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26.10.2007 09:31

Leidenschaft galt der Amploniana

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Fundamentaltheologe Prof. Dr. Fritz Hoffmann im Alter von 94 Jahren verstorben

    Im Alter von 94 Jahren ist am Mittwoch, dem 24. Oktober 2007, Prof. Dr. Fritz Hoffmann, em. Professor für Fundamentaltheologie und Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät, gestorben. Er wurde 1913 in Breslau geboren und begann nach dem Studium dort auch seine akademische wie seelsorgerliche Laufbahn. 1941 wurde er an der Friedrich-Wilhelm-Universität Breslau zum Dr. theol. promoviert. Hoffmann zählte zu den letzten Vertretern der Breslauer Theologischen Fakultät. Seit seiner Breslauer Zeit galten seine Studien der spätmittelalterlichen Philosophie und Theologie des Oxforder Kanzlers Johannes Lutterell. Das Mittelalter ließ Hoffmann nicht mehr los. 1957 folgte die Habilitation über das Thema "Die theologische Methode des Oxforder Dominikanerlehrers Robert Holcot". In der Zwischenzeit wirkte der Theologe sowohl als Seelsorger als auch als einer der Gründungsprofessoren des Philosophisch-Theologischen Studiums Erfurt. Er wirkte beim Aufbau der kirchlichen Hochschule, insbesondere auch der Bibliothek mit. Hoffmann lehrte von 1952 bis zu seiner Emeritierung 1978 in Erfurt. Dass er Rufe an westdeutsche Fakultäten abgelehnt hat, hatte seinen Grund vor allem darin, dass er sich der Theologenausbildung in der damaligen DDR ganz verschrieben hatte. In Erfurt widmete er sich intensiv der Forschung auf seinen Spezialgebieten: Seine Leidenschaft galt der Bibliotheca Amploniana, zu deren Handschriften er auch publiziert hat. Besonders interessiert hat ihn immer wieder die Ockham-Forschung, wie der Sammelband "Ockham-Rezeption und Ockham-Kritik im Jahrzehnt nach Wilhelm von Ockham in Oxford 1322 - 1332" aus dem Jahre 1998 belegt. Hoffmann leitete das Philosophisch-Theologischen Studium Erfurt, die heutige Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt, viermal als Rektor. Dass er als Berater des Erfurter Weihbischofs Hugo Aufderbeck an der 2. Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils teilnahm, zeigt, dass das Urteil des Wissenschaftlers auch innerkirchlich hoch geschätzt wurde. Seine seelsorglichen Ambitionen hat Hoffmann nie aufgegeben. Die Katholisch-Theologische Fakultät trauert um einen Wissenschaftler, der sich zeit seines Lebens auch als Seelsorger verstanden hat. Fritz Hoffmann wird am Dienstag der kommenden Woche in Erfurt beigesetzt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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