idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Sanierung der Sauer-Orgel im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist abgeschlossen. Am Sonntag, 21. Oktober 2007, wird das ungewöhnliche und kostbare Instrument bei einem Festkonzert wieder erklingen. Die Orgel ist in der Zeit der Orgelbewegung zwischen den Weltkriegen entstanden und die einzige noch bestehende Universitätsorgel aus dieser Zeit. Seit den 1980er Jahren war sie nicht mehr bespielbar.
"Unsere Universität kann sich wirklich glücklich schätzen, ein solches Instrument in ihrem Besitz zu haben. Wir freuen uns sehr, die einzigartige Klangwelt der Sauer-Orgel nun wieder in unserer Aula erleben zu können", sagt MLU-Kanzler Dr. Martin Hecht. "Dank des Engagements der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle und privaten Geldgebern sowie durch Einnahmen aus Benefizkonzerten war es möglich, die 1926 von der Firma Sauer erbaute Orgel zu sanieren und somit für das musikalische Leben der Universität zurückzugewinnen."
"Es erfüllt uns mit besonderer Freude, dass wir gemeinsam mit der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle mit der Sauer-Orgel der Universität Halle-Wittenberg einmal mehr ein herausragendes Instrument restaurieren konnten", sagt Claus Friedrich Holtmann, Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. "Unsere Förderung", so Holtmann weiter, "ist auch die Referenz an Halle und seine Universität, wo wir im kommenden Jahr unseren Ostdeutschen Sparkassentag begehen werden. Wir sind voller Erwartung auf die Begegnung mit dieser Stadt und ihren herausragenden geisteswissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Traditionen."
Die Sauer-Orgel war seit den 1980er Jahren nicht mehr bespielbar. Sie vereint mehrere Stilepochen in sich und kann sowohl als romantische wie auch als barocke Orgel gespielt werden. Es handelt sich um die einzige original erhaltene Universitätsorgel der Orgelbewegung. Sie verfügt über rund 1900 Pfeifen und einen ungewöhnlich hohen Anteil an Zungenstimmen mit ausgefallenen Registern.
Die Sanierung lief seit Sommer 2006. Die Orgelbaufirma Sauer aus Frankfurt/Oder überarbeitete das Pfeifenwerk und den technischen Apparat, baute ein neues Gebläse ein und sorgte für Stimmung und Intonation der Pfeifen. Auch den Spieltisch polierten die Fachleute wieder auf. Die Restauration des Orgelgehäuses auf der Empore erfolgte durch die Firma Schöne, die vorher unbekannte Vergoldungen entdeckte und freilegte. Die Farbfassung wurde überarbeitet.
"Die Intonation ist als außergewöhnlich gut gelungen zu bezeichnen", konstatiert Professor Wolfgang Kupke, Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle. "Die geschichtliche Herkunft und Stellung der Sauer-Orgel ist für sich genommen schon ein besonderes Alleinstellungsmerkmal für die MLU. Durch die hervorragende Arbeit der Firma Sauer ist zudem ein Instrument wiedererstanden, das für repräsentative Konzerte wie für wissenschaftliche Forschungen gleichermaßen bestens geeignet ist."
Mithilfe der Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität - in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik, dem Akademischen Orchester und weiteren Institutionen - soll die Orgel künftig für musikalische und repräsentative Zwecke über die Region hinaus wirken. In diesem Zusammenhang wird ein Nutzungskonzept erstellt, in dem das einzigartige Instrument ins kulturelle Leben der Stadt Halle eingebunden und damit eine dauerhafte Nutzung der Sauer-Orgel sichergestellt wird (z.B. im Rahmen der Händel-Festspiele).
Eingeweiht wird die Orgel mit einem Festkonzert am Sonntag, 21. Oktober 2007, um 15 Uhr. Wolfgang Kupke spielt Orgelwerke von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Walther, Felix Mendelssohn Bartholdy und Jan K?titel Kucha? sowie biblische Lieder von Antonín Dvo?ák. Es singt Annette Markert, Mezzosopran. Karten für dieses Konzertereignis sind zum Preis von 15 Euro im Info-Punkt mit Uni-Shop im halleschen Marktschlösschen erhältlich.
Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung
Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert nicht nur punktuell herausragende kulturelle Projekte in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit 1996 versteht sie sich vielmehr als langfristig verlässlicher Partner insbesondere der Museen, aber auch anderer kultureller Einrichtungen und Initiativen in den vier Bundesländern.
Seit ihrer Gründung wurden von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit den örtlichen Sparkassen 1117 Projekte mit mehr als 28 Mio. Euro gefördert, davon allein in Sachsen-Anhalt 219 Projekte mit über 6,6 Mio. Euro. Die dafür erforderlichen Mittel werden aus Erträgen des Stiftungsvermögens, dem überörtlichen Zweckertrag der Sparkassenlotterie "PS-Lotterie-Sparen" und den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen bzw. deren Stiftungen aufgebracht.
Hinweis für die Presse:
Foto- und Filmaufnahmen sind vor und nach dem Konzert möglich, während des Konzertes leider nicht.
Weihe der Sauer-Orgel mit Festkonzert:
Sonntag, 21. Oktober 2007, 15 Uhr
Aula im Löwengebäude, Universitätsplatz 11, 06108 Halle
Kartenverkauf:
Info-Punkt mit Uni-Shop
Marktschlösschen, Marktplatz 13, 06108 Halle
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 10-16 Uhr, So 10-14 Uhr (sonntags von Mai bis Oktober)
Ansprechpartner:
Dr. Martin Hecht
Tel.: 0345 55 21010
E-Mail: kanzler@uni-halle.de
Intonateurin Anja Liske am Spieltisch der restaurierten Sauer-Orgel in der Aula der Martin-Luther-Un ...
Foto: Martin-Luther-Universität, Maike Glöckner
None
Das Orgelgehäuse auf der Aula-Empore.
Foto: Martin-Luther-Universität, Maike Glöckner
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).