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22.10.2007 14:30

Wissenschaftspreis: Philosophie Bertrand Russells in neuem Licht

Gerhard Harms Pressestelle
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Oldenburg. Der Wissenschaftspreis 2007 der Universitäts-Gesellschaft Oldenburg (UGO) im Gedenken an Gerhard Wachsmann (Wachsmann-Preis) geht an den Oldenburger Philosophie-Dozenten Dr. Holger Leerhoff. Der 36-jährige Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg vorgelegte und Anfang 2007 abgeschlossene Dissertation mit dem Titel "Logische Form und Interpretation". Es geht dabei vor allem um eine Neubewertung des philosophischen Werks des bedeutenden britischen Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell (1872-1970).

    Leerhoff setzt sich mit dem Logischen Atomismus auseinander, einer einflussreichen philosophischen Strömung, die ihre Blütezeit in der zweiten und dritten Dekade des letzen Jahrhunderts hatte. In seiner Arbeit plädiert Leerhoff dafür, innerhalb des Logischen Atomismus bei Bertrand Russell zwei Bereiche der Theorie zu unterscheiden: Einen erkenntnistheoretischen Bereich, in dem es um den Aufbau des menschlichen Wissens geht, und einen ontologischen Bereich, der die feinste Struktur der Welt beschreibt. Russell selbst hat diese Unterscheidung nicht konsequent durchgehalten und oftmals die kleinsten Bausteine unseres Wissens mit den kleinsten Bausteinen der Welt gleichgesetzt, was zu gravierenden Widersprüchen innerhalb der Theorie führt. Die Arbeit zeigt einen Weg auf, die beiden Bereiche zunächst zu trennen und sie dann über die Typentheorie, die ihren Ursprung in Russells logisch-mathematischer Philosophie hat, widerspruchsfrei in eine einzige Theorie zu überführen.

    Die von äußerst klarer und kenntnisreicher Argumentation getragene Arbeit werde das bisherige Bild über das philosophische Werk Bertrand Russells mit Sicherheit erheblich erweitern, sagte Prof. Dr. Horst Kurt Schminke, Vorsitzender des Preiskuratoriums der UGO.

    Leerhoff, der aus Leer stammt, studierte Philosophie, Informatik und Anglistik in Oldenburg und Sunderland (England). In seiner Magisterarbeit (2003) beschäftigte er sich mit "Bertrand Russells Philosophie der Mathematik als Ursprung des Logischen Atomismus" (Tectum-Verlag 2004). Er war zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie in Oldenburg (2005-2006), bevor er Wissenschaftlicher Angestellter im Forschungsprojekt "Topologie des Wissens" am Fachbereich Philosophie der Universität Konstanz wurde. Seit Oktober 2007 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Theoretischen Philosophie bei Prof. Dr. Mark Siebel an der Universität Oldenburg. Seine Dissertation "Logische Form und Interpretation" wurde von Prof. Dr. Klaus Rehkämper betreut. Sie wird 2008 im mentis-Verlag erscheinen.

    Der Preis wird am Mittwoch, 21. November 2007, im Rahmen einer Mitgliederversammlung der UGO öffentlich verliehen (16.30 Uhr, Vortragssaal der Universitätsbibliothek).

    Kontakt: Prof. Dr. Horst Kurt Schminke, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Tel. 0441/798-3374, E-Mail: schminke@uni-oldenburg.de
    Dr. Holger Leerhoff, Institut für Philosophie, Tel. 0441/798-4887, E-Mail: holger@leerhoff.de


    Bilder

    Preisträger Dr. Holger Leerhoff
    Preisträger Dr. Holger Leerhoff

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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