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08.10.2007 16:33

TUB: "Hip-Hop war das Gegenteil von Gewalt"

Dr. Kristina R. Zerges Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    TU-Wissenschaftlerin untersucht die Entwicklungsgeschichte der Latino-Musik in New York

    Hinweis für die Redaktionen:
    Unter www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal steht Ihnen auch ein Audiobeitrag mit weiterführenden Informationen zum Thema zur Verfügung.

    Der Hip-Hop entstand bekanntlich in den "Ghettos" amerikanischer Großstädte. Es waren allerdings nicht nur schwarze Jugendliche, die in verfallenen Fabrikgebäuden ihre eigenen Partys veranstalteten und eine neue Musik sowie neue Tanzformen entwickelten. Es waren auch viele Amerikaner mit lateinamerikanischen Wurzeln unter ihnen, insbesondere unter den Breakdancern. "Die Wurzeln dieser Kultur liegen ganz klar in der Bronx, genauer in der Südbronx. Man kann sie zurückverfolgen bis Anfang beziehungsweise Mitte der 70er Jahre", erklärt die Romanistin und Stadtforscherin Dr. Susanne Stemmler. Sie befasst sich im Zentrum für Metropolenforschung der TU Berlin unter anderem mit "Hip-Hop", "Latin Music" und "Rap" als urbanen Phänomenen. Im Haus der Kulturen der Welt organisierte sie kürzlich im Rahmen der New-York-Tage eine Veranstaltungsreihe zu den "Sounds of New York", an der auch Filmemacher, Musiker und DJs aus New York teilnahmen.

    "Es gab eine große Gemeinde von Latino-Einwanderern in der Südbronx, ebenso wie eine große African-American-Community. In diesem durchaus nicht unproblematischen Gemisch entstand zuerst die Breakdancer-Szene", erklärt Susanne Stemmler. Die Szene habe sich eigentlich aus dem Ausschluss eines großen Teils der jungen Menschen entwickelt, dem Ausschluss aus den Diskotheken zum Beispiel in Manhattan, deren Preise sie sich nicht leisten konnten. So feierten sie ihre eigenen Partys auf der Straße und entwickelten ihre eigene Musik. Der Zusammenhang von Hip-Hop und Gewalt sei übrigens auch nicht ur-sprünglich angelegt, sondern eine Entwicklung, die erst in den letzten fünf Jahren stattfand. Anfang der 80er Jahre - in der Hochzeit des Hip-Hop - versuchte man ganz im Gegenteil mithilfe der Musik, die Leute aus den Street-Gangs herauszuholen, die unterschwellig brodelnde Gewalt in etwas Kreatives umzuwandeln. "Damals brannte jeden Tag ein Haus", erklärt Susanne Stemmler, "es gab keine ausreichende Infrastruktur, keine höhere Bildung für einen Großteil der Einwohner, schon gar keinen Musikunterricht." Hip-Hop sei deshalb damals eher so etwas wie eine Gegenbewegung gewesen.

    Erst als das Ganze in den Mainstream übernommen wurde, die Kommerzialisierung einsetzte, spielte auch die Gewalt in den Texten eine Rolle. "Die meisten Hip-Hop-DJs in New York", so Stemmler, "möchten mit dieser Art Botschaft und Musik nicht mehr in Verbindung gebracht werden."

    Hinweis: Dieser Beitrag ist das "Thema der Woche - EIN-Blicke für Journalisten" auf dem TUB-newsportal. Sie finden dort neben dem Beitrag einen Expertendienst sowie weiterführende Links: www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

    Für weitere Informationen steht Ihnen gern zur Verfügung: Dr. Susanne Stemmler,
    Technische Universität Berlin, Center for Metropolitan Studies, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-28408, Fax: 030/314-28403, E-Mail: susanne.stemmler@metropolitanstudies.de, Internet:
    www.metropolitanstudies.de/?id=76


    Weitere Informationen:

    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/
    http://www.metropolitanstudies.de/?id=76
    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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