idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Bochum, 29.06.1995, Nr. 106
Prof. Schaller wird 70 und kein bisschen ruhiger
RUB-Paedagoge, Comeniusforscher und Raetselprof
Reiches Lebenswerk und die Liebe zum Schauspiel
Er ist zwar seit fuenf Jahren emeritiert, aber deswegen nicht weniger aktiv - als Forscher, Hochschullehrer, Aufbauhelfer der Universitaet Olmuetz (Tschechien), Evaluator in Prag und als Schauspieler/Rezitator. Die Rede ist vom bekannten Comeniusforscher und kritischen Paedagogen Prof. em. Dr. Dr. h.c. Klaus Schaller, der am Montag, 3. Juli 1995, seinen 70. Geburtstag feiert. Die RUB wuenscht ihm alles Gute, Gesundheit und aktives Leben.
Im Zentrum des wissenschaftlichen Lebenswerkes von Prof. Dr. Klaus Schaller (Institut fuer Paedagogik der Ruhr-Universitaet Bochum) stehen die Comenius-Forschung und die Paedagogik der Kommunikation. In den letzten Jahren kam die Forschung ueber Dr. Carl Arnold Kortum hinzu, den grossen Sohn der Stadt Bochum. Ausserdem aktivierte Schaller seine Liebe zur Schauspielkunst: Seit seiner Emeritierung 1990 tritt er regelmaessig mit selbst zusammengestellten Programmen auf, spielt und rezitiert Texte von Boccaccio, Rilke und andere Texte ueber die Liebe. International bekannt wurde Schaller besonders als Leiter der Bochumer Comenius-Forschungsstelle, der einzigen - ausserhalb der CSFR - bedeutenden Forschungseinrichtung in der ganzen Welt, die sich mit dem Werk des grossen tschechischen Theologen und Paedagogen Johann Amos Comenius systematisch beschaeftigt.
Sein Engagement wurde mit ungewoehnlichen Auszeichnungen honoriert: Waehrend des XV. Internationalen Comenius-Colloquiums 1988 in Uhersky Brod (CSFR) z.B. erhielt Prof. Schaller als einziger Auslaender eine Erinnerungsmedaille zum neunzigjaehrigen Bestehen des dortigen Comenius-Museums fuer seinen persoenlichen Anteil am Aufbau dieser Einrichtung. Die Prager Karls- Universitaet verlieh ihm 1992 die Ehrendoktorwuerde. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat Prof. Schaller auch stets die oeffentlichen Anliegen der RUB im Blick gehabt.
In frischer Erinnerung sind seine vielfaeltigen Aktivitaeten als Rektoratsbeauftragter zum 25-jaehrigen Jubilaeum der RUB. Einer breiten Bochumer Bevoelkerung ist er spaetestens seit Bestehen der Ruhrwelle, des Bochumer Lokalfunks, ein Begriff: In deren Anfangszeiten stellte er jeden Freitag Nachmittag als ,Raetselprof" seinen Zuhoerern kniffelige Fragen ueber den AEther.
Klaus Schaller wurde 1925 in Erdmannsdorf/Riesengebirge geboren. Nach Abitur, Schulhelferkurs, Studium der Paedagogik, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft in Koeln, sowie nach einer Ausbildung zum Schauspieler (bei Ch. Morschel) habilitierte er sich 1959 in Mainz. Von 1959 bis 1964 war er Professor und zwei Jahre Rektor der PH Bonn sowie Vorsitzender des Strukturausschusses fuer die Neuordnung der Lehrerausbildung in NRW. 1965 wurde er an die neugegruendete Ruhr- Universitaet Bochum berufen, wo er die einzige ausserhalb der Tschechoslowakei wirklich organisierte Comeniusforschungsstelle gruendete, deren Bedeutung in Ost und West gleichermassen anerkannt ist. In mehr als 300 wissenschaftlichen Publikationen hat Prof. Schaller bislang die Ergebnisse seiner Forschungen zu Comenius und zur kritischen Paedagogik - und in diesen Tagen zu Kortumveroeffentlicht.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Es wurden keine Sachgebiete angegeben
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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