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14.07.2000 11:20

Umweltschützer und Sportler: Partner statt Gegner

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    "Handbuch Sport und Umwelt": Jetzt veröffentlichte erweiterte Fassung zeigt, wie sich Konflikte vermeiden lassen

    Mountainbiken, Paragliden, Free-climben.... Sport in der Natur liegt im Trend, die Outdoor-Sportarten boomen. Die Konflikte zwischen Sportlern und Umweltschützern sind vorprogrammiert. Dass der Umweltschutz kein Spaßkiller für den Sport in der Natur sein muss, zeigt die dritte Auflage des "Handbuch Sport und Umwelt". Das Münchner Büro für Umweltforschung und Planung Dr. Schemel und Prof. Dr. Wilfried Erbguth von der Universität Rostock beschreiben darin für 20 Sportarten, wie sich Sport und Umweltschutz in Einklang bringen lassen. Die Formel dazu: Kooperation statt Konfrontation. Wenn Sportler, Umweltschützer und Verwaltungen gemeinsam Lösungen suchen, kann die Natur von den Sportlern genutzt und gleichzeitig geschützt werden. Das "Handbuch Sport und Umwelt" (ISBN 3-89124-623-4) wird gemeinsam von Bundesumweltministerium - mit fachlicher Begleitung des Umweltbundesamtes -, Deutschem Sportbund und Deutschem Naturschutzring herausgegeben. Es ist im Verlag Meyer & Meyer erschienen, umfasst 720 Seiten und kostet 39,80 DM.

    Fast 50 Millionen Menschen in Deutschland treiben Sport, mehr als die Hälfte davon in den 86 000 Turn- und Sportvereinen. Nicht erfasst sind dabei die vielen Freizeitsportler, die nicht organisiert sind. Sport ist gesund, steigert das Wohlbefinden und macht Spaß. Immer mehr Sportler zieht es dafür in die Natur. Häufig genug hat dies aber auch Nachteile für die Umwelt. Dies gilt vor allem für die im Trend liegenden "Outdoor-Sportarten" wie Mountainbiken, Paragliden, Free-climben, Kanuwandern und etliche andere. Viele Sportler drängt es auch in abgelegene, häufig sensible Naturgebiete. Dort ist die Ruhe empfindlicher Wildtiere gefährdet, seltene Pflanzen werden zerstört. Manche Umweltschützer würden die Outdoor-Sportler deshalb gerne aus naturnahen Flussläufen, Auenlandschaften und seltenen Biotopen verbannen.

    Doch geht es mittlerweile auch anders. Die Autoren des Handbuches nennen eine ganze Reihe von Beispielen für umweltschonende Aktivitäten von Sportverbänden und -vereinen. In den vergangenen Jahren bemühen sich die landschaftsorientierten Sportverbände verstärkt, die Konflikte mit dem Schutz der Landschaft eigenverantwortlich und in Zusammenarbeit mit der zuständigen Naturschutzbehörde und den örtlichen Umweltorganisationen zu regeln. Auch die Umweltschützer zeigen mehr Kooperationsbereitschaft. Sie haben erkannt, dass allzu rigide Forderungen den Menschen die Freude an der Natur insgesamt verderben. Es gibt einige positive Beispiele, die zeigen, dass sich die Suche nach Erholung und Bewegung in der Natur durchaus mit Umwelt- und Naturschutz verquicken lassen. Zu nennen ist etwa die Kletterkonzeption Hersburger Alb, das Nutzungs- und Schutzkonzept für den Wasserwanderweg Havel oder das Alpenvereinsprojekt "Skibergsteigen umweltfreundlich" für Tourenskiläufer.
    Im ersten, allgemeinen Teil des Handbuches legen die Autoren dar, wie sich angesichts neuer Trends die umweltrelevanten Sportarten quantitativ und qualitativ entwickeln und welche möglichen Umweltauswirkungen sie haben. Es werden auch der Umgang mit Konflikten zwischen Sport und Umwelt, die Möglichkeiten für einen dauerhaft umweltgerechten Sport und rechtliche Aspekte dargestellt.

    Im zweiten Teil des Handbuches wird die Umweltrelevanz von rund 20 Sportarten beschrieben: von Sportarten in Hallen und auf Sportplätzen wie Tennis, Schießen oder Leichtathletik, von Sport in der Landschaft, Wassersport und Angeln, von den Wintersportarten und auch von Exoten wie dem Schlittenhundesport. In den Kapiteln "Ressourcenschutz", "Sportgeräusche" und "Großveranstaltungen" werden übergreifende Themen bearbeitet, die alle Sportarten betreffen. Die Autoren zeigen für jede Sportart die möglichen Konflikte, aber auch die gemeinsamen Interessen von Sport und Umwelt. Sie bieten Strategien der Konfliktbewältigung an und nutzen dazu die erkennbar größer werdende Bereitschaft bei Sportlern und Verbänden, Sport und Umweltschutz zu verbinden.

    Berlin, den 14.07.2000

    Das "Handbuch Sport und Umwelt" (ISBN 3-89124-623-4) wird von Bundesumweltministerium, Deutschem Sportbund und Deutschem Naturschutzring herausgegeben. Erschienen ist es beim Verlag Meyer & Meyer. Es ist im Buchhandel erhältlich, umfasst 720 Seiten und kostet 39,80 DM.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Sportwissenschaft, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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