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05.12.1997 00:00

Lackieren mit hohem Wirkungsgrad

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Eine kostensparende und abfallarme Beschichtung nichtleitender Objekte ermoeglicht das "KOMPSTAT"-Verfahren. Es kann sowohl zur Lackierung als auch zur Pulverbeschichtung eingesetzt werden.

    Kunststoffe werden bisher in der Regel konventionell spritzlackiert, wobei hohe Lackmaterialverluste, Emissionen und Sonderabfallmengen entstehen. Ueblich sind bei dieser Beschichtungstechnik Wirkungsgrade von 20-40 %. Dies bedeutet, dass pro Tonne Lackmaterial 600 bis 800 kg Abfall zu entsorgen ist, bzw. recycelt werden muss. Die prinzipiell guenstigeren elektrostatischen Lackierverfahren mit ihren hocheffizienten Spruehsystemen (Wirkungsgrade bis zu 90 %) sind ohne zusaetzliche Massnahmen nicht zur Kuststoffteilelackierung verwendbar, eine elektrostatische Pulverlackierung von Kunststoffteilen ist bisher nicht moeglich. Kunststoffe sind Isolatoren, die die Wirkung der elektrostatischen Kraefte verhindern - ein anderes Prinzip muss zur Lackmaterialeinsparung genutzt werden.

    Hier setzt KOMPSTAT an, mit einem Partikeltransport durch Ladungskompensation: Der Name KOMPSTAT stammt vom Begriff "KOMPensationselektroSTATik". Beide Seiten eines Subtrats werden gleichzeitig mit jeweils entgegengesetzt polarisierten Medien besprueht - entweder mit Lack oder mit Luft. Anders als bei der ueblichen elektrostatischen Lackierung von Metallwerkstoffen, muss das Werkstueck dabei nicht geerdet werden. Die gegenpolaren Ladungen kompensieren sich durch das Substrat hindurch. Die daraus entstehenden Anziehungskraefte erlauben es, Kunststoffe und andere Isolatorwerkstoffe mit hohem Wirkungsgrad und hoher Qualitaet zu beschichten.

    Die Vorteile des Verfahrens sind vielfaeltig. Leitfaehigkeitserhoehende Massnahmen wie Leitlackgrundierung entfallen - auch bei der Pulverlackierung. Ein Faradayscher Kaefig entsteht nicht. Die Schichtdickengleichmaessigkeit kann auch an geometrisch komplizierten Substraten kontrolliert werden. Mit dem Verfahren sind Einschichtlackierungen ebenso wie beidseitige Beschichtungen moeglich, ausserdem Mehrschichtaufbauten (Pulver auf Pulver), Beschichtungen von Werkstuecken in Mischbauweise oder partielle Lackierungen wie Spot Repair - Reparaturbeschichtungen an teilweise durchgeschliffenen Stellen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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