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30.08.2007 15:49

TUB: Sie haben sich was zu sagen

Dr. Kristina R. Zerges Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Medieninformation der TU Berlin Nr. 200 vom 29. August 2007 / sn

    Sie haben sich was zu sagen
    Gründung des Generationenkollegs "Alt und Jung im Handwerk"

    Alt und Jung - was können die Generationen voneinander lernen oder wie können sie solidarisch miteinander umgehen? Fragen, die angesichts einer alternden Gesellschaft drängender denn je sind und die nun im Mittelpunkt eines gemeinsamen Forschungsprojektes des nexus-Instituts Berlin, des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin, des Instituts für Qualitative Forschung der FU Berlin und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks stehen. "Alt und Jung im Handwerk. Ausbildungspaten und intergenerationelle Verantwortung als Erfolgsfaktor für berufliche Praxis" heißt das Projekt, das auf zwei Ebenen den Dialog zwischen Alt und Jung am Beispiel des Handwerks untersuchen will. Gefördert wird es von der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart.

    Die eine Ebene ist ein Generationenkolleg, in dem hochrangige Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und beruflicher Praxis innovative Lösungsansätze zu Fragen des Dialogs und der Verbundenheit zwischen den Generationen, zur Lage des Handwerks sowie zur Bedeutung von Wissen und Erfahrung in einer alternden Gesellschaft erarbeiten werden. Dahinter stehen drei konkrete Themen, mit denen sich das Generationenkolleg beschäftigen wird: Ausbildungsverbünde und Erfahrungstransfer, Generationswechselmanagement sowie Systeme für Ausbildungspaten.

    Die andere Ebene bilden Praxisprojekte, in denen genau diese Themen beispielhaft umgesetzt werden. Die Diskussion im Generationenkolleg und die Arbeit in den Praxisprojekten sollen sich so gegenseitig durchdringen.

    Längst nicht reif fürs Altenteil - Arbeit auf einem Jugendwerkhof
    Eines dieser Praxisprojekte ist der Jugendwerkhof der Bürgerstiftung Herten, Hof Wessels, wo ein Patenschaftssystem zwischen Alt und Jung bereits erprobt wird. Dort übernehmen ältere Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister ehrenamtliche Ausbildungspatenschaften für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Förderbedarf und begleiten diese auf ihrem Ausbildungsweg. Neben fachlichen Belangen sind es vielfach soziale und psychologische Probleme, an denen Jugendliche scheitern. Das Projekt strebt an, den Jugendlichen eine abgeschlossene Berufausbildung zu vermitteln. Beispielhafte Arbeitsbereiche sind Gartenbau und Landwirtschaft, ein Bauerngasthof mit Hauswirtschaft, Küche und Service, ein Hofladen mit eigener Backstube, eine Werkstatt für Projektarbeiten sowie das Verwaltungsbüro. Aber nicht nur die jungen Leute haben einen praktischen und sozialen Nutzen, auch die Ausbildungspatinnen und -paten profitieren davon: Menschen im Ruhestand erhalten die Möglichkeit, sich in ihren handwerklichen Berufen weiterhin zu engagieren, die Fülle ihrer Erfahrungen weiterzugeben und damit auch jenseits der Familie in einem sozialen Umfeld zu bleiben.

    Im zweiten Praxisprojekt sollen im südlichen Brandenburg Ausbildungsnetzwerke für vier manuell anspruchsvolle, ländliche Gewerke geschaffen werden - das Schmiedehandwerk, die Töpferei, die Tischlerei und die Müllerei. Ziel ist es, zwischen den im Wirtschaftsraum Schraden verbliebenen Handwerksbetrieben Netzwerke zu gründen, um in diesen Gewerken wieder Jugendliche auszubilden. Dies wird derzeit von den einzelnen Handwerksbe-trieben in dieser Region kaum mehr geleistet.

    Im dritten Projekt sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um den anstehenden Generationswechsel in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben erfolgreich vollziehen zu können. Hier arbeiten die Wissenschaftler mit Betrieben in Sachsen-Anhalt zusammen.

    "Das Handwerk steht beispielhaft für das Miteinander der Generationen und ist eine besonders demografiegerechte und daher zukunftsfähige Branche. Hier wird der Erfahrungsschatz der Älteren an die Jüngeren weitergegeben. Gleichzeitig haben die so genannten Seniorchefs Anschluss an neueste Entwicklungen durch die Jüngeren", begründen Dr. Hans-Liudger Dienel und Prof. Dr. Dietmar Görlitz vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin den Fokus auf das Handwerk.

    Neben diesen beiden Wissenschaftlern wird das Generationenkolleg getragen von Dr. Günter Mey (FU Berlin), Hanns-Eberhard Schleyer (Generalsekretär des Zentralverbandes des deutschen Handwerks), Prof. Dr. Ursula Staudinger (Internationale Universität Bremen), Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr (Universität Heidelberg), Dr. Erika Neubauer (Bundesarbeitsgemeinschaft der deutschen Seniorenorganisation BAGSO, Bonn), Dr. Richard Schröder (Hof Wessels, Jugendwerk- und Bauernhof, Herten) sowie Prof. Jaan Valsiner (Zentrum für kulturvergleichende Studien an der Clark-Universität, USA).

    Koordiniert wird das vorerst auf zwei Jahre angelegte Projekt von nexus - Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung, Berlin.
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    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Dr. Hans-Liudger Dienel und Prof. Dr. Dietmar Görlitz, Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin, Hardenbergstr. 36A, 10623 Berlin, Tel.: 030/314-21406, Fax: -26917, E-Mail: dienel@ztg.tu-berlin.de oder dietgoerlitz@web.de

    Die Medieninformation zum Download: www.tu-berlin.de/medieninformationen/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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