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17.10.2007 12:13

HRK-Senat fordert Qualitätsoffensive für die Lehre In fünf Jahren muss Betreuung der Studierenden entscheidend verbessert sein

Susanne Schilden Pressestelle
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Der Senat der Hochschulrektorenkonferenz hat am Dienstag (16. Oktober) in Bonn Grundlagen einer "Qualitätsoffensive in der Lehre" vorgelegt. Ziel ist eine deutliche Intensivierung der Betreuung der Studierenden. Um den internationalen Maßstäben und der tatsächlichen Studierendenzahl gerecht zu werden, müsse die Zahl der planmäßigen Dozentinnen/Dozenten pro Studierendem in den nächsten fünf Jahren kapazitätsneutral verdoppelt werden. Studienzeiten und Abbrecherzahl könnten nur mit einer solchen entschiedenen Qualitätsoffensive deutlich gesenkt werden.

    Verbesserte Betreuungsrelationen dürfen nicht am Kapazitätsrecht scheitern. Deshalb soll dieses radikal reformiert werden. Die HRK fordert die Kultusministerinnen und -minister dazu auf, sich die Konzeption der HRK zueigen zu machen.

    Danach sollen in Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschule nach Fächern differenzierte Ausbildungskapazitäten vereinbart werden, die auch den Anforderungen der Bachelor- und Masterstudiengänge gerecht werden. Diese vereinbarte Grundausstattung kann durch Drittmittel aufgestockt werden. Drittmittel können Studienbeiträge sein, Zuwendungen von privaten Stiftungen oder auch Beiträge der Wirtschaft.

    "Wir zeigen bewusst gerade jetzt, in der Woche der Entscheidung bei der Exzellenzinitiative Forschung und wenige Tage nach den beiden Nobelpreisen für deutsche Forscher Lösungswege auch für die Lehre auf", sagte HRK-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel dazu heute vor der Presse in Berlin. "Lehre ist ebenso wichtig wie Forschung. In den Hochschulen greift beides unmittelbar ineinander und muss im Gleichschritt verbessert werden. Wer morgen hervorragende Forscherinnen und Forscher und Führungskräfte in der Wirtschaft will, muss heute eine hohe Qualität in der akademischen Lehre sicherstellen.

    Wie hoch die Kosten für fehlende Fachkräfte sein können, zeigen die Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft. Darin wird der Wertschöpfungsverlust durch den derzeitigen Mangel im Bereich von Technik und Naturwissenschaften auf 20 Milliarden allein für 2007 beziffert."

    Die HRK-Präsidentin verwies auf die soeben von der HRK erhobenen neuesten Zahlen zu der Entwicklung der Bachelor- und Masterstudiengänge (siehe gesonderte Pressemitteilung): "Die Zeitenwende im Bologna-Prozess ist da, 61 Prozent aller Studiengänge führen heute zu den neuen Abschlüssen. Inzwischen immatrikuliert sich fast jeder zweite Studienanfänger in einem Bachelorstudiengang.
    Die Länder selbst haben uns im Rahmen des Bologna-Prozesses die Aufgabe gestellt, stärker individualisierte Lehrformen einzusetzen, damit wir besser qualifizieren und mehr Studierende bis zum Abschluss führen. Das ist ein uneingeschränkt richtiges Ziel. Es ist aber völlig unklar geblieben, wie wir das finanzieren sollen.

    Der HRK-Senat sprach sich zudem dafür aus, Ausgaben für Bildung und Wissenschaft auch verfassungsrechtlich als Investitionen anzuerkennen. Dafür haben sich in den vergangenen Monaten auch Politiker wie Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Jürgen Zöllner, ausgesprochen. HRK-Präsidentin Wintermantel: "Die Bedeutung des Wissens ist für die zukünftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands mindestens so wichtig wie Infrastrukturmaßnahmen. Deshalb sollten die staatlichen Bildungs- und Forschungsmittel nicht länger als abzuschreibende Ausgaben, sondern als Investitionen verstanden werden. Das wäre auch ein Signal dafür, private Ausgaben als Investition in die eigene Zukunft zu verstehen."


    Weitere Informationen:

    http://www.hrk.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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