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Nr. 63 / 20. Juni 2000 / mea
"Wichtiger Beitrag zur Internationalisierung"
International Department bezog das von der L-Bank
umgebaute ehemalige Landratsamt in Karlsruhe
Mit einem Festakt wurde heute in Anwesenheit des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel das Gebäude des International Department der Universität Karlsruhe im ehemaligen Landratsamt am Karlsruher Schlossplatz seiner Bestimmung übergeben. Die L-Bank hat das denkmalgeschützte Gebäude im Jahr 1998 erworben, grundlegend renoviert und an diese neue Einrichtung der Universität vermietet. Damit hat die L-Bank maßgeblich zur Realisierung des International Department beigetragen. Gleichzeitig soll durch die Nutzung zwischen Schlossplatz und Zirkel eine nachhaltige Belebung des Zirkels in Richtung Schloss erreicht werden. Das Gebäude soll bis zu 120 deutsche und ausländische Studierende beherbergen, die dort in Anlehnung an das amerikanische College-System mit ihren Dozenten wohnen und arbeiten werden.
Das 1998 als GmbH gegründete International Department bietet einen Bachelor-Studiengang in Maschinenbau und zwei Master-Studiengänge in Elektrotechnik an. Die drei englischsprachigen Studiengänge sind mit begleitenden Industriepraktika verbunden, dazu kommt ein Begleitstudium der deutschen Sprache sowie der Kultur, der Wirtschaft und der Politik Europas, um die Integration der Studierenden zu fördern. Nach ihrem Studium sollen diese eine Brückenfunktion zwischen ihren Heimatländern und deutschen Unternehmen wahrnehmen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Einrichtung, die Ministerpräsident Erwin Teufel als einen "wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der deutschen Hochschullandschaft" würdigte, mit 1,2 Millionen Mark.
"Das Konzept des International Department ist in Deutschland einmalig", sagte der Rektor der Universität Karlsruhe, Professor Dr. Sigmar Wittig. "Im Gegensatz zu anderen privaten Hochschulen ist das International Department keine Einrichtung außerhalb der bestehenden universitären Strukturen und Einrichtungen, sondern eng mit diesen verflochten." Dadurch entspreche das International Department den hohen Erwartungen, die ausländische Studierende an eine deutsche Universität stellen. "Die Qualität der Ausbildung ist garantiert", versicherte Sigmar Wittig, der als Rektor gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats der GmbH ist.
"Die ausländischen Studenten sind in ihren Ländern die Entscheidungsträger von morgen. Unsere Wirtschaft profitiert davon, wenn sie eine Bindung zu Deutschland haben", begründete der Vorstandsvorsitzende der L-Bank, Hans Dietmar Sauer, das Engagement seines Hauses für das International Department. Vor allem die Beziehungen zu den südost-asiatischen Ländern, deren Bedeutung immer stärker zunimmt, sollen gepflegt werden.
Das 1793 erstellte, 1955 nach schweren Zerstörungen wieder aufgebaute und schließlich sorgfältig umgebaute Gebäude steht nach der "Verjüngungskur" einem Neubau in Sachen Wohnkomfort in nichts nach, denn bis auf wenige Ausnahmen wurde alles neu: Installationen und Technik, Sanitärräume und Fußböden. Dennoch blieb der Charakter des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes erhalten. Alt und Neu wurden harmonisch miteinander verbunden. Anbauten aus Glas und Stahl sorgen für helle Räume. Seitlich angebaut sind die Außentreppen, die über die Laubengänge zu den Studentenwohnungen im ersten Stock führen. Das Besondere an den Anbauten: Auf ihren Flachdächern wurden Terrassen angelegt, die den Studierenden in ihren Lernpausen ein ruhiges, sonniges Plätzchen bieten. Im Erdgeschoss wurde die Verwaltung des International Department untergebracht sowie Studierendenappartements und das Bistro. Durch die große Fensterfront können Gäste den herrlichen Blick auf das Schloss genießen, im Sommer sogar "open air" - von der Terrasse unter den Arkaden aus. "Das International Department ist auch ein mutiger Schritt, um den Zirkel von einer 'Maschinenstraße' wieder zurück zu einem Lebensraum für Menschen zu entwickeln", so Hans Dietmar Sauer.
Im ersten Obergeschoss - auf der Schlossseite - befinden sich die Seminar- und Vorlesungsräume sowie einige Dozentenwohnungen. Alle Wohnungen werden ansprechend möbliert und verfügen über ein eigenes Badezimmer. Alle Wohnungen haben einen ISDN- und PC-Anschluss, sodass sich die jungen Leute online ins Rechenzentrum der Universität einloggen können. Mehrere Appartements bilden eine Wohngruppe mit eigenem Gemeinschaftsraum samt voll eingerichteter Küche. Im zweiten Obergeschoss und unter dem Dach sind nochmals Wohnungen für die ausländischen Studenten unterbracht. Die Dozentenwohnungen mit zwei oder drei Zimmern liegen jeweils an den Eckpunkten des Karrees.
Die Kosten für die Betreuung der Studierenden betragen einschließlich Unterbringung, Verpflegung und Taschengeld 40 000 Mark im Jahr. Diese Kosten werden bislang durch Stipendien von der Wirtschaft finanziert. "Nach der Anlaufphase von etwa fünf Jahren rechnen wir jedoch mit mehrheitlich selbst zahlenden Studierenden", erläuterte der Direktor und Initiator des International Department, Professor Dr. Hartmut Weule vom Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebstechnik der Universität Karlsruhe.
Die ersten 38 Stipendiaten haben ihr Studium im Sommersemester 1999 aufgenommen. Acht von ihnen kommen aus Osteuropa, 13 aus den verschiedensten Teilen Asiens, außerdem gehören drei US-Amerikaner und eine Mexikanerin zur Startklasse. Die englischsprachigen Vorlesungen stehen jedoch auch den anderen Studierenden der Universität Karlsruhe offen, die hier ihre Sprachkenntnisse verbessern können. "Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr positiv", betonte Weule.
Nähere Informationen:
Universität Karlsruhe: L-Bank:
Dr. Andrea Melcher Jürgen Scheurer
Tel.: (0721) 608 6212 Tel.: (0721) 150-1386
mobil: 0170-2285012
Fax: (0721) 608 3658 Fax: (0721) 150-1092
andrea.melcher@verwaltung.uni-karlsruhe.de juergen.scheurer@l-bank.de
Diese Presseinformation ist im Internet unter folgenden Adressne abrufbar:
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi063.html oder
http://www.l-bank.de/presse
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi063.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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