idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Öko-Institut und Deutsche Sporthochschule Köln haben umfassenden Praxis-Leitfaden für die Gestaltung umweltfreundlicher Sportgroßveranstaltungen erarbeitet
Ob Leichtathletik-EM, Fußball-WM oder Formel 1, ob Ski-Alpinrennen oder Mountainbiking: Großer Sport löst große Begeisterung aus und jedes Jahr ziehen die zu Mega-Events avancierenden Veranstaltungen Millionen von Zuschauern an. Die Kehrseite der Medaille: Viel Abfall und Verkehr, ein hoher Bedarf an Wasser und Energie. Doch wie groß sind die Folgen für die Umwelt tatsächlich? Und wie können sie durch eine gute Planung schon im Vorfeld verringert werden? Diese Fragen haben WissenschaftlerInnen des Öko-Instituts und der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln im Auftrag des Umweltbundesamtes mit Mitteln des Bundesumweltministeriums beantwortet. Ihre Ergebnisse sind nun in einem umfassenden Leitfaden für die Praxis zusammengefasst. Der Ratgeber wendet sich an Veranstalter, Verbände und Vereine, an Kommunen und Organisatoren, sowie an weitere Partner und Dienstleister, die damit umweltfreundliche Sportgroßveranstaltungen jetzt systematisch und Schritt für Schritt planen, gestalten und umsetzen können.
"Der Event-Charakter von Veranstaltungen im Breiten-, Wettkampf- und Spitzensport wächst stetig, aber damit auch die Umweltproblematik. Das Ziel, diese Veranstaltungen umweltverträglich zu gestalten, wird deshalb immer wichtiger", sagt Gesamtprojektleiter Martin Schmied vom Öko-Institut und ergänzt: "Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Umweltschutz im Sport zu echten Win-Win-Situationen führt. Davon profitieren Umwelt und Veranstalter gleichermaßen. Denn Ressourceneinsparung bedeutet auch Kosteneinsparung und ist ein Beitrag zu Nachhaltigkeit." Allerdings: Einen handlungsorientierten Ratgeber, wie Folgen für die Umwelt schon im Vorfeld durch eine geschickte Planung minimiert werden können, gab es bisher nur für einzelne Sportarten oder spezielle Veranstaltungen, für Sportvereine oder Sportstätten. "Ein systematischer, übergreifender Leitfaden für ein maßgeschneidertes und umfassendes Umweltkonzept für Sportgroßveranstaltungen", sagt Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln, "fehlte dagegen bislang." Das hat sich nun geändert.
Auf 84 Seiten werden in der Broschüre "Green Champions für Sport und Umwelt" zunächst die zahlreichen Aspekte der ökologischen Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen aufgearbeitet. Die AutorInnen erläutern, welche Leitlinien und Ziele im Umwelt- und Naturschutz verfolgt werden sollten und geben eine Übersicht über die gesetzlichen Vorgaben für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen. In fünf Kapiteln werden dann für jede Planungs- und Umsetzungsphase einer Veranstaltung konkrete Handlungsempfehlungen vorgeschlagen und an positiven Praxisbeispielen mit Modellcharakter erläutert. Checklisten und ein Literaturverzeichnis runden den Leitfaden ab. "Der Ratgeber hat zwar große Veranstaltungen zum Hauptthema, die Empfehlungen gelten aber auch für kleine Veranstaltungen", betont Martin Schmied.
Für die Erstellung des Leitfadens konnten die WissenschaftlerInnen des Öko-Instituts unter anderem auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie bereits bei der Erarbeitung von "Green Goal", dem Umweltkonzept für die Fußball-WM 2006, gesammelt hatten. Green Goal hat neue Maßstäbe gesetzt, die international großen Anklang gefunden haben: Nach der UEFA Euro 2008 in Österreich und Schweiz haben auch Neuseeland und Südafrika Green Goal aufgegriffen. In Südafrika unterstützt das Öko-Institut aktuell die Entwicklung eines Umweltkonzeptes für die Fußball-WM 2010.
Der Leitfaden "Green Champions für Sport und Umwelt" ist als farbig gestaltete Broschüre in Deutsch und Englisch veröffentlicht. Hier geht es zum kostenlosen Download in Deutsch http://www.oeko.de/files/aktuelles/application/pdf/greenchampions_leitfaden.pdf und in Englisch http://www.oeko.de/files/aktuelles/application/pdf/greenchampions_guide.pdf .
Die Druckfassung können Sie bestellen bei:
Bundesumweltministerium
Referat N II 3
Robert-Schumann-Platz 3
53175 Bonn
Tel: 01888/305-2783
Fax: 01888/305-2697
E-Mail: renate.sodoge@bmu.bund.de
Deutscher Olympischer Sportbund
Ressort Breitensport, Sporträume
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
Tel: +49-(0)69-6700-278
Fax: +49-(0)69-6787801
E-Mail: egli@dosb.de
Ansprechpartner:
Martin Schmied
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Institutsbereich Infrastruktur & Unternehmen
Telefon +49-(0)30-280-486-82
Fax +49-(0)30-280 486-88
m.schmied@oeko.de
Prof. Dr. Ralf Roth
Deutsche Sporthochschule Köln
Institut für Natursport und Ökologie
Telefon: +49-(0)221-4982-7380
Fax: +49-(0)221-4982-8480
E-Mail: roth@dshs-koeln.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Sportwissenschaft, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).