idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Aktion war gut koordiniert. Die Ursache wurde konsequent bekämpft: alle Betroffenen wurden zeitgleich behandelt, die Therapeutika waren wirksam. Die Rede ist von einem Krätze-Ausbruch Anfang 1999 in einem Wohnheim in Baden-Württem-berg, der schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Krätzemilbe (Sarc-optes scabiei) gräbt sich in die Haut der Betroffenen ein und verursacht dort Reizungen, Gewebszerstörungen, Allergien und starken Juckreiz. Sie wird vor allem durch enge Hautkontakte übertragen, gelegentlich auch über ausgetauschte, nicht oder unzulänglich gewaschene Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Plüschtiere.
Zunehmend werden Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens und Ärzte mit Problemen der Erkennung, Behandlung und Verhütung der Krätze konfrontiert. Um hierzu eine Richtschnur zu geben, haben Robert Koch-Institut, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Umweltbundesamt das Merkblatt für Ärzte zur Krätze aktualisiert und in der Juli-Ausgabe des Bundesgesundheitsblattes veröffentlicht.
Krätze, fachsprachlich Skabies, ist nach dem Bundes-Seuchengesetz (BSeuchG) nicht meldepflichtig. Allerdings ist in Schulen, Heimen, Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen der Weiterverbreitung entgegenzuwirken und bei Auftreten der Krätze
oder dem Verdacht darauf das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen (§ 45 BSeuchG).
Die Ärzteschaft war lange kaum mit dieser Hautkrankheit befasst. Das Merkblatt legt daher die Schwerpunkte auf das Erkennen der Krätze bei Patienten, die richtige Diagnose durch Nachweis der Milben sowie eine effektive Therapie. Der Behandlung müssen sich alle Personen mit Hautkontakten zum Erkrankten unterziehen, da es zwei bis sechs Wochen dauert, bis die ersten Symptome auftreten.
In den Merkblättern für Ärzte sind zur gezielten Information von Fachleuten aktuelle Forschungsergebnisse zu Infektionskrankheiten zusammengestellt. Ziel ist eine schnelle Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur rechtzeitigen Erkennung, Verhütung und Behandlung bzw. Bekämpfung der entsprechenden Erkrankungen. In diesem Jahr sind bislang Merkblätter zu Hepatitis A und Hepatitis C erschienen, in der August-Ausgabe des Bundesgesundheitsblattes wird ein Merkblatt zur Rinderbandwurm-Infektion beim Menschen veröffentlicht.
Die Merkblätter für Ärzte können ausschließlich beim Deutschen Ärzte-Verlag bestellt werden (Dieselstr. 2, 50859 Köln; Mindestbestellzahl 25) und sind auf den Internet-Seiten des Robert Koch-Instituts zu finden:
http://www.rki.de/GESUND/MBL/MBL.HTM
http://www.rki.de/GESUND/MBL/MBL.HTM
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).