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Wissenschaft
Fraunhofer-Presseinformation Nr. 72 vom 29. September 1997
Demonstrationszentren "Produktkreislaeufe": Innovative Konzepte zur Kreislaufwirtschaft
Seit einem Jahr gilt in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Doch noch setzen erst wenige Firmen auf innovative Produktkreislaeufe. Dass Wirtschaften in Kreislaeufen aber schon heute in vielen Faellen technisch machbar ist, will die Fraunhofer-Gesellschaft in vier Demonstrationszentren fuer Produktkreislaeufe zeigen. In der vergangenen Woche wurde im Dortmunder Fraunhofer-Institut fuer Materialfluss und Logistik IML das erste Informationszentrum eroeffnet.
Energie, Rohstoffe und auch Deponieraum werden kuenftig immer knapper. Boden, Luft und Wasser muessen besser vor Emissionen geschuetzt werden. Daher koennen sich mittel- und langfristig nur noch Unternehmen am Markt behaupten, die sorgsam mit Ressourcen umgehen, Abfaelle und Emissionen vermeiden oder drastisch reduzieren und ausgediente Produkte entsorgen. So das Fazit des Abschlussberichts des vom Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie gefoerderten Verbundprojekts "Kreislaufwirtschaft". Firmen, die die "Produktverantwortung" von der Entwicklung ueber die Herstellung bis zur Entsorgung uebernehmen, werden sich immer staerker durchsetzen. Doch trotz dieser ueberzeugenden Argumente fuer eine Kreislaufwirtschaft entwickeln erst wenige Firmen innovative Produktkreislaeufe. Ein Problem: Viele Unternehmen wissen gar nicht, was heute technisch machbar ist und welche Loesungen schon realisiert sind. Dieses Wissensdefizit will die Fraunhofer-Gesellschaft beseitigen: Sie richtet in Berlin, Dortmund, Karlsruhe und Stuttgart Informationszentren fuer Produktkreislaeufe ein. In diesen Demonstrationszentren koennen sich Interessenten ueber innovative Techniken, Chancen und Moeglichkeiten der Kreislaufwirtschaft informieren. In der vergangenen Woche wurde das erste Informationszentrum in Dortmund eroeffnet.
"Unser Ziel ist es, den intensiven Wissensaustausch zwischen Forschung, Praxis und Politik zu foerdern und die fuer den Standort Deutschland wichtige Realisierung innovativer Konzepte zu beschleunigen", erlaeutert Dr.-Ing. Uwe Hansen vom Fraunhofer IML in Dortmund. Daher werden in dem Demonstrationszentrum die in unterschiedlichsten Forschungs- und Industrieprojekten entstandenen Ergebnisse, Erfahrungen und Loesungen praxisorientiert aufbereitet und Interessenten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft praesentiert. Anhand von konkreten Beispielen erfahren die Besucher, welche neuen Verfahrenstechniken, Logistikwege oder umweltgerechte Produktgestaltungen (Eco-Design) schon heute umgesetzt werden. So ist in Dortmund etwa auch eine komplette Demontagezelle fuer Mikrowellen-Geraete aufgebaut. "Dieses Beispiel zeigt, wie ein Haushaltsgeraet, das ueber sehr viel Elektronik verfuegt, auseinandergenommen und bestimmte Teile wiederverwendet werden koennen", fuehrt Hansen aus.
Darueber hinaus koennen sich die Besucher ueber verschiedene Modelle der ausserbetrieblichen Logistik - wie Hol- und Bringsysteme oder Tourenplanung - informieren. "Ausserdem demonstrieren wir, wie Informationsnetzwerke fuer Zerlege-, Verwendungs- und Verwertungsketten aufgebaut sind", nennt Hansen einen weiteren Schwerpunkt des Demonstrationszentrums.
Die Fraunhofer-Gesellschaft zeigt aber nicht nur, welche verschiedenen Produktkreislaeufe bereits existieren, sondern hilft Unternehmen auch, selbst neue Produktkreislaeufe zu entwickeln. Dazu haben sich die Fraunhofer-Institute fuer Chemische Technologie ICT, Lebensmitteltechnologie und Verpackung ILV, Materialfluss und Logistik IML, Produktionstechnik und Automatisierung IPA und Zuverlaessigkeit und Mikrointegration IZM zusammengeschlossen. Sie bieten der Wirtschaft ein komplettes Dienstleistungsangebot aus einer Hand. Das Kompetenzangebot richtet sich besonders an die grosse Zahl der kleinen und mittelstaendischen Unternehmen. "Wir unterstuetzen die Firmen bei der Einrichtung neuer Produktkreislaeufe mit dem gebuendelten Know-how von fuenf Fraunhofer-Instituten", hebt Hansen hervor. "Wir beraten die Firmen von Anfang bis Ende, von der Auswahl der Werkstoffe, ueber das Design bis zur Entsorgungslogistik."
Ansprechpartner fuer weitere Informationen:
Uwe Hansen, Fraunhofer-Institut fuer Materialfluss und Logistik IML, Dortmund: Telefon 02 31/97 43-3 53
Harald Poetter, Fraunhofer-Institut fuer Zuverlaessigkeit und Mikrointegration IZM Berlin: Telefon 0 30/4 64 03-1 39
Michael Heyde, Fraunhofer-Institut fuer Lebensmitteltechnologie und Verpackung ILV Freising: Telefon 08 61/4 91-3 14
Rolf Steinhilper, Fraunhofer-Institut fuer Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart: Telefon 07 11/9 70-12 14
Ulrich Braunmiller, Fraunhofer-Institut fuer Chemische Technologie ICT, Pfinztal: Telefon 07 21/46 40-1 16
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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