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Wissenschaft
Ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas (Universität Bremen) am 24. September 2007 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.
"Untereinander in wirksame Verhältnisse kommen" - das war Immanuel Kants begriffliche Umschreibung für jene Erscheinung, die heute landläufig als sich erweiternde und vertiefende weltweite Interdependenzen bezeichnet wird. Und schon Kant hatte eine verhaltene Vorahnung in seinen Schriften über das, was nunmehr ganz offenkundig ist und dennoch im Friedensdiskurs selten oder nur beiläufig registriert wird: die Tatsache, daß "untereinander in wirksame Verhältnisse kommen" zu extrem unterschiedlichen Lagen in der Welt führt und folglich auch eine entsprechend differenzierte Lagebeurteilung samt differenzierter friedenspraktischer Folgerungen erforderlich macht. Die Eine Welt, auf die sich eine Vielzahl von politischen Stellungnahmen bezieht, ist in Wirklichkeit eine in Teilwelten zerklüftete Welt, die allerdings keineswegs voneinander abgesondert existieren, sondern vielmehr innerhalb einer einzigen komplexen Struktur abgeschichtet aufeinander bezogen sind. Nicht Homogenität, sondern strukturelle Heterogenität kennzeichnet die real existierende Welt, über die im Vortrag ein wirklichkeitsnahes Bild vermittelt werden wird.
Prof. Dr. Dieter Senghaas ist Professor für internationale Politik und internationale Gesellschaft, insbesondere Friedens-, Konflikt- und Entwicklungsforschung am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien an der Universität Bremen. Neuere Publikationen: Zivilisierung wider Willen. Der Konflikt der Kulturen mit sich selbst (Frankfurt/Main 1998) [London 2001; Peking 2004; Tokyo 2006; Seoul 2007]; Klänge des Friedens. Ein Hörbericht (Frankfurt/Main 2001); Zum irdischen Frieden. Erkenntnisse und Vermutungen (Frankfurt/Main 2004) [Oxford/New York 2007].
Dieter Senghaas ist Gast der Forschungsgruppe "Kulturen der Verantwortung" am Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen. Die Forschungsgruppe untersucht unter der wissenschaftlichen Leitung von Priv.-Doz. Dr. Ludger Heidbrink (Kulturwissenschaftliches Institut, Essen/Universität Kiel) die moralischen, politischen, ökonomischen und globalen Rahmenbedingungen komplexer Verantwortungsgesellschaften.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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