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Wissenschaft
Greifswalder Amalgamforscher erringen Jahresbestenpreis in Bologna
Zum ersten Mal, vom 11. bis zum 13. Mai 2000, gab es eine gemeinsame europäische Jahrestagung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften im Bereich Zahnerhaltung. Kongreßteilnehmer aus zehn Ländern diskutierten in Bologna 90 Forschungsprojekte, zukunftsweisend betitelt: »Wissenschaft heute für die Herausforderungen von Morgen«.
Kaum anders zu erwarten, haben den von einer internationalen Jury vergebenen Jahresbestenpreis vier Greifswalder errungen (die weiteren Plätze blieben unbesetzt): Dr. Annegret Heinrich, die Oberärzte Dr. Olaf Bernhardt und Dr. Christian Splieth und der Direktor der Uniklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde, in und mit der die Vorgenannten wirken, Prof. Dr. Georg Meyer.
Bevor Georg Meyer vor einigen Jahren nach Greifswald berufen wurde, hatte er schon in Göttingen Arbeiten begonnen, die er später mit der Greifswalder Mykologin Prof. Dr. Hannelore Bernhardt weiterführte. Am Ende hing dann die prämierte Bologneser Präsentation »Anaerobe Mikroflora unter Kunststoff- und Amalgamfüllungen«.
Wenn auch die in Italien vorgestellten Ergebnisse noch auf einer recht geringen Zahl von Fällen fußen, dürften sie doch auch für Laien interessant sein. »Eindeutig zeigte sich,« so Prof. Meyer, daß unter modernen Kunststoffüllungen vor allem im kaubelasteten Seitenzahnbereich in erheblich höherem Maße mit dem Wachstum unterschiedlichster Bakterien und somit kariöser Zerstörung zu rechnen ist als unter vergleichbaren herkömmlichen Amalgamfüllungen.« Jetzt sind klinische Untersuchungen auf breiter Basis gefordert. Dazu könnte sich das Greifswalder Projekt der Community Medicine/Community Dentistry eignen. Sollten sich die vorgestellten Ergebnisse bestätigen, dann, so die Greifswalder Zahnärzte, »würde dies bedeuten, daß die bisher bekannten und in der Zahnarztpraxis angewendeten Amalgamersatzmaterialien ihr Ziel langfristig nicht erreichen können.« Prof. Meyer geht noch weiter: »Folgt man der modernen Auffassung von Karies als lokaler bakterieller Infektionserkrankung, so scheinen Kunststoffe für Zahnfüllungen unter bestimmten Bedingungen diese Infektion zu begünstigen, während Amalgam und einige Zemente ein Bakterienwachstum eher verhindern.«
Wer mehr über diese nicht unüberraschende Forschung erfahren will, wende sich bitte an Prof. Dr. med. dent. Georg Meyer, Direktor der Uniklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde, Rotgerberstr. 8, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-7166, Fax 03834-86-7171,
e-mail: gemeyer@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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