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04.07.2007 14:09

Plasma-Turbulenzen heiß wie die Sonne

Ursula Zitzler Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

    Die Europäische Physikalische Gesellschaft zeichnet Stuttgarter Plasmaphysiker aus

    Der Physiker Dr. Navid Mahdizadeh vom Institut für Plasmaforschung der Universität Stuttgart erhält den diesjährigen Plasma-Forschungspreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS). Die Abteilung Plasmaphysik der EPS zeichnet damit Doktorarbeiten junger Wissenschaftler aus der Plasmaphysik von außergewöhnlicher Qualität aus. Die mit einer dreijährigen Mitgliedschaft in der EPS sowie einem Preisgeld von 500 Euro dotierte Auszeichnung wird auf der European Conference on Plasma Physics verliehen, die noch bis zum 7. Juli in Warschau stattfindet. Mahdizadeh hat in seiner Doktorarbeit die Turbulenz in magnetisch eingeschlossenen Plasmen numerisch simuliert und experimentell untersucht. Er konnte erstmals einen bestimmten Typ der Turbulenz in einem solchen Plasma eindeutig nachweisen.

    Dieses Ergebnis ist von besonderem Interesse für Fusionsplasmen, die weltweit als mögliche zukünftige Energiequelle untersucht werden. Dabei werden Plasmen auf Temperaturen von über 100 Millionen Grad aufgeheizt, sodass, ähnlich wie in der Sonne, Fusionsprozesse ablaufen. Um diese hohen Temperaturen zu erreichen, muss das Plasma durch Magnetfelder berührungsfrei und wärmeisolierend eingeschlossen sein. Turbulenzen können die Wärmeisolation teilweise zerstören und sind damit für die Größe von zukünftigen Fusionskraftwerken verantwortlich. Das bisher größte Fusionsexperiment namens ITER (lat. "der Weg") wird von einem internationalen Team (EU, USA, Japan, russische Föderation, China, Süd-Korea und Indien) in Cadarache in Frankreich aufgebaut. Das Institut für Plasmaforschung ist am Aufbau der Plasmaheizung mit Mikrowellen für ITER beteiligt.
    Seine Experimente führte Mahdizadeh an einer kleinen Fusionsanlage am Institut für Plasmaforschung durch. In dieser werden bei Temperaturen von 100.000 Grad Plasmen erzeugt, die sich in Bezug auf die Turbulenz ähnlich verhalten wie Plasmen in größeren Anlagen. Das Experiment bietet damit weltweit einzigartige Bedingungen für die Suche nach Ursachen der Turbulenz und nach Möglichkeiten, diese zu unterdrücken.
    Weitere Informationen und Bildmaterial bei Dr. Navid Mahdizadeh, Tel. 0711/685-62185, e-mail zadeh@ipf.uni-stuttgart.de, http://www.ipf.uni-stuttgart.de/aktuelles/index.html.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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