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28.08.1997 00:00

Rüttgers-Besuch: Informationen zur Stressforschung

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Bundeswissenschaftsminister Dr. Juergen Ruettgers besucht das FPP an der Universitaet Trier: Informationsbesuch im Forschungszentrum fuer Psychobiologie und Psychosomatik (FPP) - Stressforschung im FPP - Pressekonferenz

    Bundeswissenschaftsminister Dr. Juergen Ruettgers wird am 15. September 1997 das Forschungszentrum fuer Psychobiologie und Psychosomatik (FPP) an der Universitaet Trier besuchen und sich ueber die Arbeit und Entwicklung dieser beispielhaften Einrichtung informieren. Der Minister besichtigt das von der Nikolaus Koch Stiftung etablierte Ausbildungslabor des FPP in der Friedrich-Wilhelmstrasse 23. Hier findet um 11 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz statt, in der ueber die Arbeit des Institutes informiert wird. Anschliessend findet eine Fuehrung durch die Raeume des Ausbildungslabores statt.

    In keinem Bereich der Medizin steht eine vergleichbar grosse Kluft zwischen klinischem Handlungsbedarf und wissenschaftlich fundiertem Wissen, wie bei den verhaltensbezogenen Gesundheitsstoerungen. In der Bundesrepublik leiden rund 8,2 Prozent der Bevoelkerung an behandlungsbeduerftigen psychosomatischen und Persoenlichkeitsstoerungen, die deutlich die klassischen psychiatrischen Stoerungen (Schizophrenie, Depression) und Suchterkrankungen uebersteigen. Die hohen volkswirtschaftlichen Kosten - wie Arbeitsfehltage, Fruehberentungen, ,Doktor-Shopping" - werden pro Jahr auf 60 Milliarden Mark geschaetzt. Angesichts dieser Situation hat der Wissenschaftsrat einen erheblichen Forschungsbedarf konstatiert und nachdruecklich wissenschaftlich empirische Forschung in der Psychosomatik gefordert, indem er empfahl, mit klinischen Einrichtungen zu kooperieren.

    In Trier wurde ein beispielhaftes Konzept entwickelt: Im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen Universitaet und Caritas Traegergesellschaft (ctt) wurde das Forschungszentrum fuer Psychobiologie und Psychosomatik aufgebaut. Kliniknah wird hier Grundlagenforschung zu zustandsbezogenen Gesundheitsstoerungen durchgefuehrt. Derzeit erforschen 117 Psychologen, AErzte, Psychologen und Naturwissenschaftler in den zwoelf Abteilungen und Schwerpunkten des FPP psychobiologische Prozesse, welche psychosomatische Erkrankungen ausloesen und aufrechterhalten. Personal und Sachmittel fuer die Forschung werden nahezu ausschliesslich ueber Drittmittel finanziert, deren Volumen jaehrlich mehrere Millionen Mark umfasst.

    Forschungsschwerpunkte

    Die Forschungsschwerpunkte des FPP liegen im Bereich der Stressforschung und speziell bei der psychobiologischen Mechanismenforschung. In den Untersuchungen stehen folgende spezifische Erkrankungen im Vordergrund der Forschungen: Asthma, Allergien, chronische Unterbauchbeschwerden, Reizkolon, Erschoepfungssyndrom, Essstoerungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Infertilitaet, Migraene, somatoforme Schmerzstoerungen und Schlafstoerungen. In der Grundlagenforschung werden Veraenderungen des autonomen Nervensystems, des Immunsystems und des Hormonsystems bei chronischem und akutem Stress erforscht. So konnte gezeigt werden, dass Stressreaktionen interindividuell sehr variieren. Bedeutsam sind dabei neben genetischen, psychischen und sozialen Faktoren, vor allem Geschlecht, Hemisphaerendominanz, Nikotin- und Kohlenhydratkonsum. Mit der Stressreaktivitaet variieren auch koerperliche Beschwerden, wie die Forschungsergebnisse herausstellten. Die meisten dieser Veraenderungen scheinen demnach altersunabhaengig zu sein.

    Die Forschungsthemen des FPP wurden regional, bundesweit und auch international von Fachmedien und Presse immer wieder aufgegriffen und in Print-, Audio- und Videomedien dargestellt. Dieses rege Interesse der OEffentlichkeit an der Forschung dokumentiert auch die Bedeutung, die Forschungsthemen des FPP fuer viele betroffene Menschen haben.

    Nachwuchsfoerderung - Graduiertenkolleg

    Die Foerderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine wesentliche Aufgabe des FPP. So soll erstmals in Deutschland ein Graduiertenstudiengang in Psychobiologie eingerichtet werden, an dem Psychologen, Mediziner, Biologen und andere Naturwissenschaftler nach Abschluss ihres Studiums ein Aufbaustudium mit begleitender Dissertation absolvieren koennen. Hierzu gibt es bereits Grundsatzbeschluesse des Fachbereichs I und des Senats der Universitaet Trier.

    Qualitaetssicherung und Qualitaetsfoerderung

    Ein Anliegen des FPP ist die Qualitaetssicherung der wissenschaftlichen Arbeit im FPP, aber auch die Qualitaetsfoerderung und Kontrolle. Daher hat das FPP einen internationalen wissenschaftlichen Beirat eingerichtet. Ein Foerderverein des FPP gibt jaehrlich Mittel an eine Gastprofessur, die derzeit bis 1999 vergeben ist. Darueber hinaus stellt der Foerderverein jaehrlich einen Innovationspreis zur Verfuegung, der 1996 erstmals zu gleichen Teilen an Privatdozent Dr. Clemens Kirschbaum und Diplom-Psychologe Jens Pruessner vergeben wurde. Sie konnten zeigen, dass sich die Cortisolspiegel kurz nach dem Aufwachen verdoppeln und dass diese Veraenderung deutlich mit chronischer Stressbelastung, Erschoepfung und koerperlichen Beschwerden variiert. Ein weiteres Qualitaetsmerkmal der Forschung im FPP dokumentiert sich in den derzeit etwa 100 Publikationen pro Jahr, an Preisen, die an FPP-Mitglieder fuer ihre Forschungsleistungen vergeben wurden, aber auch in zahlreichen Stipendien an den wissenschaftlichen Nachwuchs.

    Wissenschaftliche Veranstaltungen und Kollaborationen

    Seit Bestehen hat das FPP 28 wissenschaftliche Veranstaltungen in Trier durchgefuehrt. Dazu gehoeren grosse Kongresse, kleine internationale Tagungen, aber auch Veranstaltungen mit der Bezirksaerztekammer. 89 Kolleginnen und Kollegen haben Vortraege im FPP gehalten und manches kooperative Forschungsvorhaben initiiert. Internationale wissenschaftliche Kollaborationen bestehen mit den Universitaeten in Nancy (Schlafforschung), Bergen (tierexperimentelle Stressforschung), Stone Brook (verhaltensmedizinische Stressforschung), Sydney (Essstoerungen) und Atlanta (psychobiologische Stressforschung). Derzeit entstehen enge Kooperationen mit der Rockefeller University (New York), der Stanford University (Palo Alto) und der McGill University (Montreal).

    Weitere Informationen: FPP: Frau Albertz, Tel.: 0651/201-2989, Fax: - 2934 und Pressestelle der Universitaet Trier: s.o. und E-mail: neyses@olewig.uni-trier.de

    Einladung zur Pressekonferenz mit Bundeswissenschaftsminister Dr. Juergen Ruettgers

    am Montag, 15. September 1997 um 11.00 Uhr

    im Ausbildungslabor des Forschungszentrums fuer Psychobiologie und Psychosomatik der Universitaet Trier

    Friedrich-Wilhelmstrasse 23 54290 Trier

    Ab 10.30 Uhr: Fuehrung durch das Ausbildungslabor fuer interessierte Journalistinnen und Journalisten

    Bitte melden Sie Ihre Teilnahme bis Freitag, 12. September 1997 an.

    R ü c k a n t w o r t

    Universitaet Trier Tel.: 06 51/2 01-42 38 Pressestelle Fax: 06 51/2 01-42 47

    54286 Trier

    Ja, ich nehme an der Pressekonferenz teil O Nein, ich nehme nicht teil O

    Ich moechte weiteres Informationsmaterial ueber das vorgestellte Institut O

    Forschungszentrum fuer Psychobiologie und Psychosomatik

    Name: _______________________________________________________________

    Anschrift: ___________________________________________________________

    Tel.: _____________________ Fax: ____________________

    Datum: _____________________ Unterschrift: ___________________________


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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