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24.07.2007 10:04

Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe: Internationaler Dialog an der Humboldt Universität

HU- Pressestelle Pressestelle
Humboldt-Universität zu Berlin

    Weltweiter Kongress zur Rechtssoziologie zieht ab 25. Juli 2.500 TeilnehmerInnen aus mehr als 70 Ländern nach Berlin

    In völkerrechtlich wegweisenden Urteilen haben die Haager Tribunale für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda sexualisierte Gewalt als Kriegsverbrechen und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" anerkannt. Am 22. Februar 2001 fällte das Internationale Kriegsverbrechertribunal das erste Urteil, das sich ausschließlich mit organisierter Vergewaltigung befasste: Im so genannten Foca-Prozess erkannte ein Gericht erstmals die Vergewaltigung gefangener Frauen als sexuelle Versklavung an und ahndete sie mit hohen Haftstrafen.

    Sexuelle Gewalt ist in jedem bewaffneten Konflikt ein systematisches Mittel der Unterdrückung und Folter. Sie wird nicht nur als unmittelbare Kriegswaffe benutzt. Hilfsorganisationen berichten, dass selbst der Verkauf von Lebensmitteln in Konfliktregionen immer häufiger an sexuelle Forderungen gekoppelt wird. Auch gibt es Hinweise, dass ein Zusammenhang zwischen sexueller Gewalt im Krieg und zunehmender häuslicher Gewalt besteht.

    Unter dem Titel "Gender, Violence and Human Rights" diskutieren am Donnerstag, 26. Juli 2007 international führende Gender-Expertinnen in Berlin die Frage von Geschlechterbeziehungen, Krieg und Menschenrechten - sowie die, wie sexuelle Gewalt von internationalen Gerichten und Versöhnungskommissionen geahndet wird. Auf dem Podium sitzen die Soziologin Lisa Frohmann und die Juristin Rhonda Copelon aus den USA, Elizabeth M. Schneider von der London School of Economics, die indischen Gender-Expertin Praktisha Baxi sowie die Deutschen Constanze Plett (Uni Bremen) und Gabriela Mischkowski (medico mondiale). Beginn ist um 16.30 Uhr an der Humboldt-Universität zu Berlin (Universitätsgebäude am Hegelplatz, Dorotheenstr. 24, Raum S1.204).

    Die Diskussion findet im Rahmen des Kongresses "Law and Society in the 21st Century" statt. Die weltweit bedeutendste Konferenz zur interdisziplinären Rechtsforschung tagt erstmals in Deutschland. 2.500 WissenschaftlerInnen aus mehr als 70 Ländern nehmen vom 25. bis 28. Juli der Humboldt-Universität an ihr teil. Die Vertreter zahlreicher Disziplinen - unter ihnen Sozial- und Politikwissenschaft, Recht- und Verwaltungswissenschaft, Kriminologie, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Psychologie und Gender Studies - kommen zu hoch politischen Fragen ins Gespräch: Kann Folter ein rechtsstaatliches Mittel im Kampf gegen den Terror sein? Welche Rolle spielen ethnische Herkunft, soziale Schicht und Geschlecht vor Gericht? Wie verändert die Verbreitung alternativer Familienformen die Rechtsprechung? Veranstalter sind die "Law and Society Association" (USA), die "International Sociological Association", die rechtssoziologischen Vereinigungen aus Deutschland und Partnerorganisationen aus Großbritannien und Japan. Kongresssprache ist Englisch.

    Anmeldung und Programm unter: http://www.lsa-berlin.org/presse
    Rückfragen: Jeannette Goddar, Dr. Petra Krimphove, Tel. 0175 512 2048, Mail: presse-lsa@hu-berlin.de

    Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit den ReferentInnen sowie mit den Berliner ProfessorInnen Susanne Baer und Thomas Raiser, die maßgeblich an der Konferenz beteiligt sind.


    Weitere Informationen:

    http://www.lsa-berlin.org/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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