    "Derzeit experimentieren wir noch mit präparierten Chromosomen und mit speziell im Labor gezüchteten lebenden Zellen", erklärt Dr. König, "prinzipiell sind wir bereits in der Lage, chirurgische Eingriffe in Zellkernen oder in anderen Bestandteilen lebender Zellen vorzunehmen." Das Jenaer Skalpell funktioniert mit Hilfe eines hochintensiven, ultrakurzgepulsten Lasers. Im Fokus des Lichtstrahls entsteht ein heißes Plasma, ähnlich wie im Inneren der Sonne - allerdings nur in einem winzigen Bereich von weniger als einem billiardstel Liter Volumen (10 hoch minus 16). "Wir arbeiten im nahinfraroten Spektrum", erläutert Karsten König, "das bedeutet, dass wir nicht nur an der Oberfläche agieren, sondern bis zu unserem Operationsgebiet auch mehrere Zellschichten unbeschadet durchdringen können."

    Noch ist die Nano-Laserchirurgie lediglich Forschungsmethode. Die Experten hoffen aber, schon bald gezielt vereinzelte Krebszellen per Laserstrahl außer Gefecht zu setzen oder in der Augenheilkunde kleinste Korrekturen der Netzhaut äußerst präzise und narbenfrei ausführen zu kön-nen. Auch für das breite Feld der Gendiagnostik und -therapie soll das Nano-Laserskalpell künftig zum Instrumentarium gehören.

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Karsten König
    Institut für Anatomie II der Universität Jena
    Tel.: 03641/938560, Fax 938552
    E-Mail: kkoe@mti-n.uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


    Bilder

    Nur 110 Nanometer breit sind diese Schnitte in ein menschliches Chromosom 1, die ein Team um Dr. Karsten König am Jenaer Uni-Institut für Anatomie II mit einem Nano-Laserskalpell vornahm. Foto: König, Riemann, Fritzsche
    Nur 110 Nanometer breit sind diese Schnitte in ein menschliches Chromosom 1, die ein Team um Dr. Kar ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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