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21.07.2000 12:18

Qualitätssicherung in der Lehre

Dipl.Pol. Justin Westhoff UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
Universitätsklinikum Benjamin Franklin

    Moderne Ärzteausbildung soll auch Spaß machen
    Qualitätssicherung in der Lehream Fachbereich Humanmedizin der FU
    Aufsatz in der Zeitschrift "Das Gesundheitswesen"
    UKBF-Mediendienst Nr. 84 vom 21. Juli 2000

    "Wir bemühen uns, gemeinsam mit den Studierenden, das Studium möglichst effektiv und zukunftsorientiert zu gestalten, ohne zu vergessen, dass dieser Lebensabschnitt für die zukünftige Ärztegeneration auch einfach Spaß machen soll."
    Mit diesem Worten schließen Prof. Dr. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre, und Dipl.-Psych. Ulrike Gutermann, Leiterin der Akademischen Verwaltung, ihren Aufsatz über die Lehre am Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin. Er ist im Sonderheft der Fachzeitschrift Das Gesundheitswesen zum Thema "Medizinische Ausbildung" erschienen (Thieme-Verlag, 6/00, Seite 31-35*).

    Mittels Lehrevaluation, permanenter Qualitätssicherung und Zusatzangeboten wie dem Benjamin Franklin Kolleg wurde die Lehre am Fachbereich Humanmedizin der FU in den letzten Jahren permanent verbessert. Lohn der Anstrengungen: Unter 36 deutschen Universitäten nahm die FU-Medizin zum Beispiel im Frühjahr 2000 bei Staatsexamina vordere Ränge ein.

    Am Fachbereich Humanmedizin der FU gibt es zusätzlich zur Human- und Zahnmedizin den weiterbildenden Studiengang "Medizinische Physik", zahlreiche spezielle Lehrveranstaltungen (u.a. in den Fächern Sonderpädagogik für Hörbehinderte, Sprecherzieher und Sprachbehinderte), sowie eine Ausbildung in insgesamt fünf medizinischen Lehrberufen wie etwa Krankenpflege und Logopädie.
    Ein wesentlicher Vorteil nicht nur für Lehre, sondern auch für Forschung und Krankenversorgung an der FU besteht schon in den baulichen Strukturen: im Universitätsklinikum Benjamin Franklin sind nahezu alle Disziplinen des Fachbereichs mit stationärer Krankenversorgung untergebracht. Dadurch ist die Interdisziplinarität ebenso wirkungsvoll unterstützt wie die Vereinfachung des Studiums durch kurze Wege. Die medizinischen Fächer ohne Krankenversorgung, etwa die Anatomie, Rechtsmedizin oder Virologie, sind an verschiedenen Standorten in maximaler Entfernung von fünf Kilometern angesiedelt. Der Fachbereich Humanmedizin verfügt außerdem neben dem UKBF über weitere 16 akademische Lehrkrankenhäuser, u.a. das Unfallkrankenhaus Berlin.

    Neu hinzukommende wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich am Fachbereich Humanmedizin der FU einer obligatorischen Ausbildung in medizinischer Didaktik unterziehen. In diesem Training werden sie in die Grundlagen der Kommunikation, Motivation, Argumentationslehre und Diskussionsleitung eingeführt, üben den professionellen Einsatz von Medien und den Umgang mit Kritik und haben unter fachlicher Anleitung Gelegenheit, das eigene Lehrverhalten kritisch zu hinterfragen und neue Modelle des Lehrens auszuprobieren.Ferner wird die Lehre am Fachbereich Humanmedizin von den "Betroffenen", den Studierenden, begutachtet. Die jährliche Lehrevaluation umfasst alle anwesenheitspflichtigen Lehrveranstaltungen innerhalb der Studiengänge Human- und Zahnmedizin. Dabei wird die Lehrqualität anhand eines skalierten Fragenkataloges erfasst. Unter anderem wird nach dem didaktischen Konzept, dem Wissenszuwachs, der Verwendbarkeit des vermittelten Stoffes, aber auch nach der regelmäßigen Anwesenheit und Pünktlichkeit der Lehrenden gefragt.
    Den wesentlichen Impuls dazu gab ein Beschluss des Fachbereichsrates schon 1995, einen Teil des Staatszuschusses für Forschung und Lehre innerhalb des Fachbereichs leistungsorientiert zu verteilen. Entgegen skeptischer Prognosen hat sich gezeigt, dass die Studierenden diese Form der Mitgestaltung sehr besonnen einsetzen. Mit der leistungsorientierten Mittelvergabe ist eine drastische Verbesserung der gesamten Lehrsituation eingetreten. Die Auswertung der pro Durchlauf rund 10.000 anfallenden Evaluationsbögen erfolgt computergestützt durch das Dekanat. Die Ergebnisse werden im Fachbereichsrat vorgestellt und sodann veröffentlicht. Für die Lehrenden bietet die Ausbildungskommission anschließend Gesprächstermine an, bei denen sie zusammen mit Studierenden die Einzelergebnisse analysieren, interpretieren und bei schlechten Bewertungen gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten.

    Der Fachbereich Humanmedizin der FU bietet zu Beginn jedes Semesters eine Orientierungseinheit für die Erstsemester.
    Außerdem findet zu Beginn jedes Semesters eine akademische Semestereröffnungsveranstaltung statt, in der prominente Gastredner auftreten. Die Referenten der letzten Semester waren zum Beispiel der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis und Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer. Das zeigt, wie sehr am Fachbereich Humanmedizin der FU die Medizin als Teil des gesamtgesellschaftlichen Geschehens angesehen wird.

    Ferner haben die Studierenden Gelegenheit, wichtige Zusatzqualifikationen zu erwerben, zum Beispiel mit dem Benjamin Franklin Kolleg (BFK). In diesem zweistufigen Programm werden zunächst Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, Literaturrecherche und Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse vermittelt. Diese erste Stufe ist für alle Studierenden des dritten Fachsemesters offen und endet mit einem Abschlusssymposium, in dem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen das während des Semesters erworbene Wissen präsentieren. Die Qualität der Vorträge entscheidet über die Aufnahme in Stufe 2 des Kollegs, die nach bestandener ärztlicher Vorprüfung als Praxisphase über weitere zwei Semester konzipiert ist. Hier werden vor allem experimentelle Techniken geübt. Ganz wesentlich ist dabei auch der frühe Kontakt zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie forschenden Industrie-Unternehmen, zu denen das BFK Hospitationen vermittelt. Die Teilnehmer treffen sich zudem einmal pro Semester in auswärtigen "Summer Schools".

    Die Hochschulmedizin in Berlin wurde nach der Wiedervereinigung 1990 neu strukturiert. Das hat zu einem - von politischer Seite noch verstärkten - Wettbewerb unter den beiden Universitäten HU und FU geführt, der zum Teil negative Auswirkungen hatte. Im Bereich der Lehre aber überwiegen eher die positiven Veränderungen. So haben sich beide Fakultäten darauf geeinigt, einen Teil des leistungsbezogenen Staatszuschusses auch nach Leistungen in der Lehre zu verteilen. In diesen Zusammenhang gehört auch die Bildung eines gemeinsamen Zentrums für Human- und Gesundheitswissenschaften an HU und FU. Dort sollen zukünftig die Fächer Geschichte der Medizin, Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie, Soziale Medizin, Arbeitsmedizin und Sexualmedizin für beide Universitäten gemeinsam vorgehalten werden.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr.med. Manfred Gross
    Prodekan für Studium und Lehre
    Klinik für Audiologie und Phoniatrie
    Universitätsklinikum Benjamin Franklin
    Fabeckstraße. 62, 14195 Berlin
    Tel.: (030)8445-6812; Fax: -6855
    mgross@medizin.fu-berlin.de

    Dipl.-Psych. Ulrike Gutermann
    Leiterin des Dekanats/Akademische Verwaltung
    Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin
    Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
    Tel.: (030) 8445-3880, Fax: -4451
    gutermann@medizin.fu-berlin.de

    Abdruck bzw. Verwendung frei
    Belegexemplar erbeten an:
    UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
    Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
    Tel.: (030) 803 96 86; Fax: 803 96 87
    E-Mail: ukbf@mwm-vermittlung.de

    * Der vollständige Aufsatz kann bei MWM-Vermittlung angefordert werden


    Weitere Informationen:

    http://www.medizin.fu-berlin.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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