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03.08.2007 15:04

Gießener Chemiker leisten mit neuem Großgerät unter anderem Beitrag zur Alzheimerforschung

Lisa Arns Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Mit einem neuen Großgerät im Wert von 150.000 Euro will das Gießener Institut für Organische Chemie künftig unter anderem einen wichtigen Beitrag zur Alzheimerforschung leisten. In erster Linie soll der Syntheseroboter, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter R. Schreiner als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat, aber im Bereich der metallfreien Katalyse (Organokatalyse) zum Einsatz kommen.

    Der vollautomatische Roboter ASW 1000 der Schweizer Firma Chemspeed ermöglicht eine große Zahl gleichzeitig ablaufender chemischer Reaktionen und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Fest- und Flüssigphasenchemie. Er ist der einzige seiner Art an der Justus-Liebig-Universität.

    Der Syntheseroboter soll unter anderem im Rahmen einer Kooperation mit New Yorker Alzheimerforschern eingesetzt werden. Die Gießener Wissenschaftler stellen mit Hilfe des neuen Geräts Peptide (aneinandergekettete Aminosäuren) her, die in New York auf ihre Wirkung im Kampf gegen die Krankheit getestet werden sollen. Der Roboter übernimmt vollautomatisch alle für die Reaktion erforderlichen Schritte wie Filtration, Abziehen von Lösemitteln oder Zugabe von Chemikalien sowie das Erhitzen unter Rückfluss. Es können bis zu 80 Reaktionen gleichzeitig durchgeführt werden.

    Vor allem wird der Roboter im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms SPP1179 "Organokatalyse" eingesetzt. Das Interesse der Arbeitsgruppe Schreiner liegt dabei in der Synthese von Peptiden, die als rein organische (also metallfreie) Katalysatoren bei chemischen Reaktionen verwendet werden können. Wegen der zahlreichen verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Aminosäuren entstehen dabei schnell Hunderte von Peptiden. Diese so genannten Peptidbibliotheken sind eigentlich nur noch mit Hilfe von Syntheserobotern und nicht per Handarbeit realisierbar.

    Der Gießener Syntheseroboter ist an eine so genannte HPLC-Anlage (Firma Dionex) gekoppelt. Die Abkürzung HPLC steht für "High Pressure Liquid Chromatography" und bezeichnet ein Verfahren, mit dem Stoffe auf ihre Reinheit überprüft und gegebenenfalls getrennt werden können.

    Kontakt:
    Dipl. Chem. Christian E. Müller, AG Prof. Dr. Peter R. Schreiner
    Institut für Organische Chemie
    Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-34314, Fax: 0641 99-3430
    E-Mail: christian.mueller@chemie.uni-giessen.de


    Bilder

    Der von der DFG zur Verfügung gestellte Syntheseroboter
    Der von der DFG zur Verfügung gestellte Syntheseroboter

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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