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02.10.2007 14:32

Von der chirurgischen Assistenz zur eigenständigen medizinischen Fachdisziplin

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Der erste Lehrstuhl für Anästhesiologie in Heidelberg wurde vor 40 Jahren eingerichtet / Festveranstaltung am 6. Oktober 2007

    Narkosen, Notfälle, Intensivmedizin und Schmerztherapie: Die Anästhesiologie und ihre wichtigen Aufgaben in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre sind heute ein Herzstück der modernen Universitätsmedizin. Der Aufstieg der jungen Fachdisziplin war rasant: Erst 1953 wurde ihre Fachgesellschaft in Deutschland gegründet; es folgten Lehrstühle an allen deutschen Universitäten.

    In Heidelberg wurde als erster Ordinarius für Anästhesiologie vor 40 Jahren Professor Dr. Otto Heinrich Just berufen, dessen Nachfolge der gegenwärtige Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Eike Martin 1990 antrat. Die Heidelberger Anästhesie feiert ihr 40jähriges Jubiläum am 6. Oktober 2007 mit einem Festakt von 10 bis 17 Uhr im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums. Mitarbeiter der Heidelberger Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin bieten einen Abriss der spannenden Anästhesiegeschichte; renommierte Gäste aus Forschung, Klinik und Industrie beziehen Position.

    Das Jahr 1846 war das Geburtsjahr der Anästhesie: Der junge Bostoner Zahnarzt William Morton demonstrierte, dass die Äthernarkose den Patienten vorübergehend bewusstlos und schmerzfrei machen konnte. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich wenig an dieser Technik; Narkosen wurden von Krankenpflegern oder chirurgischen Assistenten übernommen, es gab keine Spezialisten.

    Heidelberger Meilensteine: Erste Lokalanästhesie und Intubationsnarkose in Deutschland

    Die Heidelberger Kliniken waren von jeher einer Weiterentwicklung der Anästhesiologie sehr aufgeschlossen. Viel Beachtung und bald auch Anwendung fand die erste lokale Betäubung durch den Wiener Augenarzt Carl Koller beim Heidelberger Ophthalmologen-Kongress am 15. September 1884. Ein zweiter Meilenstein war die erste Intubationsnarkose in Deutschland durch den Chirurgen Franz Kuhn, die erstmals am 12. Januar 1905 in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg unter großer Zustimmung ihres Ärztlichen Direktors Vinzenz Czerny durchgeführt wurde.

    Es sollten jedoch noch mehrere Jahrzehnte vergehen, bis sich die Anästhesiologie von der Chirurgie vollständig emanzipieren konnte. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es vor allem die exzellenten Kontakte zu amerikanischen Anästhesisten und positiven Erfahrungen in den USA, die in Heidelberg eine Weiterentwicklung der technischen Methoden und klinischen Fähigkeiten förderten: Immer mehr Chirurgen und junge Mediziner bildeten sich fort und bauten eigenständige Anästhesieabteilungen auf.

    Heute hat die Heidelberger Klinik insgesamt rund 100 ärztliche Mitarbeiter, ist unterstützend in allen chirurgisch arbeitenden Kliniken tätig, leitet gemeinsam mit anderen Disziplinen Intensivstationen und ist für Notfallmedizin, Schmerz - und Palliativmedizin am Klinikum verantwortlich.

    Am künstlichen Patienten HANS trainieren Ärzte und Studenten kritische Situationen

    Wegweisend in den frühen neunziger Jahren war das Heidelberger Simulationszentrum, eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland, in der angehende Anästhesisten und Medizinstudenten am künstlichen Patienten HANS Anästhesietechniken üben und zudem lernen, wie kritische Situationen in der Narkose und der Notfall- und Intensivmedizin gemeistert werden können. Einmalig auch die Forschung mit HANS, dem Heidelberger Anästhesie- und Notfall-Simulator: Gemeinsam mit Psychologen der Universität Heidelberg wurde untersucht, welche Rolle menschliche Faktoren, z.B. Kommunikation, Stress, für die Bewältigung kritischer Situationen in der Notfallmedizin spielen.

    Einen spannenden Abriss der "Anästhesiegeschichte in Heidelberg" hat für das vierzigjährige Jubiläum der Mitarbeiter der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Florian Meister in einer Festschrift zusammengestellt. Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Fest-Veranstaltung am 6. Oktober teilzunehmen und die Festschrift anzufordern!

    Anmeldung zur Veranstaltung und Anforderung der Festschrift:
    Sekretariat der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
    Frau Ute Hofmann
    Im Neuenheimer Feld 110
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 6351
    E-Mail: ute.hofmann@med.uni-heidelberg.de

    Flyer zur Veranstaltung (PDF):
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/pdf/40_jahre_anaesthesie.pdf

    Webseite der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/Anaesthesiologische-Klinik.106540.0.html

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Die Geburtsstunde der Anästhesie: Die erste Narkose wurde im Jahr 1846 durch den Zahnarzt William Morton mit Hilfe von Äther in Boston durchgeführt.
    Die Geburtsstunde der Anästhesie: Die erste Narkose wurde im Jahr 1846 durch den Zahnarzt William Mo ...
    Quelle: Archiv
    None

    Moderne Anästhesie am Universitätsklinikum Heidelberg.
    Moderne Anästhesie am Universitätsklinikum Heidelberg.
    Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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