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Wissenschaft
Positive Wertung für Förderantrag zur Katalyse innerhalb der Exzellenzinitiative
Die TU Berlin setzte sich mit ihrem Antrag "Unifying Concepts in Catalysis" (UniCat) erfolgreich in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative durch. An dem Exzellenzcluster sind rund 50 natur- bzw. ingenieurwissenschaftliche Arbeitsgruppen der TU Berlin, der FU Berlin, der HU Berlin, der Universität Potsdam, des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam beteiligt. Sprecherhochschule ist die TU Berlin. Der Exzellenzcluster wird nun mit rund 7,8 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren gefördert.
Bei "UniCat" geht es um die Entwicklung und Erforschung von Katalysatoren für eine effizientere Nutzung von natürlichen Energie- und Materialressourcen und die Erforschung neuer "intelligenter" Enzyme für die Herstellung von Antibiotika. Dies geschieht in einem breiten Kooperationsnetzwerk von führenden Arbeitsgruppen aus unterschiedlichen Fachgebieten der Chemie, Physik, Biologie und den Ingenieurwissenschaften. Der Exzellenzcluster ist in Deutschland einzigartig, denn er verbindet ein breites Spektrum an naturwissenschaftlicher Expertise mit modernen Methoden der Ingenieurwissenschaften, was wiederum optimale Voraussetzungen für die Entwicklung neuer katalytischer Prozesse ermöglichen könnte.
"Die Bedeutung der Katalyse für industrielle Anwendungen ist sehr groß. Mehr als 80 Prozent der Prozesse in der chemischen Industrie sind katalytisch. Das zeigt die Tragweite des Themas. Auch die Vergabe des Chemie-Nobelpreises an einen Berliner Wissenschaftler, der maßgebliche Vorgänge bei der Katalyse erforschte, zeigt den Stellenwert Berlins innerhalb der chemischen Forschung. Das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, bei dem Prof. Gerhard Ertl forscht, ist Partner im Exzellenzcluster 'UniCat'. Ich bin mir sicher, dass die Forscherinnen und Forscher des Clusters wichtige Innovationen für Wissenschaft und Wirtschaft hervorbringen. Wir werden unsere durch den Wettbewerb belegten Stärken in der Chemie nun noch weiter ausbauen und gleichzeitig die übrigen Kernkompetenzbereiche der Universität so stärken, dass die TU Berlin in der nächsten Runde der Exzellenzinitiative im Wettbewerb um den Titel einer Elite-Universität erfolgreich ist. Das Wettbewerbsergebnis trägt zur weiteren Profilschärfung der TU Berlin bei und stärkt unsere Natur- und Ingenieurwissenschaften", kommentiert TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler das positive Abschneiden.
Der zweite TUB-Förderantrag für ein Exzellenzcluster unter dem Titel "Human-Centric Communication Cluster" bekam in dieser Runde des Exzellenzinitiative keine Förderzusage. "Wir werden den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter fördern, da wir bereits jetzt hervorragende Ergebnisse vorweisen können", so Prof. Dr. Kurt Kutzler.
Prof. Dr. Kurt Kutzler dankt allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin, die in den vergangenen zwei Jahren viel Zeit und Energie für die Erarbeitung von Anträgen im Rahmen der Exzellenzinitiative aufgewendet haben. Er gratuliert mit großer Freude den erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, in denen er hervorragende Vorbilder für die TU Berlin sieht. Bereits in der ersten Runde des Wettbewerbs wurde der Exzellenzcluster mit sehr guten Noten bedacht, jedoch nicht gefördert. Ich gratuliere der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin zu ihren Erfolgen. Für Berlin bedeutet das eine deutliche Stärkung des Wissenschaftsstandortes auch über die nationalen Grenzen hinaus", so Prof. Dr. Kurt Kutzler.
Wissenschaftler der TU Berlin sind außerdem an dem Exzellenzcluster "Topoi - The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations" beteiligt, den FU und HU gemeinsam beantragt haben und der nun innerhalb der Exzellenzinitiative gefördert wird. Der Exzellenzcluster verfolgt das Ziel, den systematischen Zusammenhang von Räumen und Wissensordnungen in den Kulturen des Vorderen Orients und des Mittelmeerraumes von den frühen Hochkulturen bis zu Spätantike und Frühmittelalter zu erforschen.
Innerhalb der ersten Wettbewerbsrunde konnte sich die Graduiertenschule "Berlin Mathematical School" erfolgreich durchsetzen, bei der die TU Berlin die Sprecherfunktion innehat und die bereits pro Jahr mit zirka 1,2 Millionen Euro gefördert wird.
44 Graduiertenschulen, 40 Exzellenzcluster und acht Zukunftskonzepte deutscher Universitäten hatten es in die Endrunde der zweiten Stufe der Exzellenzinitiative geschafft.
Katalysatoren maßgeschneidert - Unifying Concepts in Catalysis
Die Umwelt schonen und Energie sparen, das erwartet die Gesellschaft von der modernen Chemie. Eine effiziente Nutzung der riesigen Erdgasvorkommen (Methan) zur Herstellung von Polymeren und Benzinersatzstoffen zu erzielen, Kraftstoffe für Autos oder Flugzeuge möglichst schadstoffarm zu verbrennen und den Wirkungsgrad von Medikamenten wie Antibiotika feiner auf ihr Einsatzgebiet im menschlichen Körper abstimmen zu können, sind weltweit aktuelle Herausforderungen. Die Schlüsselstellung dieser Forschung nehmen dabei Katalysatoren ein, denn sie ermöglichen die zielgerichtete Durchführung chemischer Reaktionen mit dem geringsten möglichen Energie- und Materialaufwand. Katalysatoren sind quasi molekulare "Heiratsvermittler", die sogar sehr reaktionsträge Ausgangsstoffe energieeffizient aktivieren und passgenau zum "richtigen" Zeitpunkt miteinander verknüpfen lassen. Als Katalysatoren dienen heute neue, maßgeschneiderte Moleküle und Materialien unterschiedlicher Dimensionalität und Größe. Mit der jüngsten Vergabe des Nobelpreis für Chemie an Professor Gerhard Ertl vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft wurde der aktuellen Bedeutung der Katalyseforschung in besonderer Weise Rechnung getragen.
Im Exzellenzcluster "Unifying Concepts in Catalysis" (UniCat) an dem nicht nur die drei Berliner Universitäten, sondern auch die Uni Potsdam und viele andere wissenschaftliche Einrichtungen aus Berlin/Brandenburg, unter anderem das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft beteiligt sind, synthetisieren und charakterisieren aber nicht nur die Chemiker die Katalysatoren. Man bedient sich auch bewährter Methoden der Natur. Mikroorganismen steuern chemische Reaktionen mithilfe von Enzymen, deren Funktionen im Laufe der Evolution optimiert wurden, so genannte Biokatalysatoren.
Drei große Bereiche werden so in diesem Konzept verknüpft: Die Entwicklung und Erforschung von Katalysatoren erfolgt sowohl durch die klassische Chemie als auch durch die Bio- und Materialwissenschaften. Die Umsetzung der Ergebnisse in industrielle Anwendungen bearbeiten Ingenieure aus verschiedenen Fachrichtungen. Der Exzellenzcluster kombiniert damit eine einzigartige naturwissenschaftliche Expertise mit modernen Methoden der Ingenieurwissenschaften, durch deren Zusammenarbeit erhebliche Synergien für die Entwicklung neuer katalytischer Prozesse erwartet werden.
Die Wissenschaftler wollen ihre Ergebnisse den möglichen Anwendern in Demonstrationsprojekten, so genannten Mini-Plants, vorstellen, die die technische und wirtschaftliche Tragfähigkeit der neu entwickelten Verfahren aufzeigen.
Eingebettet in die Organisationsstruktur von "UniCat" ist die "Berlin International Graduate School of Natural Sciences and Engineering" (BIG-NSE), die im Mai 2007 an der TU gegründet wurde. Die Graduiertenschule soll neue Synergien für eine strukturierte Doktorandenausbildung ermöglichen. Die BIG-NSE versteht sich als Anziehungspunkt für junge, international erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die ersten 18 Kollegiaten sind bereits in den verschiedenen Arbeitsgruppen als Doktoranden tätig. Außerdem bieten die beteiligten Universitäten ab dem Sommersemester 2008 den neuen Studiengang "Master of Science in Catalysis" an, der die Grundlagen der Katalyseforschung auch in der Lehre in ganzer Breite anbieten wird und ein weiterer Anziehungspunkt für zukünftige Jungforscher aus Nah und Fern sein soll.
Am Cluster beteiligte Einrichtungen:
TU Berlin
HU Berlin
FU Berlin
Universität Potsdam
Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft (FHI)
Max Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Golm (MPI-KG)
weitere Partner: unter anderem Bayer AG Leverkusen, Schering AG Berlin, Südchemie AG München, Uhde GmbH Dortmund
Texte zum Exzellenzcluster sowie Pressefotos finden Sie unter:
www.tu-berlin.de/index.php?id=772
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Dr. Kristina R. Zerges, Leiterin des Referats für Presse und Information der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922 oder -22919, Handy: 0177 / 7368669, Stefanie Terp, Pressereferentin, Handy: 0172 / 3623557, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Sprecher "Unifying Concepts in Catalysis" (UniCat):
TU Berlin, Institut für Chemie, Prof. Dr. Matthias Drieß, Tel.: +49 (0)30 314-22265, E-Mail: matthias.driess@tu-berlin.de, Internet:www.unicat.tu-berlin.de
http://www.tu-berlin.de/index.php?id=772
http://www.unicat.tu-berlin.de
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen
Der Exzellenzcluster wird nun mit rund 7,8 Millionen Euro p.a. in den kommenden fünf Jahren gefördert.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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