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03.09.2007 09:50

ZEW-Finanzmarkttest - Experten erwarten wachsende Anteile, aber durchschnittliche Rendite bei nachhaltigen Kapitalanlagen

Gunter Grittmann Informationsdienste und Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)

    Die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Ziele im Unternehmensmanagement erachtet eine breite Mehrheit von mehr als 90 Prozent der 297 im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests befragten Finanzmarktexperten als wichtig oder sogar sehr wichtig. Dementsprechend schätzen sie auch das Marktpotenzial so genannter nachhaltiger Kapitalanlagen (Sustainable and Responsible Investments, SRI) sehr optimistisch ein. Mehr als 70 Prozent aller vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Befragten gehen von einem wachsenden oder zumindest konstanten Marktanteil von SRI aus. Allerdings erwarten die Finanzmarktexperten im Vergleich zu konventionellen Finanzanlagen eine ungünstigere Rendite- und Risikoentwicklung bei SRI: Mehr als 80 Prozent prognostizieren höchstens durchschnittliche Renditechancen bei gleichem oder gar höherem Risiko der Anlagen. Dementsprechend würden auch 37 Prozent der befragten Experten keinerlei SRI-Produkte in ihr Portfolio aufnehmen. Nur 14 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr als die Hälfte ihrer Finanzanlagen aus SRI zusammenstellen würden. Somit besteht eine Diskrepanz zwischen der Aussage, ökologische und soziale Kriterien hätten eine wichtige Rolle im Management zu spielen, und der eher pessimistischen Einschätzung der Performance von SRI.

    In einer weiteren Frage geben die Experten ihrer Überzeugung Ausdruck, dass ungeeignete Kriterien für so genanntes nachhaltiges Investment angelegt werden. So sind nur 21 Prozent der befragten Experten der Ansicht, soziale und ökologische Anliegen seien bei SRI stark berücksichtigt. Mit 37 Prozent geben fast doppelt so viele der Befragten an, SRI seien kaum nachhaltig.
    Seit mehreren Jahren wächst der Markt für SRI stark. Unter SRI werden Anlageprodukte wie etwa Fonds zusammengefasst, die nicht nur orientiert an ökonomischen Gesichtspunkten investieren, sondern auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigen. Ob SRI nicht nur aus ethischer Sicht sinnvoll sind, sondern auch im Vergleich höhere Erträge bringen, ist umstritten: Während die Befürworter nachhaltiger Anlagen den Wert von verantwortungsvollem Management herausstellen, argumentieren Kritiker, dass die Beschränkung auf nur ein Segment des Marktes - nämlich auf ökologische und soziale Kapitalanlagen - erhöhte Risiken mit sich bringe und die Renditechancen beeinträchtigen könnte.

    Ansprechpartner:
    Ulrich Oberndorfer, Telefon 0621/1235-337, E-Mail oberndorfer@zew.de


    Weitere Informationen:

    ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/frep/092007.pdf - weitere Informationen zur aktuellen ZEW-Umfrage bei den Finanzmarktexperten finden Sie im Finanzmarktreport September 2007


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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