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Wissenschaft
Ungewöhnliche Ausstellung in der Bibliothek der Fachhochschule Jena
Die Bibliothek der Fachhochschule Jena verfügt über einen Präsenzbestand von etwa 240.000 Bänden und bietet regelmäßig Patentdienstleistungen an. Darüber hinaus finden in der Hochschulbibliothek auch häufig Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Künstler der Jenaer Region, aber auch Studierende und Angehörige der Fachhochschule, die sich künstlerisch betätigen, haben seit langem ein Ausstellungspodium in den attraktiven Bibliotheksetagen.
Noch bis zum Jahresende 2007 stellt Kuno Binder (Jena) gerahmte Intarsienbilder aus. In Deutschland gibt es nur noch sehr wenige "Intarsienschneider". Intarsia - das Wort bedeutet Einlegearbeit und kommt aus dem Italienischen. Die Geschichte der Intarsie reicht zurück bis in das alte Ägypten. Dort machte man aus der Not an edlen Materialien die Tugend, unedlere Werkstoffe mit wertvollen zu verzieren. Die Ägypter schnitzten eine Vertiefung in ein billiges Holz und passten ein entsprechendes Gegenstück aus wertvollem Holz ein. Im 13. Jahrhundert gelangte dieses Handwerk aus dem Orient nach Italien und verbreitete sich von da aus über ganz Europa.
Sowohl der Name als auch die Technik der Intarsien wurden von Italien aus von den anderen Völkern Europas übernommen. Ihre Hochblüte erreichte die Intarsienkunst schließlich in den höfischen Stilen des 18. Jahrhunderts. Neben Möbeln aller Art sowie kleineren und größeren Gebrauchsgegenständen findet man ganze Innenräume, die vom Fußboden (Mosaike) bis zur Wand- und Deckenverkleidung mit Intarsien ausgeschmückt sind. Die Intarsienkunst umfasst sowohl ornamentale Ausdrucksformen als auch bildhafte Darstellungen. Während in der ornamentalen Gestaltung vielfach nur zwei Holzarten verwendet wurden, bediente sich die bildhafte Gestaltung der verschiedenartigsten Hölzer.
Die hohe Kunst besteht hier bei der Umsetzung der Naturfarben in die verschiedensten Holzarten. Bis zur Fertigung einer Intarsie sind viele Arbeitsgänge nötig. Vom Entwurf über die sorgfältige Auswahl der Hölzer, deren Farbe und Maserung, das Ausschneiden und Zusammensetzen, das Einlegen in das Grundfurnier bis zum Pressen, Schleifen und Lackieren. Die Kenntnis der Hölzer, deren Verarbeitung, Geduld und präzises Arbeiten sind für das Gelingen einer Intarsie von unschätzbarem Wert.
Diese Voraussetzungen hat der im Jahre 1941 geborene Jenaer Möbeltischler Kuno Binder in seinem Berufsleben erworben. Als Pensionär setzt er nun Jenaer Ansichten künstlerisch und handwerklich gekonnt in seinen Arbeiten um. Neben seinen ausgestellten "Holzbildern" übergab Kuno Binder der Bibliothek der FH Jena einen Videofilm, in dem er Interessierte in dieses alte Handwerk einweiht und seine in vielen Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen und Kniffe verrät.
Kontakt und Informationen
Lothar Löbnitz
Tel. 03641 - 205 270
Kuno Binder bei seiner Arbeit
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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