idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.07.2007 07:35

Sponsoring-Aktion für weltweit einmalige wolkenchemische Brockenmessstation

Margit Anders Öffentlichkeitsarbeit/Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    Neue Erkenntnisse helfen den Klimawandel zu erfassen

    Prof. Dr. Detlev Möller, Lehrstuhl Luftchemie und Luftreinhaltung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, startet jetzt eine Aktion zum Erhalt der weltweit einmaligen wolkenchemischen Brockenmessstation für weitere 15 Jahre. Auf einer Tagung in Schierke (am Brocken/Harz) bestand einhellige Meinung unter den dortigen Wissenschaftlern, dass die einmalige Datenerfassung dieser Station nicht nach 15 Jahren beendet sein sollte. Doch die Finanzierung ist ausgelaufen und 20.000 Euro werden pro Jahr für die Fortführung dieses Projektes benötigt.

    "Die wolkenchemische Brockenmessstation ist weltweit einmalig, einmal durch die Andauer völlig unveränderter Messungen über 15 Jahre hinweg und zum anderen durch das umfangreiche Messprogramm, was an keiner anderen Station in Bezug auf Datenmenge und -qualität angetroffen wird. Kein Berg weltweit bietet so viele Wolken im Jahr und keine andere Messstation diese chemischen Daten. Deshalb wäre es ein Jammer, die Station nach diesen Vorleistungen zu schließen" so Prof. Möller.

    Die drei wichtigsten Ergebnisse der Wolken-Forscher am Brocken waren der Nachweis bzw. die Dokumentation der zeitweiligen Versäuerung um 1995, die sogenannte "zweite Saure-Regen-Periode", die auch im Zusammenhang mit dem Waldsterben diskutiert wurde. Der Nachweis der weltweit einmaligen Ozonklimatologie in Wolkensystemen sowie die Charakteristik und Veränderung der "typischen" Luftverschmutzung West- und Osteuropas.

    Der Standort wurde - wegen der einmaligen Repräsentanz des Brockens für Wolken und die Luftmassencharakteristik Mitteleuropas - bereits 1990 ausgewählt. Durch eine Anschubfinanzierung des damaligen Bundesministerium für Forschung und Technik (BMFT heute BMBF) und ab 1991 begonnene Projekte zur Luftqualität in den neuen Bundesländern (SANA) wurde die Station schrittweise aufgebaut und erste Messungen konnten bereits 1992 durchgeführt werden.

    Prof. Möller, der die Station mit aufgebaut hat, erklärt die Gründe, warum gerade diese Station wichtige Messdaten liefert: "Die Brockenstation liefert wichtige Informationen, die zur Beschreibung des Klimawandels dienen: Wolken stellen für Luftschadstoffe ein wichtiges Transport- und Umwandlungsmedium dar. Einige chemische Umwandlungen laufen nur im Wolkenwasser ab. Alles was an Inhaltsstoffen im Regenwasser gefunden wird, hat größtenteils seine Ursache in wolkenchemischen Prozessen. Veränderungen der Luftqualität haben aber auch Einfluss auf die Form und Struktur der Wolken. Wolken stellen eine wichtige Größe im Klima dar; in gegenwärtigen Klimamodellen, die zur Beschreibung des Klimawandels dienen, sind sie immer noch unzureichend dargestellt. Ein besseres Verständnis der Physik und Chemie in Wolken ist daher nicht nur für die Prognose des Klimawandels wichtig sondern darüber hinaus auch für den Langstreckentransport von atmosphärischen Spurenstoffen."

    Hintergrund:
    Der Brocken ist vor allem wegen der großen Wetterwarte bekannt. Nicht weit davon entfernt befindet sich die wolkenklimatologische Messstation von Prof. Möller, BTU Cottbus.
    An der internationalen wissenschaftlichen Konferenz (6.-8.6.07 in Schierke) anlässlich des 15-jährigen Bestehens der wolkenchemischen Messstation auf dem Brocken nahmen 32 Experten aus dem Gebiet der Wolken- und Klimaforschung aus Deutschland, Polen, Österreich, Ungarn, Kroatien und den USA teil.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Detlev Möller, Lehrstuhl Luftchemie und Luftreinhaltung BTU Cottbus, Tel.: 030/6392 5651


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).