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(Berlin, 12. Juli 2007) Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, ist die Zahl der BAföG-geförderten Studierenden erstmals seit der Reform 2001 wieder rückläufig. 2006 erhielten 499.000 Studierende BAföG, 1,6% bzw. 8.300 weniger als 2005. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) zeigt sich angesichts der Zahlen sehr beunruhigt und fordert die Bundesregierung eindringlich auf, das BAföG rascher und stärker zu verbessern als geplant. "Die jüngsten Zahlen sind alarmierend und verschärfen den Handlungsdruck auf die Bundesregierung. Wir können es uns nicht leisten, das BAföG noch länger zu vernachlässigen, sonst verschärft sich der Fachkräftemangel noch mehr, und die von der Bundesregierung angestrebte Studierquote von 40% eines Jahrgangs rückt in weite Ferne", warnte DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat in Berlin. Er kritisiert die jüngsten Pläne der Bundesregierung, das BAföG erst zum Wintersemester 2008/2009 und dann nur um 5% zu erhöhen: "Das ist zu spät und zugleich zu wenig. Das BAföG ist seit 2001 nicht mehr an die Preis- und Einkommensentwicklung angepasst worden. Die Bedarfssätze müssen um mindestens 10%, die Freibeträge für das Elterneinkommen um mindestens 9% angehoben werden."
"Wenn die Bundesregierung mit einer BAföG-Erhöhung noch ein weiteres Jahr wartet und nur um die Hälfte dessen erhöht, was zwingend nötig wäre, ist das angesichts der positiven Konjunktur- und Tarifentwicklung einfach nicht nachzuvollziehen", sagte Dobischat.
Der DSW-Präsident verdeutlichte an einem Rechenbeispiel, wie stark das BAföG angehoben werden muss: "Die Familiengerichte in Deutschland haben 640 Euro als Unterhaltswert für Studierende festgelegt, und auf diese 640 Euro müsste man die Krankenversicherung bzw. Gesundheitskosten von durchschnittlich 54 Euro dazurechnen - in sieben Bundesländern kommen noch die monatlichen Kosten von 83 Euro für Studiengebühren hinzu, die allerdings von den Ländern draufgelegt werden müssten. Das ergibt 777 Euro im Monat als realistischen Orientierungswert. Das sind genau 192 Euro mehr als der derzeitige BAföG-Höchstsatz von 585 Euro!"
Über eine Erhöhung der Freibeträge für das Elterneinkommen um 9% müsse dringend aber auch der Kreis der BAföG-berechtigten Studierenden erweitert werden aus der unteren Mittelschicht, forderte Dobischat. Für eine BAföG-Förderung seien deren Einkommen gerade zu hoch, für eine Finanzierung des Studiums ihrer Kinder aber zu niedrig. "Hier hat die Bundesregierung einen wichtigen Hebel, um die Zahl der Studienanfänger wieder nach oben zu korrigieren", sagte Dobischat.
Kontakt: Stefan Grob, Telefon: 030 29 77 27-20, Mobil: 0163 29 77 272, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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