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Wissenschaft
Nr. 110 / 20. November 1996 / mea
Per Flugzeug wichtige Daten fuer die Umweltanalyse
Die Bestimmung der Bodenfeuchte ist das Ziel zweier Fernerkundungsfluege, die fuer ein Projekt des Graduiertenkollegs ,Oekologische Wasserwirtschaft" stattfanden. Ein Flugzeug der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt fuer Luft- und Raumfahrt (DLR), die mit der Universitaet durch eine langjaehrige Zusammenarbeit verbunden ist, wurde engagiert, um flaechenfoermig umweltrelevante Daten zu erfassen. Das Flugzeug ist mit einem Mehrfrequenzradarsystem ausgestattet, das Aufnahmen der Erdoberfaeche unabhaengig von der Wetterlage ermoeglicht. Durch die Mehrfrequenzabbildung koennen verschiedene physikalische Parameter wie Bodenbedeckung und Bodenfeuchtigkeit sowie Oberflaechenrauhigkeit gewonnen werden. Die erfassten Rohdaten werden in der DLR in Bilddaten umgesetzt und in den naechsten Monaten ausgewertet.
Zentrales Testgebiet der Fluege war das Weiherbachtal im Kraichgau, wo ein Gross- projekt des Graduiertenkollegs bearbeitet wird. Darueber hinaus wurden Daten ge- wonnen von der Waldstadt, einem Wohngebiet in Karlsruhe, sowie von einem Hoch- wasserrueckhaltebecken suedlich der Stadt Kehl. Die beiden Fluege fanden sowohl bei Regenwetter als auch bei Trockenheit statt, um die durch den Niederschlag veraenderten Daten miteinander vergleichen zu koennen.
Profitieren soll aber nicht nur das Graduiertenkolleg. Auch den Universitaets- Instituten fuer Photogrammetrie und Fernerkundung, fuer Meteorologie und Klimaforschung, fuer Hydrologie und Wasserwirtschaft sowie fuer Siedlungswasserwirtschaft kommen die Daten zugute. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Institute haben waehrend der Fluege punktfoermige Bodenmessungen in grossem Umfang vorgenommen, eine Methode, die sehr genaue Referenz- und Eichwerte liefert. Mit diesen sollen die bei den Fluegen gewonnenen Daten ueberprueft werden.
Die flaechenfoermige Datenerfassung ist von grosser Bedeutung sowohl fuer die Wasserwirtschaft und den Stofftransport in der Erde als auch fuer die Klimaforschung. Gegenueber der Datenerfassung ueber Satelliten haben Flugzeuge den Vorteil, dass sie ein wesentlich feineres Raster liefern: Die Bildpunktgroesse auf der Erde betraegt etwa drei mal drei Meter, wodurch sich auch die Feinheiten des Bodens messen lassen. Ausserdem sind Flugzeuge flexibler einsetzbar als die an starre Umlaufbahnen gebundenen Satelliten.
Geplant sind weitere Fluege mit einem Flugzeug der Freien Universitaet Berlin, das mit einem optisch-infraroten Sensor ausgestattet ist. Damit soll geprueft werden, ob ein Mass fuer den Grad der aktuellen Bodenversiegelung gewonnen werden kann. Dieses waere auch von grosser Bedeutung fuer Kommunen, zum Beispiel im Hinblick auf eine grundstuecksbezogene Regenwasserabgabe, die Dimensionierung von Abwasserkanalsystemen oder lokale klimatische Analysen.
Ansprechpartner: Dr. Manfred Sties, Tel.: 608-3945, Fax: 69 45 68, e-mail: sties@ipf.bau-verm.uni-karlsruhe.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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