idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.10.2007 12:45

Feuerwehr Köln optimiert Abläufe bei Großeinsätzen

Alex Deeg PR und Marketing
Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

    Die Feuerwehr Köln und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT haben die Vorgehensweisen beim Massenanfall von Verletzten bei einem Großschadensereignis erstmals mit Werkzeugen des Prozessmanagements modelliert. Die Maßnahmen können so genauer analysiert und mögliche Engstellen besser erkannt werden. Zudem ist die Übertragbarkeit in andere Notfallpläne möglich.

    Ein Einsatz mit 500 bis 1200 Verletzten stellt jeden Rettungsdienst in Deutschland vor Aufgaben, die er alleine nicht bewältigen kann. Eine koordinierte Unterstützung durch andere Organisationen ist notwendig, um der Lage Herr zu werden. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatzplan ÜMANV (Überörtliche Unterstützung beim Massenanfall von Verletzten) entwickelt und mit allen beteiligten Rettungsorganisationen abgestimmt worden. Die Komplexität eines solchen Netzwerks aus taktischen Einsatzzielen und Maßnahmen kann man sich unschwer vorstellen.

    Dokumentiert war der ÜMANV bisher in einem Textdokument. Das Fraunhofer FIT hat den planerischen ÜMANV-Ablauf analysiert und erstmals formal als Prozess modelliert. Aus einem 45-seitigen Textdokument ist ein Prozess mit 193 Maßnahmen, 156 Meldungen, 35 Regeln, 12 Einsatzzielen und 61 Ressourcenanforderungen geworden, der sich jetzt mit Werkzeugen des Prozessmanagements untersuchen lässt. So wird schnell klar, ob und wo es Koordinationsengstellen oder einen Mangel bestimmter Ressourcen gibt, die eine Umgestaltung des Prozesses verlangen.

    "Mit der gewählten Modellierungsmethode wurde eine bisher nicht mögliche analytische Schärfe in der Vorgehensweise geschaffen", betont Dr. Jörg Schmidt, Leiter Krisenmanagement der Stadt Köln.

    Ein weiterer Vorteil ist die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse auf andere Koordinationsprozesse, beispielsweise bei Einsätzen mit Gefahrgütern.

    "Wir können wesentliche Prozessteile als Bausteine in andere Einsatzplanungen übernehmen. Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für andere Großschadensfälle wird so wesentlich effizienter", erklärt Prof. Dr. Thomas Rose vom Fraunhofer FIT, der das Projekt koordinierte. Beteiligt waren unter anderem auch Top-Studenten des Lehrstuhls für Informatik 5 der RWTH Aachen sowie des Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT).

    Die gewonnene Effizienz ist hoch willkommen, denn bis 2008 müssen die nordrhein-westfälischen Feuerwehren und Rettungsdienste noch zahlreiche Einsatzpläne mit gegenseitiger Unterstützung untereinander abstimmen und aufstellen:

    - Feuerwehr-Bezirksabteilungen für Flächenbrände, Hochwasser, Sturmereignisse und Starkregen
    - Betreuungsplatz-Bereitschaften
    - Dekontamination- und Messeinheiten für den ABC-Einsatz
    - Mobile Führungsunterstützung

    Diese Planungen dienen auch der Sicherheit der zukünftigen Love-Parade im Ruhrgebiet. Die Prozessmodellierung liefert ein wertvolles Werkzeug zur konsequenten Durchplanung aller notwendigen Abläufe im Großschadensfall.

    Kontakt:

    Dr. Jörg Schmidt
    Berufsfeuerwehr Köln
    Telefon: +49 (0) 22 1/97 48-94 00
    joerg.schmidt@stadt-koeln.de

    Alex Deeg
    pr@fit.fraunhofer.de
    Telefon: +49 (0) 22 41/14-22 08


    Weitere Informationen:

    http://wwww.fit.fraunhofer.de


    Bilder

    Panoramaaufnahme einer Übung, mit der die Einsatzmaßnahmen bei einem Massenanfall von verletzten Personen praktisch erprobt wurden.
    Panoramaaufnahme einer Übung, mit der die Einsatzmaßnahmen bei einem Massenanfall von verletzten Per ...
    (c) Feuerwehr Köln
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).