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12.10.2007 16:14

Universitätstag in Mannheim: Dem Ziel ein weiteres Stück näher gekommen

Achim Fischer Pressestelle
Universität Mannheim

    Universitätstag zur Eröffnung des Akademischen Jahres /
    Festrede von Professor Axel Börsch-Supan, Ph.D. /
    Ehrensenatorenwürde für Bernd Jansen

    Die Universität Mannheim eröffnete am heutigen Freitag, 12. Oktober, mit ihrem traditionellen Universitätstag offiziell das Akademische Jahr. "Wir sind unserem Ziel, uns unter den besten europäischen Universitäten zu etablieren, ein Stück näher gekommen", fasste Universitäts-Rektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt das vergangene Jahr zusammen. Als wichtigsten Schritt hierzu verwies er auf den guten Start der Graduiertenschule GESS im Rahmen der Exzellenzinitiative. "Damit haben wir die internationale Sichtbarkeit Mannheims erhöht", so Arndt.

    Die Festrede des Universitätstages hielt Professor Axel Börsch-Supan, Ph.D., Direktor des MEA - Mannheim Research Institute for the Economics of Aging, zu Voraussetzungen international erfolgreicher Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Bernd Jansen, Vorstandsvorsitzender der Inter Versicherungen, erhielt die Würde des Ehrensenators. Die Universität vergab außerdem mehrere Preise. Als Vertreter der Studierenden sprach AStA-Sprecher Maximilian Astfalk zu den Gästen im Rittersaal des Mannheimer Schlosses.

    Uni-Rektor Arndt verwies über die Gründung des GESS hinaus unter anderem auf erneute Verbesserungen in nationalen und internationalen Rankings, die gute Bewerberlage für das gesamte Mannheimer Studienangebot und den Jimmy Carter Preis für ein so genanntes Service Learning-Projekt - die Verbindung von Lehrveranstaltung und gesellschaftlichem Engagement von Studierenden. "Wir möchten Führungskräfte für Wirtschaft und Gesellschaft ausbilden", betonte Arndt. "Dazu zählt auch die Bereitschaft zu gesellschaftlicher Verantwortung. Wir möchten seitens der Universitätsleitung Anreize für Service Learning-Angebote in allen Fakultäten geben. Das passt perfekt zur Universität Mannheim."

    Parallel zur Einführung von Studiengebühren konnte die Universität in den vergangenen Monaten 123 Stipendien zur Refinanzierung der Gebühren für die besten Studierenden einwerben. "Das ist nach unserer Übersicht das größte Stipendiensystem aller Universitäten in Deutschland", dankte Arndt allen Stipendiengebern.

    Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um die weitere Entwicklung der Universität erklärte der Rektor: "Wir haben sicher keinen leichten Weg gewählt. Ich nehme die geäußerte Kritik an unseren Plänen ernst und bin optimistisch, dass wir zu einem Konsens auf breiter Basis kommen werden."

    Im traditionellen Grußwort des Studierendenvertreters bezeichnete AStA-Sprecher Maximilian Astfalk die Universität als "Gemeinschaftsunternehmen von Lehrenden und Studierenden". Er forderte die Studierenden auf, sich stärker an und für die Universität zu engagieren. Zugleich sollten das Rektorat und die Professoren sich der studentischen Mitbestimmung nicht verschließen. Astfalk kritisierte eine starke Verschulung des Studiums durch die Einführung der Bachelor-Studiengänge und lobte die zugesagte Unterstützung des Rektorats für studentisches Engagement. In Bezug auf die aktuelle Strukturdebatte sagte Astfalk: "Ich bin gedämpft optimistisch, dass die Diskussion positiv verlaufen wird."

    Der Volkswirt Professor Axel Börsch-Supan, Ph.D., setzte sich in seinem Festvortrag mit der mangelnden Größe wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Fakultäten in Deutschland auseinander. So verfüge Mannheim als eine der stärksten VWL-Universitäten in Deutschland über 18 Professuren in diesem Bereich, in der europaweit führenden Universität Tilburg in den Niederlanden dagegen seien es 63. Die Exzellenzinitiative brächte hier zwar einen wichtigen Schub, dennoch seien in Deutschland Größenordnungen wie an den besten internationalen Fakultäten derzeit undenkbar. Er forderte deshalb verstärkte Kooperationen zwischen den Disziplinen in Mannheim sowie eine intensivierte Zusammenarbeit mit Fakultäten in der Region und über die Region hinaus.

    Börsch-Supan nannte mehrere weitere Hemmnisse des deutschen Wissenschaftssystems, beispielsweise das starre Personal- und Haushaltsrecht. "Wir werben Drittmittel in Millionenhöhe ein, aber wir sind dennoch gebunden bei der Höhe der Gehälter, die wir daraus zahlen. Wissenschaft aber ist globalisiert. Wenn wir eine andere Gehaltsskala haben als international üblich, kommen die Leute nicht." Ein weiteres Hindernis sei die schlechte Lobby der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im Vergleich zu Naturwissenschaften bei der EU.

    "Mannheim ist für eine komplette Exzellenzuniversität zu klein", erklärte der Experte, der an mehreren amerikanischen Elite-Universitäten gearbeitet hat. "Wir konzentrieren uns auf unsere Kerngebiete, das halte ich für die richtige Strategie." Börsch-Supan leitete die Arbeitsgruppe, die den Mannheimer Antrag für eine Forschungscluster im Rahmen der Exzellenzinitiative erarbeitet hat. Der Antrag hat die letzte Auswahlrunde erreicht. Das Ergebnis wird am kommenden Freitag veröffentlicht.

    Im Rahmen des Universitätstages verlieh die Universität Mannheim in diesem Jahr Bernd Jansen die Ehrensenatorenwürde. Der Vorstandsvorsitzende der INTER Versicherungen engagiert sich seit Jahren intensiv im "Verein zur Förderung der Versicherungswissenschaft an der Universität Mannheim", dessen amtierender Vorsitzender er ist. Rektor Arndt dankte zudem ausdrücklich Dr. Dorothee Dickenberger, die sich 15 Jahre als Gleichstellungsbeauftragte der Universität Mannheim engagiert hatte. Sein Dank galt ebenso der Gleichstellungskommission des Senats und den Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros.

    Der Mannheimer Lehrpreis für herausragende Leistungen in der Lehre ging in diesem Jahr an die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Industrie, insbesondere Produktionswirtschaft und Controlling, Manuela Faller, Volker Nietzel und Peter Winter. Eigenständig organisierten die drei Nachwuchswissenschaftler trotz Vakanz des Lehrstuhls die Fortführung der Grundstudiums- und Bachelorveranstaltungen und entwickelten darüber hinaus ein neues Veranstaltungskonzept für das Interne Rechungswesen.

    Den Preis für Sprache und Wissenschaft erhielt die Betriebswirtin Dr. Katharina Spraul für ihre Dissertation "Bildungsrendite als Zielgröße für das deutsche Hochschulmanagement". "Ungeachtet des sehr abstrakten Themas zeichnet sich die Arbeit durch eine transparente, lebendige Sprache aus: Die Syntax ist flexibel und der Wortschatz frei von dunklem Fachjargon", so Professor Dr. Theo Stemmler in seiner Laudatio. Der Preis wird von den Verlagen Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus und C.F. Müller unterstützt.

    Alena Wicklein nahm den DAAD-Preis für ausländische Studierende entgegen. Die Russin schloss das erste Staatsexamen bereits nach acht Semestern mit der Note "gut" (12 Punkte) ab. Unter den Mannheimer Kandidatinnen und Kandidaten war sie dabei die beste.

    Mit dem Studierendenpreis für "Ehrenamtliches Engagement" zeichnete die Universität Mannheim die "BIV-Gruppe" der Fachschaft Psychologie aus. Die Fachschaft Psychologie habe einen Missstand an ihrer Fakultät erkannt und selbst Abhilfe geschaffen. In ihrer "BerufsInformationsVeranstaltungsreihe" bringen die Studierenden ihren Kommilitonen mögliche berufliche Arbeitsfelder und Aufgabengebiete näher. Mit diesem Preis solle ihr Einsatz, das zum Mannheimer Universitätsleben beiträgt, honoriert werden, so Uni-Rektor Arndt.

    Weitere Informationen:
    Universität Mannheim
    Achim Fischer
    Leiter Kommunikation und Fundraising
    Tel.: 0621 / 181-1013
    fischer@verwaltung.uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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