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Wissenschaft
Eine Fraunhofer-Gesellschaft - Trennung von West- und Ost-Instituten aufgehoben
Um das Potential der angewandten Forschung in den oestlichen Bundeslaendern bewahren zu koennen, engagierte sich die Fraunhofer-Gesellschaft dort sehr schnell und entschieden. Schon im April 1991 beschloss der Senat die Gruendung von acht eigenstaendigen Fraunhofer-Einrichtungen, eines Teilinstituts und zehn Aussenstellen. Ein Jahr spaeter folgte die Gruendung zweier weiterer Aussenstellen und einer zusaetzlichen Fraunhofer-Einrichtung in Berlin. Damit hatten etwa 1 000 Mitarbeiter in den oestlichen Bundeslaendern ihren Arbeitsplatz in der Fraunhofer-Gesellschaft gefunden. Alle Einrichtungen waren zunaechst befristet, die meisten bis 30. Juni 1994, drei Einzelfaelle bis Ende 1996.
Eine Begutachtung vor dem Ablauf der Befristungen schuf Klarheit ueber die weitere Zukunft der Einrichtungen. Da sich nahezu alle Einrichtungen erfolgreich entwickelten, wurde im Herbst 1993 und 1995 die Befristung der neun Fraunhofer-Einrichtungen, des Institutsteils in Dresden und von neun Aussenstellen aufgehoben. Die aus strukturellen und sozialen Gruenden erforderliche UEbernahme existierender Arbeitsgruppen ist Ursache dafuer, dass die Personalkapazitaet nur schrittweise und bedarfsorientiert auf derzeit 1 049 Mitarbeiter ausgebaut werden konnte. Deutlich ansteigend ist dagegen die Zahl der Hilfskraefte. Mit 514 wurde jetzt ein Stand erreicht, der mit den westlichen Laendern vergleichbar wird. In dieser wachsenden Zusammenarbeit von Fraunhofer-Einrichtungen mit den Hochschulen wird die zunehmende Normalisierung der Forschungslandschaft deutlich.
Die Entwicklung des Gesamtaufwands von 174 Mio DM 1992 auf 352,2 Mio DM in diesem Jahr drueckt nur unzulaenglich aus, welche grossen Anfangsinvestitionen noetig waren, um die dringendsten Defizite zu beseitigen und einen Mindeststandard an neuen Geraeten, Buero- und Gebaeudeeinrichtungen bieten zu koennen. Gleichzeitig wurde mit der Planung von Neubauten begonnen. In diesem Jahr konnten drei neue Institutsgebaeude in Dresden eingeweiht werden, weitere stehen in Halle und Magdeburg kurz vor der Vollendung. Um eine wettbewerbsgerechte Ausstattung und Unterbringung aller Einrichtungen verwirklichen zu koennen, sind jedoch weiterhin grosse Anstrengungen erforderlich.
Bereits im ersten Betriebsjahr 1992 uebertrafen die Einrichtungen in den oestlichen Bundeslaendern den erwarteten Eigenfinanzierungs-anteil. Seit damals entwickelte sich der Anteil der Ertraege von 22 auf 48 Prozent im Jahre 1996. Das zeigt, dass sich die Institute in den oestlichen Bundeslaendern stetig auf die Strukturdaten der Fraunhofer-Institute in den westlichen Bundeslaendern zubewegen. Auch bei den Wirtschaftsauftraegen setzt sich dieser positive Trend fort; so konnten 1996 bereits 53 Mio DM aus der Wirtschaft akquiriert werden, was seit 1992 eine Steigerung um mehr als 375 Prozent bedeutet. Allerdings kommt davon nur etwa ein Viertel von Ost-Unternehmen. Deshalb darf trotz der erfreulichen Entwicklung nicht verkannt werden: Ebenso wie das industrielle Umfeld ist auch der Vertragsforschungsmarkt in den oestlichen Bundeslaendern noch unterentwickelt. Daher muss fuer die Institute in den oestlichen Bundeslaendern noch mit einer laengeren Anpassungsphase an die Fraunhofer-Norm gerechnet werden.
Mit dem Geschaeftsbericht 1996 hob die Fraunhofer-Gesellschaft die getrennte Berichterstattung ueber West- und Ost-Institute auf. Die zehn oestlichen Fraunhofer-Institute haben sich weitgehend erfolgreich in die einheitlich vernetzte Infrastruktur eingefuegt - mit einem Unternehmensziel, einer gemeinsamen Unternehmenskultur und einem Geschaeftsbericht.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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