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Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC) 2007: 25.000 Herz-Spezialisten tagen in Wien
Wien, Dienstag, 4. September 2007 - Frauen erleiden zwar weniger häufig einen Herzinfarkt als Männer, wenn sie aber davon betroffen sind, hat das deutlich gravierendere gesundheitliche Konsequenzen. Das berichtete Dr. Monica Masotti (Thorax Institut Barcelona, Spanien) auf dem Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC), auf dem von 1. bis 5. September in Wien rund 25.000 Herzspezialisten zusammen treffen. "Unsere Studie zeigt, dass die Sterblichkeitsrate bei Frauen nach einer Öffnung der verstopften Koronararterien durch eine perkutane Koronarintervention mittels Katheter deutlich höher war als bei Männern," so die Expertin.
Das spanische Forscherteam hatte zwischen Januar 2002 und Dezember 2006 insgesamt 529 Patienten untersucht, an denen nach einem Herzinfarkt ein Kathetereingriff zur Öffnung der Arterien durchgeführt wurde, 417 Männer und 112 Frauen. In allen Fällen lag zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Eingriff ein Zeitraum von weniger als 12 Stunden.
Die untersuchten Frauen unterschieden sich hinsichtlich einer Reihe von Faktoren von ihren männlichen Leidensgenossen: Frauen waren mit durchschnittlich 69 Jahren älter als die männlichen Patienten (durchschnittlich 61), hatten häufiger Diabetes (Frauen: 32 Prozent; Männer 26 Prozent) und litten öfter an Herzinsuffizienz (Frauen: 14 Prozent; Männer: 8 Prozent), rauchten aber deutlich seltener (Frauen: 25 Prozent; Männer 67 Prozent).
Die Sterblichkeitsrate nach dem Eingriff lag bei Frauen mit 18 Prozent deutlich höher als bei Männern mit 8 Prozent. "Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die betroffenen Frauen öfter als Männer an Herzinsuffizienz litten und um durchschnittlich acht Jahre älter waren", erklärt Dr. Masotti. Die höhere Sterblichkeit habe also damit zu tun, dass schon vor dem Eintritt des Herzinfarkts der Gesundheitszustand von Frauen schlechter war. "Daraus abzuleiten, dass Frauen früher zum Arzt gehen sollten, um ihr Herzrisiko zu identifizieren und entsprechend zu reduzieren," empfiehlt die Expertin.
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK
Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, Tel. mobil 0043 676 6356775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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