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Um kostengünstige Alternativen zur häufig sehr aufwendigen Pflege von Trockenstandorten im Rahmen des Naturschutzes geht es in dem großangelegten Forschungsprojekt "Mosaik". Es handelt sich um ein Verbundvorhaben mit den Universitäten Marburg und Würzburg und dem Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle. Die Führung liegt bei den Oldenburger WissenschaftlerInnen.
Um kostengünstige Alternativen zur häufig sehr aufwendigen Pflege von Trockenstandorten im Rahmen des Naturschutzes geht es in dem großangelegten Forschungsprojekt "Mosaik", an dem die Arbeitsgruppe Landschaftsökologie am Fachbereich Biologie, Geo- und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg u.a. mit acht Doktoranden beteiligt ist. Leiter der Arbeitsgruppe ist Prof. Dr. Michael Kleyer. Es handelt sich um ein Verbundvorhaben mit den Universitäten Marburg und Würzburg und dem Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle. Die Führung liegt bei den Oldenburger WissenschaftlerInnen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren mit insgesamt 2,6 Millionen DM gefördert, wovon ca. 1 Million DM nach Oldenburg gehen.
Seit Jahrtausenden wird die Landschaft Mitteleuropas durch die Menschen beeinflusst. Die Artenvielfalt in dieser "Kultur"-Landschaft hat sich erst entfaltet, seitdem es Landwirtschaft gibt. Dies gilt besonders für die eher trockenen Standorte, auf denen sich durch Weide oder Mahd artenreiche Grasheiden entwickelt haben. Viele dieser Flächen sind heute Naturschutzgebiete, die aufwendig gepflegt werden müssen, um eine Verbuschung und eine damit einhergehende Abnahme der Artenvielfalt zu verhindern.
In dem Forschungsprojekt werden die Auswirkungen von zwei neuen Pflegemaßnahmen untersucht. Im ersten Fall werden Rinder, Schafe oder Ziegen aus alten, genügsamen Landrassen auf dem Magerrasen ausgesetzt und weitgehend sich selbst überlassen. Sie sollen selbsttragende Populationen aufbauen und dabei die Vegetation kurz halten. Im zweiten Fall soll der Magerrasen ca. alle fünf Jahre mit einem "Grubber" (ähnlich einer Egge) aufgerissen werden, wobei ein Teil der Biomasse zerstört wird und auf der Fläche verrottet. In beiden Fällen wachsen aber Büsche nach, weil die Weidetiere nicht überall mit gleicher Intensität weiden oder weil erst nach mehreren Jahren wieder gegrubbert wird. Dies bedeutet für Flora und Fauna eine mosaikförmige Änderung der Lebensraumqualität. Aus theoretischer Sicht sind diese "Mosaikzyklus"-Systeme außerordentlich interessant, denn es ist schwer, die Wechselwirkungen zwischen Grubbern oder ungesteuerter Beweidung, den Nährstoffangeboten, der Verbuschung und der lokalen Aussterbe- und Rekolonisationsdynamik der schutzwürdigen Arten für Jahre und Jahrzehnte zu bewerten.
Das erste Untersuchungsgebiet liegt im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, wo, einzigartig in Deutschland, bereits seit 30 Jahren eine Herde von Fjällrindern ein großflächiges Areal von Magerrasen und Feuchtheiden offenhält. Das zweite Gebiet befindet sich bei Würzburg, wo kleinflächige Magerrasenmosaike auf alten Weinbergsbrachen entstanden sind. Die Daten der Geländeuntersuchungen werden mit komplexer multivariater Statistik analysiert. Einen großen Anteil im Projekt nehmen Computermodelle ein, mit denen Verallgemeinerungen der empirischen Ergebnisse im Hinblick auf die Pflege von Naturschutzgebieten in anderen Landschaften möglich sind.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Kleyer, AG Landschaftsökologie, Fachbereich 7 Biologie, Geo- und Umweltwissenschaften, Tel. 0441/798-3278, E-Mail: michael.kleyer@uni-oldenburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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