idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.07.2000 12:30

Ameisen halten den Weltrekord in Bodenhaftung

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Neuer Weltrekord im Reich der Insekten: Manche Ameisen können sich mit so extremen Haftkräften an glatten Oberflächen festhalten wie sonst kein anderes Insekt. Zoologen vom Biozentrum der Universität Würzburg haben herausgefunden, dass diese Ameisen selbst dann nicht den Halt verlieren, wenn die 200-fache Schwerkraft auf sie einwirkt.

    Dr. Walter Federle macht diese starke Bodenhaftung mit einem einfachen Beispiel fassbar: Wollte ein Mensch die Leistung der Ameisen erreichen, dann müsste er zuerst einmal dazu in der Lage sein, sich an einer glatten Zimmerdecke festzuhalten - schwer genug. Aber das ist noch nicht alles, denn zusätzlich müsste der Mensch die Last von 15 Autos tragen können!

    Um die Haftkräfte zu messen, haben die Würzburger Zoologen eine Zentrifuge benutzt. Dabei konzentrierten sie sich auf Ameisen, die auf Bäumen nisten. Als - vielleicht nur vorläufige - Weltrekordlerin entpuppte sich eine Ameisenart aus der Gattung Crematogaster, beheimatet in Südostasien, die in enger Partnerschaft mit Macaranga-Bäumen lebt.

    Einige dieser tropischen Bäume sind von einer bläulichen Wachsschicht überzogen, die im Mikrobereich zwar rau, für die meisten Insekten aber sehr rutschig ist. Die auf solche Macaranga-Arten spezialisierten Ameisen sind dagegen "Wachsläufer" und können sich mühelos auf diesen Bäumen bewegen. Mit welchen Strategien die Ameisen das schaffen, wollen die Würzburger Wissenschaftler herausfinden.

    Weitere Aspekte zu den Forschungen der Zoologen Walter Federle und Kristin Rohrseitz, die an der Universität Würzburg zum Team des Ameisen-Experten und Pulitzer-Preisträgers Prof. Dr. Bert Hölldobler gehören, sind in englischer Sprache nachzulesen im Fachblatt "Journal of Experimental Biology" 203, Seiten 505 bis 512: "Attachment forces of ants measured with a centrifuge: better 'wax-runners' have a poorer attachment to a smooth surface".

    Diese Arbeiten wurden im Rahmen eines Teilprojekts (Leitung: Prof. Hölldobler und Prof. Dr. Jürgen Tautz) des Sonderforschungsbereichs 251 "Ökologie, Physiologie und Biochemie pflanzlicher und tierischer Leistung unter Stress" gefördert.

    Weitere Informationen: Dr. Walter Federle, T (0931) 888-4318, Fax (0931) 888-4309, E-Mail:
    federle@biozentrum.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.biologists.com/JEB/203/03/jeb2506.html


    Bilder

    Rekordhalterin in Bodenhaftung: Eine Ameisenart aus der Gattung Crematogaster, die in Partnerschaft mit tropischen Macaranga-Bäumen lebt. Bild: Federle
    Rekordhalterin in Bodenhaftung: Eine Ameisenart aus der Gattung Crematogaster, die in Partnerschaft ...

    None

    Lebende Weberameise unter dem Rasterelektronenmikroskop: Zu sehen ist das Haftorgan der Ameise in Kontakt mit dem Untergrund. Dieses Organ ermöglicht es dem Insekt, sich auf glatten Oberflächen festzuhalten. Bild: Federle
    Lebende Weberameise unter dem Rasterelektronenmikroskop: Zu sehen ist das Haftorgan der Ameise in Ko ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).