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Wissenschaft
Die Informationstechnologie wird 2020 viele neue Möglichkeiten in der Gesundheitsvorsorge und für die Behandlung von Krankheiten eröffnen. Das zeigt eine Delphi-Studie des Fraunhofer ISI. Aber nicht alles was technisch möglich sei, werde sich auch durchsetzen, sagen die Karlsruher Forscher.
Künstliche Nieren, Roboter als Pflegepersonal in der Klinik - an der Schnittstelle von Informationstechnologien und Gesundheitsdienstleistungen sind viele neue Anwendungen denkbar. Aber sind sie auch technisch machbar? Und vor allem: Sind sie auch von den Patienten erwünscht? Diese Fragen beantwortet eine Delphi-Studie, die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung im Rahmen des FAZIT-Projekts des Landes Baden-Württemberg erstellt hat. Das Karlsruher Institut fragte rund 200 Experten aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Verbänden, welche IT-Anwendungen in der Gesundheitsbranche bis 2020 machbar, für die Patienten sinnvoll und ökonomisch lohnend sind.
Die meisten der 36 Thesen hielten die Experten bis 2020 für technisch realisierbar, darunter die Fernüberwachung von Risikopatienten, die bessere Auslastung der Kliniken durch EDV-gestützte Planungssysteme oder Implantate, die Körperfunktionen überwachen und automatisch Medikamente abgeben. Die Befragten gehen davon aus, dass sich dadurch auch neue Märkte entwickeln werden, insbesondere bei Technologien, die noch in weiteren Anwendungsfeldern eine Rolle spielen. Dies gilt zum Beispiel für RFID-Chips, die bereits heute in der Warenlogistik eine große Rolle spielen. Diese Funketiketten könnten Alzheimer-Patienten helfen, verlorene Gegenstände zu finden, oder im Krankenhaus den Behandlungsverlauf und die Medikamentengabe von Patienten speichern.
Schlechte Karten bei den Experten haben Pflegeroboter, wie sie in japanischen Kliniken schon getestet werden. Einige der Befragten halten einen vollwertigen Ersatz für menschliches Pflegepersonal für technisch nicht realisierbar, gleichzeitig wurden Pflegeroboter von den meisten auch als "nicht erwünscht" eingestuft, selbst angesichts eines drohenden Mangels an Pflegepersonal. Hemmnisse sehen die Experten auch bei anderen Anwendungen, wobei neben technischen Schwierigkeiten häufig Akzeptanzprobleme bei den Patienten oder offene Fragen beim Datenschutz genannt wurden.
Die komplette Delphi-Studie "Zukünftige Informationstechnologie für den Gesundheitsbereich" mit Auswertungen zu Realisierungszeit, Wichtigkeit und Hemmnissen aller 36 Thesen gibt es im Internet unter http://www.fazit-forschung.de
Kontakt:
Dr. Simone Kimpeler
Telefon: (0721) 6809 - 318
E-Mail: simone.kimpeler@isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter http://www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Chancen technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat, Gesellschaft und Umwelt. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf Innovationsmanagement, neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler Märkte und die Innovationspolitik.
http://www.fazit-forschung.de Die komplette Delphi-Studie "Zukünftige Informationstechnologie für den Gesundheitsbereich"
Realisierungszeit der These "Ein nicht-invasiver Langzeit-Blutdrucksensor ist entwickelt"
None
Hemmnisse bei der Realisierung der These
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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