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05.07.2000 14:59

Deutsch-Amerkanisches Symposium

Dr. Kurt Begitt Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 34/00 vom 5. Juli 2000

    Frontiers of Chemistry - Zukunft der Chemie
    Deutsch-Amerikanisches Symposium

    80 junge Chemiker und Chemikerinnen aus USA und Deutschland sind vom 6. bis 9. Juli von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der American Chemical Society (ACS) zu einem hochkarätigen Symposium im bayrischen Seeon eingeladen. Drei Tage lang soll die Nachwuchs-Forschungselite aus beiden Ländern im Kloster Seeon über die Herausforderungen für die chemische Forschung im neuen Jahrtausend diskutieren und Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit erkunden. Der Präsident der GDCh, Professor Dr. Gerhard Erker, und der Immediate Past President der ACS, Dr. Edel Wasserman, werden das Symposium eröffnen.

    Moderne Wissenschaft ist ohne internationale Kooperation undenkbar. Forschungsprojekte werden zunehmend von international zusammengesetzten Arbeitsgruppen bearbeitet. Was etablierten Forschern mit entsprechenden Verbindungen die Arbeit erleichtert, stellt den wissenschaftlichen Nachwuchs zunächst einmal vor Probleme. Zwar sind Forschungsaufenthalte in ausländischen Arbeitsgruppen während der Ausbildung durchaus üblich, jedoch reichen diese Kooperationen häufig nicht aus, um vielfältige und dauerhafte Kontakte zu knüpfen.

    Die Grenzbereiche der Chemie zu erkunden und den internationalen Gedankenaustausch unter jungen Spitzenforschern zu fördern: dieses Ziel haben sich die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und die American Chemical Society (ACS) gesetzt. Mit der bilateralen Initiative "Frontiers of Chemistry" wollen die beiden Gesellschaften den Austausch von jungen Chemikern aus den Vereinigten Staaten und Deutschland fördern.

    Während junge deutsche Wissenschaftler häufig die Gelegenheit wahrnehmen, eine Zeit als Postdoc in den USA zu arbeiten, ist es umgekehrt eher selten. Damit nutzen bislang zu wenige amerikanische Nachwuchsforscher die Möglichkeit, in Deutschland die centers of excellence ken-nenzulernen und an diesen Instituten zu arbeiten.

    In der Auftaktveranstaltung von "Frontiers of Chemistry" in Seeon wird den Teilnehmern ein erstklassiges Programm geboten, das die Grenzen der oft engen Spezialgebiete der Chemie überschreitet.

    Ein Thema bilden sogenannte nanostrukturierte Materialien, funktionstragende Einheiten aus dem Mikrokosmos. Während die klassische Mikrotechnik versucht, Bauprinzipien der Technik immer weiter zu verkleinern, gehen Chemiker und Biologen den umgekehrten Weg: Sie versuchen, immer größere und komplexere Moleküle aufzubauen, die schließlich Funktionen wie "Schalten" oder "Selbstorganisation" übernehmen können. Ähnliche Ziele haben Arbeitsgruppen, die sich mit funktionellen Polymeren beschäftigen. Um diese überhaupt entwickeln zu können, werden häufig hochspezialisierte Katalysesysteme benötigt. Über Fortschritte auf diesem Gebiet wird in Seeon ebenfalls berichtet.

    Ein weiterer wichtiger Bereich betrifft die Wechselwirkungen zwischen Zellen und damit die Suche nach den dahinter stehenden molekularen Erkennungsmechanismen. Dies beginnt bei der Frage, wie Zellen erkennen, ob sie an eine Oberfläche bzw. an eine andere Zelle angrenzen (wichtig zum Verständnis des Wundheilungsprozesses und des ungehemmten Wachstums von Krebszellen) und setzt sich fort mit dem Versuch, durch gezielte chemische Modifikationen von Zelloberflächen deren Eigenschaften zu variieren.

    Daneben werden ultraschnelle Analysenverfahren, Methoden zur Strukturaufklärung besonders großer Moleküle und neue Syntheseverfahren vorgestellt.

    Durch dieses interdisziplinäre Programm sollen weitere Denkanstöße und neue Forschungsideen vermittelt werden. Der Vorstandsvorsitzende der Degussa-Hüls AG, Utz Hellmuth Felcht, wird als Gastredner mit seinem Abendvortrag "Ziele und Herausforderungen für die Chemische Industrie und Academia im neuen Jahrtausend" einige Forschungsfelder abstecken.

    Unterstützt wird die Initiative maßgeblich von der Volkswagen-Stiftung (Hannover) und der National Science Foundation (Washington). Das Symposium wurde in der Planungsphase vom Deutsch-Amerikanischen Akademischen Konzil unterstützt und wird des Weiteren gefördert von Unternehmen der chemischen Industrie.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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