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24.10.2007 11:00

Schmerzgentests sagen bald Erfolg von Arthrosetherapien voraus

Dipl.-Journalistin Antje Kassel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Molekulare Orthopädie

    Mit Hilfe von Schmerzgentests wollen Orthopäden in Zukunft exakt vorhersagen, welche Therapie den größten Behandlungserfolg bei Arthrose und Wirbelsäulenerkrankungen versprechen. Auf dem diesjährigen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin stellt der renommierte Schmerzforscher Prof. William Maixner das neue Verfahren erstmals in Deutschland vor. "Die verschiedenen Arten von Schmerzgenen stehen in Zusammenhang mit den Behandlungsergebnissen. Daraus können Rückschlüsse gezogen werden, auf welche Therapie der Patient am besten anspricht", erklärte Maixner von der Universität North Carolina, Chapel Hill, am Mittwoch in Berlin. Die Entscheidung für ein Medikament oder eine Operation könnte nach Kenntnis der Gendispostion mit größerer Sicherheit getroffen werden.

    Maixner hatte bereits bei Fibromyalgiepatienten gezeigt, dass der Schmerzgentest ein wichtiger Wegweiser für die Wahl der individuell passenden Therapie ist. Die genetischen Grundlagen von muskuloskeletalen Schmerzsyndromen und die Bedeutung der Vorhersagbarkeit von Therapieergebnissen bei Fibromyalgie hatte ein amerikanisches Forscherteam bereits in der Fachzeitschrift Science beschrieben.

    In Zusammenarbeit mit Orthopäden aus Düsseldorf untersucht Maixner in einer prospektiven, randomisierten klinischen Studie, welche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Schmerzgenvarianten und den Behandlungsergebnissen bei Kniearthrose bestehen. Denn so genannte genetische Polymorhpysmen beeinflussen nach Meinung der Wissenschaftler auch die Wirkung verschiedener Arthrosetherapien, wie von Medikamenten, Injektionen oder Operationen.

    "Ziel der Forschungskooperation ist es, gemeinsam weitere klinische Studien zu realisieren, in denen auch die Auswirkungen von bestimmten für orthopädische Erkrankungen relevanten Genen auf operative und nicht-operative Behandlungsergebnisse untersucht werden sollen", sagte Prof. Peter Wehling, Vorstand der Stiftung Molekulare Medizin. Zum Beispiel gehe es darum, ob bei einem Bandscheibenvorfall eine Operation oder eine konservative Therapie besser wirke. Gentests könnten dann auch anzeigen, ob bei einer Knie- oder Hüftendoprothese Probleme zu erwarten seien.

    Die Anfälligkeit für chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Arthrose, Fibromyalgie, Kiefergelenkschmerzen und degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wird genetisch mitbestimmt. Diese Erkrankungen betreffen 15-30 Prozent der westlichen Bevölkerung und sind die Hauptursachen für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

    Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung:
    Stiftung Molekulare Medizin
    Graf-Adolf-Str. 41
    D-40210 Düsseldorf

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Antje Kassel, Dipl.-Journ.
    mobil 0173/ 2402901
    a.kassel@gmx.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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