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25.09.2007 11:50

Am Freitag: Verleihung des Lautenschläger-Forschungspreises an Prof. Hentze und Prof. Kulozik

Dr. Michael Schwarz Pressestelle
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Einladung an die Medien: Freitag, 28. September 2007, 17.00 Uhr, Alte Aula, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg - Verleihung des Lautenschläger-Forschungspreises 2007 an die Mediziner Professor Dr. Matthias Hentze und Professor Dr. Andreas Kulozik

    Der zum vierten Mal seit 2001 verliehene Lautenschläger-Forschungspreis geht dieses Jahr gemeinsam an die Mediziner Professor Matthias Hentze vom Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) mit Sitz in Heidelberg sowie Professor Andreas Kulozik vom Universitätsklinikum der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität. Die beiden Wissenschaftler werden für ihre gemeinsamen Forschungen auf dem Gebiet der Regulation des RNA-Metabolismus ausgezeichnet.

    "Um bestimmte Information in einer Bibliothek zu erhalten, muss man das passende Buch herausgreifen und darin noch die richtige Seite finden", vergleicht Andreas Kulozik die Vorgänge in Körperzellen, die schließlich zur Bildung bestimmter Substanzen wie Proteine führen, mit denen der Suche nach Informationen in einer riesigen Bibliothek. Doch wie in einer Bibliothek, wo vielleicht das Buch fehlt oder gar die entsprechende Seite herausgerissen ist, passiert es auch manchmal in einer Körperzelle, dass die genetische Information nicht richtig abgelesen wird. Deshalb gibt es im Körper eine Art Qualitätskontrolle der erzeugten Substanzen. Diese körpereigene Qualitätskontrolle und deren mögliches Versagen bildet einen Schwerpunkt der Arbeiten von Andreas Kulozik und Matthias Hentze.

    "Eine fehlende Qualitätskontrolle spielt bei vielen Erbkrankheiten und erworbenen genetischen Erkrankungen, die beispielsweise zu Krebs führen, eine große Rolle", erläutert Andreas Kulozik die Auswirkungen des Versagens der körpereigenen Kontrolle. Näher haben die beiden Wissenschaftler diese Vorgänge bei der Thalassämie untersucht, einer vererbbaren genetischen Erkrankung, die zu einer Störung bei der Bildung des roten Blutfarbstoffes, Hämoglobin, führt.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten von Matthias Hentze und Andreas Kulozik betrifft die Vorgänge um die Stabilisierung und den Transport der von den Genen abgelesenen Informationen, die schließlich zur Proteinbiosynthese führen. "Ein bisher wenig erforschtes Gebiet", betont Matthias Hentze. Es ist aber bekannt, dass genau diese Vorgänge bei einer besonders häufigen Form der Thrombophilie gestört sind. Von dieser Art der Thrombophilie sind ein bis zwei Prozent aller Menschen betroffen und sie führt dazu, dass zuviel von einem gerinnungsfördernden Stoff gebildet wird. Somit ist die Neigung zu Thrombosen, also der Verschluss von Arterien und Venen durch Blutgerinnsel, erhöht.

    Das Preisgeld wollen die beiden Wissenschaftler für die Fortführung ihrer Arbeiten einsetzen, um so die bisherigen Erfolge in der medizinischen Ursachenforschung näher an therapeutische Ansätze heranzuführen.

    Es waren jedoch nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen von Matthias Hentze und Andreas Kulozik, die das mit zwölf international renommierten Wissenschaftlern besetzte Kuratorium des Lautenschläger-Forschungspreises überzeugte. So hob das Kuratorium ebenso die Zusammenarbeit von Grundlagenwissenschaft und klinischer Forschung hervor. Diese enge Kooperation von universitärer und außeruniversitärer Forschung wird durch die Molecular Medicine Partnership Unit ermöglicht, einem joint venture der Universität Heidelberg und des Europäischen Labors für Molekularbiologie (EMBL).

    Der mit 250000 Euro dotierte Lautenschläger-Forschungspreis wird gestiftet vom Gründer des Finanzdienstleisters MLP AG, Manfred Lautenschläger, und ist der von einer Privatperson höchstdotierte Forschungspreis in Deutschland. Mit dem Preis werden international anerkannte Wissenschaftler der Universität Heidelberg und renommierte ausländische Wissenschaftler ausgezeichnet, die der Universität Heidelberg in wissenschaftlicher Kooperation verbunden sind. Der Preis richtet sich an alle Wissenschaftsbereiche, sowohl in der anwendungsbezogenen Forschung als auch in der Grundlagenforschung. Das Preisgeld ist für die Finanzierung wissenschaftlicher Projekte bestimmt.
    Stefan Zeeh

    (Hinweis an die Redaktionen: Portraitfotos von Prof. Hentze und Prof. Kulozik leiten wir Ihnen gerne zu. Bitte fordern Sie sie an bei presse@rektorat.uni-heidelberg.de.)

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Sigurd Weinreich
    Forschungsdezernat der Universität Heidelberg
    Seminarstraße 2, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 543475, Fax 543599
    sigurd.weinreich@zuv.uni-heidelberg.de
    und
    Marianne Schork, Koordinatorin Lautenschläger-Forschungspreis
    Tel. 06221 542367
    lautenschlaeger-forschungspreis@zuv.uni-heidelberg.de
    http://www.lautenschlaeger-forschungspreis.uni-hd.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Irene Thewalt
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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